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  • 26.11.2015 23:15 - Seit Monaten erregen Pläne der grün-roten Landesregierung die Gemüter, in Baden-Württemberg sexuelle Vielfalt auf den Lehrplan zu schreiben.
von esther10 in Kategorie Allgemein.

Seit Monaten erregen Pläne der grün-roten Landesregierung die Gemüter, in Baden-Württemberg sexuelle Vielfalt auf den Lehrplan zu schreiben.

Der Vorsitzende des dortigen Philologenverbands warnte vor einer "Pornografisierung" des Unterrichts. Der zuständige Bildungsminister wehrt sich.

Nach seiner Kritik an einer angeblichen Pornografisierung des Schulunterrichts gerät der Landeschef des Philologenverbandes, Bernd Saur, unter Druck. Kultusminister Andreas Stoch (SPD) warf Saur am Dienstag in einem offenen Brief unverantwortlichen und unfairen Umgang mit dem Thema Akzeptanz sexueller Vielfalt vor. "Mit ihrem Kommentar tragen Sie wesentlich zu einer Verschärfung des öffentlichen Diskurses bei", schreibt Stoch, der auch oberster Dienstherr des Ulmer Gymnasiallehrers ist.

Minister gibt sich empört

http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt...ae7885f5c4.html

Oral- und Analverkehr als Unterrichtsinhalte?



Saur hatte im "Focus" unter der Überschrift "Schamlos im Klassenzimmer" davor gewarnt, Kinder "nicht vertretbaren Übergriffen durch entfesselte, öffentlich komplett enttabuisierte Sexualpädagogen" auszusetzen. Stoch schrieb, er sei empört über Art und Weise der Kritik.
Neuer Bildungsplan sorgt für Aufruhr

Im Südwesten wird gerade ein neuer Bildungsplan erarbeitet. Er soll Lehrer dafür sensibilisieren, Toleranz gegenüber Unterschiedlichkeit von Menschen zu vermitteln. Trotz der Überarbeitung ist der Bildungsplan konservativen Gruppen, hinter denen sich CDU-Arbeitskreise, die eurokritische AfD, Familien- und Elternverbände verbergen, ein Dorn im Auge. Allerdings sind sie eine - wenn auch öffentlichkeitswirksame - Minderheit im Land.
Eine Minderheit, die das Arbeitspapier aus dem Bildungsministerium seit Monaten in Aufruhr versetzt und auf Demonstrationen treibt: Am vergangenen Wochenende gingen in Stuttgart über 1200 Menschen auf die Straße gegen eine "Sexualisierung" von Schulkindern. 500 Polizisten verhinderten, dass es wie bei früheren Demos zu Auseinandersetzungen zwischen Gegnern des neuen Bildungsplans und linken Gruppen kam.

SPD fordert eine Entschuldigung

Der Bundeschef des Philologenverbandes, Heinz-Peter Meidinger, nahm Saur in Schutz. "Den inhaltlichen Grundansatz teile ich", sagte er der Nachrichtenagentur dpa. "Über die Wortwahl kann man streiten." Doch Meidinger zufolge gebe es Sexualforscher und "interessierte Gruppen", die ihre Handreichungen zu sexueller Toleranz in die Lehrpläne einspeisen wollten. Daraus gebe es "eindeutig" auch Einflüsse in die erste, später überarbeitete Version der Lehrpläne im Südwesten. Zu Saurs Wortwahl sagte er: "Manchmal muss man zuspitzen, damit Diskussionen in Gang kommen."

Die SPD-Landtagsfraktion forderte den Vorstand des Philologenverbands in Baden-Württemberg auf, sich von Saur zu distanzieren und zu entschuldigen. Solange dies nicht geschehe, werde die Fraktion nicht mehr mit dem Verband reden, teilte Fraktionschef Claus Schmiedel mit. Es sei ein "beträchtlicher Schaden in der Öffentlichkeit" entstanden. Die Bildungsexpertin der Grünen, Sandra Boser, sagte: "Was Bernd Saur von sich gibt, ist ekelhaft."

Dirty Talking, Oral- und Analverkehr als Unterrichtsinhalte?

Saur, der als scharfer Kritiker von Grün-Rot gilt, hatte im "Focus" kräftig zugelangt: "Themen wie Spermaschlucken, Dirty Talking, Oral- und Analverkehr und sonstige Sexualpraktiken inklusive Gruppensex-Konstellationen, Lieblingsstellung oder die wichtige Frage "Wie betreibt man einen Puff" sollen in den Klassenzimmern diskutiert werden."

Stoch meinte dazu: "Ich möchte Ihnen sagen, dass ich derartige Diktionen in einem öffentlichen Diskurs, in einem fachlichen schon gar nicht, bislang nicht erlebt habe." Saur habe drastische Formulierungen gefunden, um seine Behauptungen zu untermauern und verschärfe damit die öffentliche Debatte.



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