100. Katholikentag stellt Flüchtlinge in den Mittelpunkt
Beim 100. Katholikentag in Leipzig stehen die Themen Flucht, Integration und Fremdenfeindlichkeit im Mittelpunkt. Dabei solle deutlich gemacht werden, "dass aus christlicher Perspektive jeder einzelne Fremde, der zu uns kommt, einen Anspruch auf ordentliche und menschliche Behandlung hat", sagte der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Sternberg, bei der Vorstellung des Programms am Mittwoch in Leipzig.
Das Jubiläums-Christentreffen findet vom 25. bis 29. Mai in Leipzig statt und wird vom ZdK in Kooperation mit dem Bistum Dresden-Meißen veranstaltet. Auf den zentralen Podien zur Flüchtlingsfrage diskutieren Bundestagspräsident Norbert Lammert, Bundesinnenminister Thomas de Maiziere (CDU) und SPD-Politiker Wolfgang Thierse etwa zum Thema "Aufstehen gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit". Eng damit verbunden sind Podien zur Frage nach der Rolle der Religionen und ihrem Menschenbild sowie Veranstaltungen zum Thema Wirtschaft und Entwicklungshilfe. Hier debattieren etwa Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU), Bundeskanzleramtschef Peter Altmaier (CDU) und Kardinal Reinhard Marx.
An den rund 1.000 Einzelveranstaltungen wirken neben zahlreichen Bischöfen und Wissenschaftlern auch fast alle Mitglieder des Bundeskabinetts mit. Ob Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) teilnimmt, sei offen, da zeitgleich zum Katholikentag ein G7-Gipfel in Japan stattfinde, so die Veranstalter. Gesichert sei die Teilnahme von Bundespräsident Joachim Gauck. Er nehme an der Eröffnung des Katholikentags am 25. Mai auf dem Leipziger Markt teil, eventuell noch bei einem Podium am Folgetag.
Insgesamt sei wieder ein Katholikentag der kurzen Wege geplant. Die zentralen Gottesdienste an Fronleichnam und zum Abschluss finden auf dem Augustusplatz vor der Oper in der Stadtmitte statt.
Der Diaspora-Situation in Ostdeutschland und dem Dialog mit Konfessionslosen widmet sich der Programmbereich "Leben mit und ohne Gott". Dem Gespräch mit Nichtgläubigen stellen sich etwa die Ministerpräsidenten Bodo Ramelow (Linke) aus Thüringen und Reiner Haseloff (CDU) aus Sachsen-Anhalt.
Die Bischöfe Wolfgang Ipolt (Görlitz) und Stefan Oster (Passau) bieten "Kneipengespräche" an der Theke an. Der Zugang zu allen Veranstaltungen aus diesem Themenbereich ist gratis und ohne Eintrittskarte möglich. Die Dauerkarte kostet 85 Euro. bildpost
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