Wir wissen, wie der Islam zu reformieren ist – nun müssen wir es tun, sagen Muslime
Muslime beim Gebet im Bundesstaat Madhya Pradesh, Indien. Foto: Rajarshi Mitra via Flickr (CC BY 2.0)
Von CNA Deutsch/EWTN News
WASHINGTON, D.C. , 05 December, 2015 / 1:00 PM (CNA Deutsch).- Der Islam braucht eine “Reformation”, und diese ist nur zu schaffen, wenn Muslime sich öffentlich gegen den Extremismus stellen und für Menschenrechte einsetzen: Das ist das Fazit einer Runde prominenter Muslime, die sich jetzt in Washington getroffen hat.
Kurz zuvor hatte ein muslimisches Ehepaar im kalifornischen San Bernardino offenbar bei einem Amoklauf 14 Menschen ermordet und drei Dutzend verletzt. Zuvor soll einer der Mörder im Internet dem Islamischen Staat (IS) die Treue geschworen haben.
“Wenn muslimische Minderheiten in nicht-islamischen Ländern geschützt werden sollen, dann müssen wir auch den Schutz von Nicht-Muslimen in mehrheitlich islamischen Ländern fordern”, sagte Farahnaz Ispahani, ehemalige Abgeordnete des Pakistanischen Parlaments bei der Veranstaltung der “Heritage Foundation”, einem konservativen Think Tank.
Das Thema der Veranstaltung war der Islamische Staat und die globale Eskalation des Islamismus. Alle Gesprächsteilnehmer waren sich einig, dass es Unsinn sei, wenn westliche Demokratien oder Muslime abstreiteten, dass eine extreme Form des Islam hinter der weltweiten Terror-Welle und zahllosen Menschenrechtsverletzungen stecke. Vielmehr müsse diese Ideologie bekämpft werden.
“Nicht so tun, als ob IS keine Muslime sind”
“Wir können nicht behaupten, dass der Islamische Staat keine Muslime sind. Sie nennen sich selbst so”, betonte Jasser. Der IS habe eine “dischihadistische Vision des Islam”, zu der auch die Ermordung und Versklavung von Menschen gehöre. “Wenn wir Muslime das Problem der Gewalt im Islam unserer Zeit ignorieren, wie wollen wir dann den Islam diesen zerstörerischen Mächten entreissen und unsere Religion ins 21. Jahrhundert bringen?”
Enthauptung von Christen mit Koran-Zitat
Zudem weise der Koran alle Muslime in Sure 9, Vers 5 an, “die Mushrikun zu töten”, also alle, die etwas anderes als Allah zu ihrem Gott machten. Mit diesem Koran-Zitat hätten die Kämpfer des Islamischen Staates im Februar 21 koptische Christen in Libyen enthauptet, sagte die Journalistin.
“Der gesunde Menschenverstand sagt uns, dass dies unethisch, unmoralisch und illegal war”, so Nomani weiter, und dass der Vers im Koran aus einer Zeit stamme, zu der Mohammed von Feinden umzingelt gewesen sei. Solche Interpretationen des Koran seien falsch.
“Unser Dschihad ist der Kampf um eine Reformation”, sagte die Journalistin. “Wir befinden uns in einem Kampf um die Zukunft der Welt...es ist ein Kampf um Ideologie.”
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