Nikolaus Franke, christlicher Sexualpädagoge
»Die Öffnung der Ehe ist nur ein Zwischenschritt« Der Sexualpädagoge Franke setzt der neuen Sexpolizei, die einen Kulturkampf angezettelt hat, reflektierte Heteronormativität entgegen. Eltern ruft er auf, laut zu werden, wenn es um ihre Kinder geht
Foto: privat Veröffentlicht: 09.10.2015 - 06:31 Uhr | Kategorien: Interviews,
FreieWelt.net: Sie sagen, dass man beim Reden über Sexualität genau aufpassen muss zwischen der Beschreibung von Phänomenen und normativen Behauptungen. Was meinen Sie damit und warum ist das ausgerechnet beim Thema Sexualität so wichtig?
Nikolaus Franke: Es ist eine Sache, dass man die Wirklichkeit zur Kenntnis nimmt und nicht verdrängt oder verheimlicht. Auf der anderen Seite gilt aber auch: Alles Reden und Schreiben über sexuelle Phänomene mutet Individuen zu, sich mit diesen Informationen auseinanderzusetzen. Das wird diese Individuen gegebenenfalls auch verändern.
Jede Kultur schafft mit ihrem Reden und Schreiben über Sexualität auch in weiten Teilen genau diese Sexualität selbst. Auch halte ich es für ethisch unausgegoren, wenn ich aus der Tatsache, dass ein bestimmtes Verhalten oder Phänomen verbreitet ist, zugleich diesen demoskopischen Fakt für normativ aussagekräftig erachte. Scheidungen werden beispielsweise nicht besser, nur weil sie so häufig vorkommen.
Im momentanen sexualpädagogischen Establishment herrscht eine Kultur der Pluralisierungsethik: Wir nennen alles, was es sonst noch so gibt, hierarchie- und wertungsfrei, halten es Kindern als optionale Modelle vor und erklären Pluralität zum Wert an sich. Alles, was diesem emanzipatorischem Befreiungsgestus der Pluralisierung im Weg steht – und das sind Sexualmoral, Normen, Leitbilder, Naturbegründungen, Normalitätsansprüche, Pathologisierungen –, werden auf diese Weise zu diskursiven Festungen, die es zu schleifen gilt. So kommt es denn auch, dass sich beispielsweise Uwe Sielert berufen fühlt, neben vielem anderen das romantische Liebesideal zu dekonstruieren.
FreieWelt.net: Wie kommt es, dass die Debatten im Moment so aufgeladen sind?
Nikolaus Franke: Das ist nicht ganz leicht zu erklären. In meinen Vorträgen vor teils sehr kritischen Zuhörern versuche ich stets auch zu erklären, weswegen einzelnen Akteuren so viel an der schulischen Verankerung von »sexueller Vielfalt« liegt. Einiges davon ist erklärbar mit Trittbrettfahrertum und persönlichen Lebensgeschichten. Einige dieser Aufladungen sind aber auch ein Reflex auf wahrgenommene Probleme mit einer Unrechtsdimension, zum Beispiel der Verfolgung und Traumatisierung sexueller Minderheiten durch Staatsmacht, Sittenpolizei und Medizin oder der heutigen Gewalt und Abwertung gegenüber sexuellen Minderheiten, die teils auch in Familien stattfindet. Hinzukommt die Belastung, in einer Welt als Minderheit zu leben, die weitgehend heterosexuell geprägt und gestaltet ist, und sich somit selbst stets als exotisch und »anders« zu erleben.
Ich ermutige die Zuhörer dann, die beiden ersten Punkte entschieden als Bildungsauftrag zu bejahen und in eine saubere Methodik zu gießen. Zugleich gelange ich aus vielerlei Gründen dazu, mich gegenüber einigen der Ansätze, die aus dem Minderheitenstatus erwachsen, entschieden zu verwahren. Es ist utopisch und meiner Einschätzung nach schädlich, die Heterosexualität per se zu problematisieren, was letztlich gemacht wird. Stattdessen wird die Herausforderung darin bestehen, Homosexuellen ihre Würde und Freiheit zu lassen und diese auch gegenüber Heterosexuellen herauszustellen – und dennoch darauf zu beharren, dass das grundsätzliche Narrativ des Menschen und der menschlichen Gesellschaft heterosexuell ist. Ich denke, es wird LGBTTI-Jugendlichen eher gerecht, diese bittere Ahnung redlich abzutrauern als sie mit renaturalisierenden Parolen im Sinne von »Wenn Affen homosexuell sind, sind wir es auch!« oder »Normal sind wir alle!« zu besäuseln.
