Lombardi dementiert Scalfari – „Es wird aber kein offizielles Dementi geben“ 2. November 2015 14:33 | Mitteilung an die Redaktion
Vatikansprecher Lombardi: Dementi, die keine sind
(Rom) Unschwer vorhersehbar folgte ein Dementi vom Presseamt des Heiligen Stuhls zum Leitartikel von Eugenio Scalfari (sieh Papst-Telefonat mit Eugenio Scalfari: „Alle Geschiedenen, die wollen, werden zur Kommunion zugelassen“. War es aber ein Dementi oder vielleicht doch keines?
Vatikansprecher Pater Federico Lombardi SJ erklärte, daß die von Scalfari dem Papst zugeschriebenen Aussagen nicht „zuverlässig“ seien.
Das Dementi erfolgte auf drängende Nachfrage des Vatikanisten Edward Pentin, der es auf seinem Blog veröffentlichte.
Der Vatikansprecher erklärte gegenüber Pentin: „Wie bereits in der Vergangenheit geschehen, berichtet Scalfari in wörtlicher Rede, was der Papst angeblich gesagt habe, doch oft entspricht das nicht der Wirklichkeit, weil er nicht die exakten Worte des Papstes wiedergibt“. Lombardi: „Es wird kein offizielles Dementi geben“
Allerdings teilte der Vatikansprecher auch mit, daß es dazu keine offizielle Erklärung geben werde. Es wird also kein offizielles Dementi geben, weil jene, die bereits die früheren Vorkommnisse beobachtet hätten, ohnehin wüßten, wie Scalfari schreibe.
Womit das prompte (inoffizielle) vatikanischen Dementi letztlich nichts dementiert. Wie bei den „früheren Vorkommnissen“, also den früheren Gesprächen zwischen Scalfari und dem Papst, wiederholt sich dasselbe Spiel. In absehbarer Zeit könnte Scalfaris Leitartikel vom gestrigen Allerheiligentag vielleicht vom Vatikanverlag in einem Sammelband erscheinen oder auf der offiziellen Internetseite des Heiligen Stuhls veröffentlicht werden.
Das Verhältnis zwischen Eugenio Scalfari und Papst Franziskus ist erklärungsbedürftig, besonders der päpstliche Drang zu diesem Gesprächspartner. Dies umso mehr als der Papst in einem früheren Gespräch erklärt hatte, Scalfari „nicht bekehren“ zu wollen. Doch bisher war weder vom Papst noch vom Presseamt ein plausible Erklärung für diese fortdauernde Gesprächsbereitschaft zu hören.
Text: Giuseppe Nardi
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