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  • 19.12.2015 00:47 - PASSAU.Der neue Passauer Bischof Stefan Oster (49) steht einer Diakonatsweihe für Frauen kritisch gegenüber
von esther10 in Kategorie Allgemein.


Bischof Oster lehnt Frauendiakonat ab
Der Passauer Bischof Stefan Oster hat in einem Interview mit der PNP die kirchliche Sexualmoral verteidigt. Eine Diakonweihe von Frauen lehnt er ab.


PASSAU.Der neue Passauer Bischof Stefan Oster steht einer Diakonatsweihe für Frauen kritisch gegenüber.

Im Interview mit der „Passauer Neuen Presse“ verwies er auf die dreistufige Weiheordnung von Diakon, Priester und Bischof und zog daraus den Schluss: „Wie könnte es einen Anspruch auf dieses Amt der Diakonin geben, wenn klar ist, dass nach dem Verständnis des Glaubens und der Tradition nur ein dazu berufener Mann Priester und Bischof werden kann?“ Das habe nichts mit Diskriminierung zu tun, sondern beruhe auf einem theologischen Grund. Oster: „Es ist kein biologischer Zufall, dass Christus ein Mann war und Maria als das Urbild der Kirche eine Frau.“ Dieses „Gegenüber von männlicher und weiblicher Polarität“ werde in der Eucharistie abgebildet: „Der Inhaber des sakramentalen Amtes – also Bischof, Priester, Diakon – ist der, der Christus, den Bräutigam, personal vertritt, auch im Gegenüber zur Kirche, seiner Braut.“

Oster verteidigt kirchliche Sexualmoral

Außerdem hat Oster ein Bekenntnis zur geltenden Sexualmoral der katholischen Kirche abgelegt. Im Interview mit der „Passauer Neuen Presse“ (Samstag) lehnte er eine Änderung der kirchlichen „Normen für menschliches Zusammenleben“ ab, „bloß weil eine glaubensloser werdende Welt anders denkt“. Der Blick auf diese Fragen ändere sich, wenn „wir Menschen werden, die wirklich aus der Gegenwart des Herrn leben und versuchen mitzuhelfen, dass er im Herzen der anderen wach wird“. Diese Erfahrung habe er persönlich gemacht, so Oster: „Ich habe es selber am eigenen Leib erlebt, dass die Begegnung, die Berührung mit dem Herrn mein Leben dramatisch verändert. Ich habe so etwas wie eine echte Bekehrung erlebt.“ Der Passauer Bischof hob hervor: „Ich vertrete den Glauben der Kirche und habe sehr feierlich versprochen, das auch zu tun. Und nur weil einer als nett empfunden wird, ist es noch nicht so, dass er den Glauben der Kirche auf den Kopf stellt.“

Oster warnte weiter vor einer Verbürgerlichung des Priesteramtes für den Fall einer Abschaffung des Pflichtzölibats. Der Salesianerpater sagte: „Ein Priester ahmt die zölibatäre Lebensform Jesu nach. Und darin liegt ein tiefer Sinn. Der würde verloren gehen, wenn der Zölibat zur Wahl gestellt würde.“ Verloren ginge dann etwas „von einem Charisma, das Gott schenkt – und priesterliche Existenz würde verbürgerlicht“. Oster stellte jedoch klar, dass er sich einer Entscheidung des Papstes für einen Wahlzölibat nicht verweigern würde: „wenn das der Papst so entscheidet, und das kann er, dann gibt es keinen Grund für mich zu sagen, dass es so nicht geht.“ Der Zölibat sei kein Dogma, das „unbedingt bestehen bleiben muss“.

Keine Freigabe des Kommunionempfangs

Auch eine generelle Freigabe des Kommunionempfangs für wiederverheiratet Geschiedene lehnt Oster ab. „Wir müssen Einzelfälle anschauen“, erklärte er im Interview. Man müsse das Problem „in der Tiefe“ betrachten und im Vorfeld einer Ehe fragen, „warum theologisch der Ehewille und das Getauftsein konstitutiv für das Zustandekommen einer Ehe“ sei, „aber der Glaube im Grunde nicht“. Es gehe beispielsweise nicht, dass in der Ehevorbereitung ein halbstündiges Gespräch mit dem Pfarrer genüge. Anschließend tauchten dann Fragen auf, warum die Kirche „so streng“ für die Unauflöslichkeit der Ehe sei. Oster: „Wir haben also ganz viel Bedarf, das Thema Ehepastoral zu intensivieren.“

„Christus ist monogam, nicht polygam“

Das Luther-Jubiläum 2017 bezeichnete Oster als „Chance“ und legte ein Bekenntnis zur Ökumene ab. Es gebe weltweit und über die konfessionellen Grenzen hinweg „Bewegungen zum Gebet, auch zum gemeinsamen Gebet“. Oster fuhr fort: „Ich glaube: Gott führt seine Kirche zusammen, die im Grunde nur eine ist. Christus hat nur eine Kirche gegründet, die er seine Braut nennt, er ist monogam, nicht polygam. Wir gehören als Menschen, die sich zu Christus bekennen, also alle zusammen.“ Sorge mache ihm freilich „der nicht selten wahrzunehmende Versuch von evangelischen Christen, zu sagen, wer sie sind, indem sie sagen, wer sie nicht sind. Sie beschreiben ihre Identität dann nicht selten in negativer Abgrenzung zum Katholizismus“. (kna)



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