Wir befinden uns in einem Kulturkampf FreieWelt.net: Wo ist der Zusammenhang zwischen Gendertheorie und Sexualpädagogik?
Nikolaus Franke: Wer annimmt, dass die deutsche Sexualpädagogik besonders von Medizin oder Biologie inspiriert sei, irrt. Seit Jahren gibt es eine Schieflage innerhalb der Sexualpädagogik. Nur so ist zu erklären, dass in den zentralen Thesen der emanzipatorischen Sexualpädagogik proklamiert wird, dass Sexualpädagogik »politisch« zu sein habe – ein unpädagogischer, unwissenschaftlicher Habitus! Es muss uns nicht überraschen, dass Uwe Sielert und seine Spannemänner seit bereits zehn Jahren von einem strategischen Konzept ausgehen, wonach die Schaffung von Gleichberechtigung unter den Geschlechtern langfristig zu einer Pluralisierung der Liebes- und Sexualformen kommen wird.
Die Gendertheorien haben die deutsche Sexualpädagogik zu einer Gesinnungspädagogik verkommen lassen, mittels der die Propheten der Geschlechtsdekonstruktion ihre Fragen in die Sozialisation von Kindern tragen. Hier werden zentrale pädagogische Konzepte verletzt, beispielsweise der Beutelsbacher Konsens, wonach die Welt des Kindes angesprochen werden sollte, nicht die Moral und Weltdeutungen des Pädagogen. Es wäre etwas anderes, wenn diese Maßnahmen im außerschulischen Bereich angeboten werden. In der Schule herrscht ein Indokrinationsverbot. Es ist mir unbegreiflich, weswegen das bisher so ungehindert ablaufen kann.
FreieWelt.net: Befinden wir uns in einem Kulturkampf?
Nikolaus Franke: Zweifelsohne.
FreieWelt.net: Welche Strategie verfolgt man?
Nikolaus Franke: Wenn wir in den Blick nehmen, welche Vorstellungen und Normen seitens der Sexualpädagogik der Vielfalt besonders vehement kritisiert, lächerlich gemacht und welche Setzungen vorgenommen werden, kommen wir zu einem frappierenden Befund:
Erstens: die Entkopplung der Sexualität und der Frau von Fruchtbarkeit, Familie und Kind. Es ist augenfällig, dass nahezu alle Kampagnen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung die Lust in den Vordergrund stellen, nicht etwa den Zusammenhang von Zeugung und Sexualität adressieren.
Zweitens: die Abwertung der Modelle Ehe und Familie. Schauen Sie sich die pädagogischen Entwürfe an. Da werden zig Lebensmodelle gleichrangig nebeneinander gestellt, unabhängig von ihrer demoskopischen Häufigkeit. Teilweise werden klassische Ehen gar nicht mehr genannt oder mit Negativattributen belegt. Der Familienbegriff wird neu definiert und ausgeweitet.
Drittens: die Förderung kindlicher (und jugendlicher) Sexualität. Es ist paradox, dass sich gerade die Republik empört, weil in einem Mainzer Kindergarten Kinder andere Kinder sexuell missbraucht haben, wobei doch das Institut für Sexualpädagogik in Dortmund nach wie vor emsig bemüht ist, Erzieher und Einrichtungen dahingehend zu beraten, dass Kinder zu gegenseitigen Doktorspielen und dem Einrichten von Kuschelecken ermutigt werden. Man nennt diesen missbrauchsbegünstigenden Cocktail übrigens ein »sexualfreundliches Klima« in der Kita. Das ist der eigentliche Skandal.
Viertens schließlich: die Enttabuisierung, Entpathologisierung und Normalisierung aller Formen sexueller Praktiken, Orientierungen und Identitäten. Es handelt sich hier um eine dekonstruktivistische Verunsicherungspädagogik, die Zuschreibungen, Normierung hinterfragen und Identitätsschablonen erschüttern möchte.
