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  • 26.11.2015 09:29 - Oberrabbiner von Rom fordert klarere Solidarität mit verfolgten Christen
von esther10 in Kategorie Allgemein.

Oberrabbiner von Rom fordert klarere Solidarität mit verfolgten Christen

Gastbeitrag in italienischer Tageszeitung prangert weltweite Christenverfolgung an


Rom, 25. November 2015 (ZENIT.org) Redaktion | 98 klicks


„Die jüdische Gemeinde kann angesichts der religiösen Verfolgung, die die Christen heute in vielen Teilen der Welt trifft, nicht gleichgültig bleiben.“ So äußerte sich Riccardo Di Segni, Oberrabbiner der jüdischen Gemeinde von Rom, in einem Leitartikel, der am Montag in der italienischen Tageszeitung „Il Foglio“ erschien. Die jüdische Geschichte sei systematisch durch Leiden und Verfolgung gekennzeichnet. „Wir wissen, was es bedeutet, zu leiden, weil man sich in religiöser Hinsicht unterscheidet; die Vorstellung, dass jemand in unserer Zeit

Einschränkungen der Religionsfreiheit, Misshandlungen, Vertreibungen, Massaker wegen des Glaubensunterschieds erleiden muss, ist widerlich. Wir hätten nicht gedacht und sind erstaunt, im 21. Jahrhundert von Christenverfolgung zu erfahren. Die Solidarität und die Sympathie mit denen, die verfolgt werden, ist für uns nicht nur eine Pflicht, sondern aufrichtig und spontan.“

Der Rabbiner fordert zum Nachdenken über drei Problembereiche auf. Der erste ist die Verdrängung: Es sei überraschend, dass die Verfolgung von Christen in einem christlichen Land wie Italien nicht die Aufmerksamkeit errege, die sie verdiene. „Möglicherweise sind es die Informationssysteme, die sie nicht ins Zentrum der Aufmerksamkeit setzen.“ Ob ein Angriff, ein Massaker oder Massenvergewaltigungen – wenn sie in bestimmten Gegenden der Welt verübt würden, bestehe eine geographische Barriere. Nachrichten aus gewissen Ländern würden so wahrgenommen, als seien diese Dramen unzivilisierten Menschen wiederfahren und könnten in unserer zivilisierten Welt nie vorkommen. Es gebe also einen Hintergrund unterschwelliger westlicher Überheblichkeitsgefühle.

Der zweite Aspekt, der eng mit dem vorhergehenden verknüpft sei, sei die Gleichgültigkeit. Die Zurückhaltung, mit der Christen angesichts des Ausmaßes des Schreckens reagierten, sei verwirrend. „In der Erfahrung der jüdischen Gemeinde gibt es leider viele neue Episoden von antisemitischer Intoleranz; wir haben diese stark angeprangert.“ In der Folge hätten viele der jüdischen Gemeinschaft gegenüber ihre Solidarität gezeigt und Sympathie entgegengebracht. „Für verfolgte Christen wollten wir unsere Anteilnahme und Solidarität auf der Straße zeigen und demonstrieren, so wie viele dies für uns getan haben. Aber jemanden zu finden, dem wir unsere Solidarität zum Ausdruck hätten bringen können – ganz zu schweigen von einen Organisationsaufbau – war eine große Herausforderung.“

Der dritte Punkt sei die mangelnde Klarheit in der Beschwerde. Er nannte das Beispiel von einer Demonstration in Rom vor einigen Jahren, als dort von Christenverfolgung im Heiligen Land die Rede war, ohne darauf näher einzugehen, wo denn genau dort. Erst auf Nachfrage hin sei klar geworden, dass der Redner von muslimischen Fanatikern auf dem Gebiet der Palästinensischen Autonomiebehörde sprach, sowie in vielen anderen Nachbarländern. Politische und wirtschaftliche Interessen verhinderten so, mächtige Länder beim Namen zu nennen, in denen Intoleranz das Gesetz sei. „Solidarität für die Verfolgten ist eine Pflicht, die weder Barrieren, Tricks noch politische Zurückhaltung kennen sollte“, schrieb der Rabbiner abschließend. (mk)

(25. November 2015) © Innovative Media Inc.



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