„Und wir hingegen, wie oft sind wir ungeduldig, nervös, immer bereit zur Klage!“ Predigt von Papst Franziskus zu Allerheiligen auf dem römischen Friedhof Verano
Rom, 2. November 2015 (ZENIT.org) Britta Dörre
Wie kann ein Mensch, der arm ist, dessen einziger Schatz das Himmelreich ist glücklich sein? Mit dieser Fragestellung befasste sich Papst Franziskus am Sonntagnachmittag in der Messe zu Allerheiligen am römischen Friedhof Verano. An der Messfeier, der sich ein Gebet für die Verstorbenen und die Segnung der Gräber anschlossen, nahmen außerdem Kardinalvikar Agostino Vallini, Erzbischof Filippo Iannone und der Pfarrer der Gemeinde San Lorenzo fuori le Mura, Pater Armando Ambrosi, teil.
Papst Franziskus erinnerte die Gläubigen in seiner Predigt daran, dass der Wiederauferstandene uns, wie seinen Jüngern damals, den Weg zur wahren Seligkeit, zum Himmel weise. Wer diesen Weg beschreite, sei glücklich oder werde es, da sein Herz frei von Weltlichem sei. Glücklich sei, wer die Fähigkeit besitze, bewegt zu werden, im Herzen Schmerz über das eigene Leben und das der anderen zu verspüren, weil der Herr tröstend beistehen werde.
„Und wir hingegen. wie oft sind wir ungeduldig, nervös, immer bereit zur Klage!“, mahnte Papst Franziskus. Vielmehr sollten wir an all die Mütter und Väter denken, die mit viel Geduld ihre Kinder erzögen. Sanftmut und Geduld nannte der Papst als die beiden wichtigen Tugenden, in denen sich Jesus bereits seit seiner Kindheit geübt habe.
Wer über einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn nicht nur gegen die anderen, sondern vor allem gegen sich selbst verfüge, wer barmherzig sei, wer vergebe, sei glücklich.Da wir alle Sünder seien, erinnerten wir uns zu Beginn der Messe daran, erklärte Papst Franziskus. Wer zu vergeben wisse, sei selig. „Diejenigen, die herumlaufen und Zwietracht säen, sind glücklich?“, fragte der Papst und bekräftigte: „Nein, sie können nicht glücklich sein.“ Wer sich am Frieden mitwirke, an der Versöhnung, sei selig. Das sei der Weg der Heiligkeit und der Glückseligkeit.
Papst Franziskus bat abschließend um die Gnade, einfach und demütig zu sein, weinen zu können, sanftmütig zu sein, für den Frieden und die Gerechtigkeit zu arbeiten, und vor allem darum, sich von Gott vergeben zu lassen, um Werkzeug der Barmherzigkeit zu werden.
( 2. November 2015) © Innovative Media Inc.
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