»Sexualfreundliches Klima« in der Kita begünstigt Missbrauch FreieWelt.net: Wie ordnen Sie die Forderung nach der Öffnung der Ehe »für alle« ein?
Nikolaus Franke: Es geht hier doch lange nicht mehr um rechtliche Aspekte. Die wären problemlos in der Angleichung der Lebenspartnerschaft möglich, die übrigens eingeführt worden ist als Eheversion für die Homosexuellen und nun doch wieder nur ein Zwischenergebnis sein soll. Wir sind hier von einer kollektiven Amnesie befallen.
Meine Hypothese ist, dass die überwiegende Mehrheit der Schwulen und Lesben keine gemeinsame oder zumindest eine sehr andere Ehe-Welt schaffen möchte. Öffnet sich die Ehe nun aber, werden auch hier neue Realitäten und Selbstverständlichkeiten in unsere Vorstellungen von Ehe hineingetragen. Das sagen selbst viele Schwule! Volker Beck betonte selbst damals im Zuge der Schaffung der Lebenspartnerschaft sinngemäß »Treue meint bei Schwulen primär soziale Treue, nicht sexuelle.« Ich denke, das ist nicht wirklich das, was die meisten heterosexuellen Eheleute sich vor dem Traualtar schwören.
Daran sieht man, dass es hier um andere Begriffe und um andere Wirklichkeiten geht, die aber aufgrund homosexueller, nachvollziehbarer Diskriminierungsangst neuerdings alle gleich benannt und pädagogisch gewürdigt werden müssen. Das ist Schwachsinn! Nur weil etwas gesellschaftliche Realität ist, muss man es nicht würdigen oder bejahen. Geschiedene und Alleinerziehende gibt es viele, aber die meisten von ihnen würden sich einer Behauptung verwehren, dass Alleinerziehen oder Scheidung bejahens- und beförderungswert sind.
FreieWelt.net: Was folgt, wenn alle die Ehe eingehen können?
Nikolaus Franke: Sobald die Ehe geöffnet ist, können seitens der Lobbyverbände alle möglichen Dinge gefordert werden. Einer der nächsten Schritte wird die ausreichende Bebilderung in Schulbüchern mit Regenbogenfamilien und einer Homosexuellenquote bei der Fremdadoption sein. Wir müssen wissen: Viel mehr Eltern möchten Kinder adoptieren, als Kinder zur Adoption zur Verfügung stehen. Hier kündigen sich knallharte Aushandlungsprozesse an, und ich bin sicher, dass die Öffnung der Ehe hier nur einen strategischen Zwischenschritt darstellt. Die Homosexuellenverbände sind die verbissendsten und mächtigsten Lobbys, die ich überhaupt kenne, mit einem ungeheuren Rückhalt in den Medien.
Das wird jetzt beim Thema Adoption weitergehen. Und das Absurde ist: Es wird immer mehr festgestellt, dass sowohl Vater als auch Mutter elementar wichtige erzieherische Funktionen für ein Kind übernehmen. Zugleich wird vollmundig kolportiert, dass es in der Adoptionsfrage völlig irrelevant sei, ob da nun zwei Männer, Frauen oder beide Geschlechter an der Erziehung beteiligt sind. Erwarten Sie hier eine valide, faire, ergebnisoffene Forschung, die Langzeiteffekte einbezieht?
FreieWelt.net: Sie sind offensichtlich der Auffassung, dass das Geschlecht nicht egal ist.
Nikolaus Franke: Es ist den Betreibern der Eheöffnung ein Dorn im Auge, wenn bei jeder Hochzeit die Heteronormativität gestärkt wird. Jedes Blumenmädchen denkt sich doch: »Irgendwann will ich auch eine Braut sein. Wird mich ein Mann so lieben?« Jede Hochzeit ist eine winzige Identitätskonstruktion. Und diese Heteronormativität-stabilisierende Dimension der Ehe möchte man abschaffen, zumindest reduzieren. Die Tatsache, dass die Ehe zwischen Mann und Frau eine vorstaatliche Institution ist, die aus dem Naturrecht abgeleitet werden kann, wird völlig ausgeblendet.
