Die adventliche Gestalt des hl. Nikolaus
Homilie am 2. Adventsonntag 6. Dezember 2015, Lesejahr C
L1: Bar 5,1-9; L2: Phil 1,4-6.8-11; Ev: Lk 3,1-6
Alle liturgischen Texte finden Sie im Schott-Messbuch online Liebe Brüder und Schwestern im Herrn! Wie kommt es, dass ein Bischof aus Kleinasien so bekannt wird, dass jedes Jahr die Kinder mit großen Augen auf das Kommen des heiligen Nikolaus warten? Er verkörpert in besonderer Weise die Güte und Menschenfreundlichkeit des Herrn Jesus Christus, in dessen Dienst er als Bischof gestanden ist.
So ist Nikolaus eine ideale Gestalt im Advent, und der sogenannte Weihnachtsmann, der immerhin „Santa Claus“ heißt, ist eine spätere Erfindung in Anlehnung an den heiligen Nikolaus. Historisch belegt ist die Teilnahme des Bischofs Nikolaus von Myra am Konzil von Nicäa im Jahr 325. Dort erwies er sich als ein treuer Verteidiger des Glaubens an die Gottheit Christi gegenüber der Häresie des Arius.
Viele Legenden sind mit dem Leben des heiligen Nikolaus verbunden. So heißt es, er habe nach dem Tod seiner Eltern das Vermögen an Arme verteilt. Er bewahrte junge Frauen, die in Not waren, mit seiner Gabe vor dem Elend. Heimlich ließ er ihnen Geld durch das Fenster zukommen, sodass der Vater dieser Töchter sie mit einer ausreichenden Mitgift für eine ehrbare Hochzeit ausstatten konnte.
Nikolaus rettete gemäß der Legende Seefahrer in Not, indem er durch sein Gebet einen Sturm stillte; deshalb ist auch er der Patron der Schifffahrt. Verehrt wird der heilige Nikolaus vor allem in der östlichen Kirche, aber auch im Westen. Sein Leben und Beispiel zeigt uns: Christ sein heißt anderen Menschen Gutes zu tun. Denn in ihnen begegnen wir dem Herrn!
Der heilige Bischof Nikolaus sagt uns: Das Bekenntnis zum wahren Glauben an Gott und die tätige Liebe zum Nächsten gehören zusammen. Wir können nicht sagen: „Ich bin fromm und gehe in die Kirche. Doch der Mitmensch kümmert mich nicht.“ Umgekehrt ist es auch nicht richtig zu sagen: „Hauptsache, ich bin ein guter Mensch. Doch den Herrgott lasse ich einen guten Mann sein, d.h. ich lasse ihn links liegen.“
Der zweite Adventsonntag ist eine Einladung an uns alle, dass wir dem Herrn die Wege bereiten. Er will auch in unser Herz kommen. Der Prophet Johannes der Täufer rief die Menschen zu Umkehr und Buße auf. Dabei kommt es nicht auf menschliche Leistung an, sondern vor allem auf das Vertrauen auf Gottes Barmherzigkeit. Schon der Prophet Jesaja kündigte an: „Alle Menschen werden das Heil sehen, das von Gott kommt.“ (Lk 3,6; vgl. Jes 40,5)
Am 8. Dezember beginnt das „Jahr der Barmherzigkeit“, das Papst Franziskus für die ganze Kirche ausgerufen hat. Lassen wir uns stets neu von der Liebe Gottes beschenken; dann werden wir selber zu Boten der Freude und des Friedens.
Heute ist der 10. Todestag des früheren Pfarrers von Mühldorf-Niederranna GR Mag. Eduard Öhlinger. Wir sind dankbar für alles Gute, das er für die Menschen in dieser Pfarre getan hat und wollen in dieser heiligen Messe auch seiner im Gebet gedenken. Möge uns die Fürbitte der unbefleckten Jungfrau und Gottesmutter Maria stets begleiten! Amen http://spindelboeck.net/
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