Es ist doch so: Die Ehe wird kulturgeschichtlich nicht einfach durch die Liebe zweier Menschen geschlossen – das wäre eurozentristisch. Die Ehe ist weltweit und epochenübergeifend der öffentliche, rechtlich abgesicherte, dauerhafte Bund zwischen einem Mann und einer Frau. Nahezu alle Kulturen weltweit haben eheähnliche Verbindungen hervorgebracht, und zwar stets zwischen Mann und Frau. Das gilt auch für historische und indigene Kulturen, in denen homosexuelle Praktiken und sogar Identitäten bekannt, verbreitet und möglich waren. Erst im 21. Jahrhundert kommt die Menschheit plötzlich auf die Idee, dass es das Normalste von der Welt ist, dass die Ehe zwei beliebige Personen meint. Das ist sowohl geschichts- als auch kulturvergessen.
Wenn ein Merkmal der Menschheit immer und überall wieder auftaucht, sich unabhängig in allen Kulturen entwickelt hat, muss die Frage erlaubt sein, ob die heterosexuelle Ehe nicht doch dem Menschen in seiner Natur innewohnend eingeschrieben ist, seine Sozialordnungen stärkt, stabilisiert und mit gutem Recht gegenüber anderen Lebensformen privilegiert ist.
FreieWelt.net: Wenn Sexualität zu 50 Prozent durch kulturelle Faktoren beeinflusst wird, dann werden die Veränderungen des 20. Jahrhunderts – einer Epoche, in der quasi kein Stein auf dem anderen geblieben ist – doch wohl ihre Spuren hinterlassen haben. Der wichtigste Faktor dürfte hier die Entkoppelung von Sex und Fortpflanzung sein. Wie wirkte sich das auf die menschliche Sexualität und Herausbildung einer sexuellen Orientierung aus?
Nikolaus Franke: Diese Frage kann man nicht pauschal beantworten, vermutlich sind Frauen auch stärker durch soziale und zwischenmenschliche Faktoren prägbar als Männer. Aber denken wir nochmal in eine andere Richtung: Aus der Jugendseelsorge und Suchtberatung kann ich sagen: Die Panik vor der Sexualpädagogik der Vielfalt mutet mit Blick auf die Verharmlosung und Blindheit gegenüber der Präsenz von Pornografie im Erleben von Kindern, Jugendlichen aber auch Erwachsenen ein wenig paradox an.
Verstehen Sie mich nicht falsch: Ich bin wirklich überzeugt, dass der Sexualpädagogik der Vielfalt ein zerstörerisches Potential innewohnt, ja, dass sie im Kern sogar von einem zerstörerischem Potential angetrieben wird. Dennoch alarmiert mich viel mehr, wenn ich 10-Jährige Pornosüchtige zu beraten habe, mich 16-Jährige konsultieren, die ausschließlich auf Sadomaso-Lesbenpornos stehen, aber noch nie mit einem Mädchen intim waren, analfixierte Heteros sich Sorgen über die Hochzeitsnacht machen und Studenten mit Impotenz und Chatsucht kämpfen, weil sie sich in der primären Prägephase ihrer Sexualpräferenz selbst normiert haben auf die Erzeugnisse der Pornoindustrie, desensibilisierende Nahaufnahmen glänzender Körper gekoppelt mit sehr häufiger Masturbationsfrequenz. Hier hat sich eine halbe Generation junger Männer auf Monitore konditionieren lassen.
Auch dieses Thema der Pornografie wird seitens des sexualpädagogischen Establishments sträflich vernachlässigt oder sogar verharmlost. Kurt Starke hat sich sogar seine Expertise von einer Firma aus der Erotikbranche bezahlen lassen, die er dann pünktlich an alle Landesregierungen zur Novelle des Jugendmedienschutzstaatsvertrages hat senden lassen. Wobei in diesem Thema wenigstens diskutiert wird: Jakob Pastötter und Klaus Beier widersprechen ihren Kollegen in dieser Frage vehement.
Die Sexpolizei verhindert unerwünschte Debatten FreieWelt.net: An den Schulen wird immer öfter der klassische Sexualkundeunterricht abgelöst durch neue Unterrichtskonzepte. Warum ist das problematisch?
Nikolaus Franke: Was Jugendliche eigentlich brauchen, ist eine Pädagogik, die sich an ihren Lebenszielen orientiert. Und die sind nach wie vor mehrheitlich die Ideale von treuen, dauerhaften Hetero-Beziehungen und Ehen, die einen Raum für eigene Kinder schaffen. Was wir aber in all den Maßnahmen nicht finden, ist eine Liebes- oder Beziehungserziehung, die gern auch homosexuelle Menschen einschließen kann.
Die Tonangeberinnen und Tonangeber innerhalb der deutschen Sexualpädagogik sehen sich stattdessen berufen, das romantische Liebesideal oder die Monogamie zu dekonstruieren. Überlegen Sie sich das einmal! Ich empfinde das als einen diskursiven Missbrauch der nachwachsenden Generation seitens verkorkster Alt-Achtundsechziger, die vermutlich bis heute nicht seelsorgerlich aufgearbeitet haben, dass sie selbst sexualmoralisch repressiv erzogen wurden.
Inzwischen hat sich die Erde weiter gedreht. Heute sehnen sich viele Teenager nach einer Emanzipation von der Doktrin der Freizügigkeit, die nicht minder eine diskursive Ideologie zur Erhalt der Macht darstellt, wie es die von Foucault vor 40 Jahren kritisierten Normen waren. Foucault war genial, viel genialer als seine heutigen Plagiatoren: Er schrieb, dass dem Sexualitätsdiskurs die Macht immanent innewohnt. Sexdiskurse und Macht sind untrennbar miteinander verknüpft. Die Sexpolizei sitzt heute aber eben mit den entgegengesetzten Prämissen am selben Hebel und verriegelt unerwünschte Debatten mit Scheinargumenten oder noch viel foucaultscher – durch Ignorieren und Auslassung bestimmter Informationen und einem strikten Ausschluss unliebsamer Meinungen vom akademischen Wissensdiskurs.
FreieWelt.net: Wie können sich Eltern gegen übergriffigen Sexualkundeunterricht wehren?
Nikolaus Franke: Grundsätzlich sollten Eltern gegenüber den Schulleitungen zeigen, dass sie zwar weltoffen und gegen jede Form der Diskriminierung sind, aber jedwede Thematisierung sexueller Vorlieben und Praktiken im Unterricht vermieden sehen wollen. Wenn externe Gruppen eingeladen und Materialen Verwendung finden, sollten diese Informationen den Eltern zur Verfügung gestellt werden.
Allerdings: Wenn Schulen, Lehrer- und Elternverbände oder Bildungsinstitutionen das Thema zum fächerübergreifenden Querschnittsthema machen möchten, ist Widerstand angebracht. Ganz zweifellos hat man den bisherigen Vorstellungen von »Normalität« den Kulturkrieg erklärt. Wenn Eltern das nicht wollen, kommen sie nicht daran vorbei, sich bei den Entscheidern unbeliebt zu machen. Nur dann werden ihre berechtigten Sorgen ernst genommen.
FreieWelt.net: Es gibt bereits Protest, zum Beispiel in Baden-Württemberg …
Nikolaus Franke: Es wird höchste Zeit, dass der Protest größer wird, denn wirklich substantiell haben sich weder die dubiosen Experten, noch die politisch Verantwortlichen, noch die politischen Lobbygruppen selbstkritisch hinterfragt. Diese ganze Debatte um sexuelle Vielfalt hat rein gar nichts mit Religion zu tun, es ist eine rein pädagogische und gesellschaftspolitische Auseinandersetzung, welche völlig zu Unrecht in eine religiös-fundamentalistische Ecke gestellt wird.
FreieWelt.net: Vielen Dank für dieses Gespräch.
Nikolaus Franke ist Referent beim Weißen Kreuz, einem Fachverband für Sexualität und Beziehungen. Er hat das »Denkangebot Sexuelle Vielfalt im Unterricht?http://www.weisses-kreuz.de/medien-und-m...ebote/12/« verfasst. Inzwischen ist es 8.000 Mal bestellt und verteilt worden.
http://www.freiewelt.net/interview/die-o...hritt-10063884/
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