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  • 23.02.2016 00:59 - „Ein leuchtendes Beispiel für Glaubenstreue und Christusnachfolge“
von esther10 in Kategorie Allgemein.

„Ein leuchtendes Beispiel für Glaubenstreue und Christusnachfolge“
P. Ludwig Mzyk SVD (1905–1940)

23. FEBRUAR 2016BRITTA DÖRREESCHATOLOGIE, HEILIGE UND SELIGE


Polnische "Geiseln" (Zivilisten Und Priester), Bromberg, 9. September 1939 / Wikimedia Commons - N.N., Public Domain

„Für seine Novizen, die Seminaristen und für alle Mitbrüder war er ein leuchtendes Beispiel für Glaubenstreue und Christusnachfolge. Ob im Steinbruch von Gusen oder auf dem Felsen von Westernplatte: das Leben und Wirken von P. Mzyk war ein Lieblingsthema in Gesprächen. Er wurde zum geistigen Zeugen für die jungen Mitbrüder, die ihre Gelübde ablegten. Sein Name wurde allen anderen vorangestellt, wenn wir die Litanei der ermordeten Mitbrüder ins Gebet nahmen. Von ihm erhofften wir uns Fürsprache und Beistand in der Zeit der Verfolgung, im schweren Lagerleben in den Karfreitagsstunden unseres Berufes.“

P. Ludwig Mzyk SVD wurde am 22. April 1905 in Königshütte (Chorzow) geboren. Er wuchs in einer kinderreichen und religiösen Familie in einfachen Verhältnissen glücklich auf. Schon im Kindesalter äußerte er den Wunsch, als Erwachsener ein gottgeweihtes Leben führen zu wollen. Zunächst taten seine Eltern seine Pläne als kindliche Träumereien ab. Doch da er beharrlich an dem Wunsch festhielt, meldeten sie ihn 1918 am kleinen Seminar in Neiße an, wo er einige Jahre später, 1926, das Abitur ablegte.

Seine Studien setzte der junge Mann in St. Augustin bei Bonn fort; nach dem Abschluß seines Philosophiestudiums studierte er Theologie in Rom. 1932 empfing er die Priesterweihe. 1935 schloss er sein Studium mit einer Promotion an der Päpstlichen Universität Gregoriana ab.

Im selben Jahr nahm P. Mzyk in Chludowo bei Posen seine erste Anstellung als Novizenmeister an. Er zeichnete sich bei seiner Arbeit durch große Freundlichkeit und Demut aus. 1939 wurde er zum Rektor des Noviziatshauses in Chludowo ernannt.

Die Situation der Steyler Missionare änderte sich mit der Besetzung Polens durch die Nationalsozialisten. Da man die Verhaftung der Novizen befürchtete, planten die Steyler Missionare die Verlegung des Noviziats nach Bruczko, doch war es schon zu spät. Die Ordensbrüder erhielten den Befehl, ihr Haus nicht mehr zu verlassen.

P. Mzyk wurde am 25. Januar 1940 verhaftet. Er hatte mit einer Bemerkung den Zorn eines Gestapomannes auf sich gezogen. P. Mzyk wurde mit anderen Geistlichen auf einem LKW abtransportiert.

Seine Familien und seine Ordensbrüder versuchten, P. Mzyk aus der Haft zu befreien. In der schmutzigen Wäsche fand seine Familie die Nachricht: „Ich lebe immer noch. Helft, wenn ihr könnt.“

Nur wenige Informationen liegen zum Tod von P. Mzyk vor. Ein Augenzeuge berichtete: „Ich traf P. Mzyk in Zelle 60 von ‚Fort VII‘ am 1. Februar 1940. Mit ihm zusammen waren noch 28 Häftlinge, vor allem Studenten. Es herrschte großer Hunger. Urplötzlich erschienen Wächter und schlugen wahl- und grundlos auf die Gefangenen ein. P. Mzyk versuchte durch Umsicht und Sorgfalt bei der angewiesenen Arbeit das Problemfeld möglichst klein zu halten.“

Über das Martyrium des Seligen erzählte ein weiterer Augenzeuge: „Am 20. Februar nachmittags stürzte Unteroffizier Dibus in unsere Zelle. Für uns war er der Vertreter des Kommandanten. Er kam nicht allein. Er hatte seinen Chauffeur mitgebracht. Beide waren sturzbetrunken. Auf Befehl von Dibus beschäftigte sich der Chauffeur hauptsächlich mit P. Mzyk. Jener 20. Februar sollte der letzte Tag für P. Ludwig sein. In der Nacht, so gegen 22.00 Uhr, hörten wir die Ukrainer singen. Das war ein schlechtes Zeichen, denn zu ihnen ging man immer zuerst hin. Die Wächter also besuchten die einzelnen Zellen, schlugen und traten die Häftlinge und schossen durchs Schlüsselloch. Durch Grölen versuchten sie, die Schreie der Gequälten zu übertönen. Plötzlich hörten wir in der Nachbarzelle ein Klirren und Klappern von Geschirr. Es wurde gesungen und geschossen. Dann hörten wir die Aufforderung: ‚So und jetzt zu den Pfaffen.‘ Wir mußten heraustreten, nur der Priester Olejniczak durfte in der Zelle bleiben. Wir hatten nur Socken und Nachtkleidung an. So standen wir im Flur und harrten der Dinge, die da kommen sollten. Dibus hielt P. Galka, P. Mzyk und mich fest, die anderen konnten wieder in die Zelle zurückgehen. Auf dem Gang durch den langen Korridor bat mich P. Mzyk um die Absolution. Er ahnte sein Ende. Als wir das Ende des Ganges erreicht hatten, blieben wir vor einer Treppe, die nach oben führte, stehen. Nur P. Mzyk begann, in der Annahme, es gehe nun die Treppe hinauf, die Stufen zu betreten. Plötzlich ein ohrenbetäubendes Geschrei. Sie fielen über P. Mzyk her, traten und schlugen ihn, weil er versucht habe zu fliehen. Es entstand ein fürchterliches Durcheinander.

P. Galka und P. Mzyk stöhnten und klagten unter den unkontrollierten Schlägen der Wächter. Beinahe eine halbe Stunde haben sie auf die beiden eingeschlagen. Ich konnte den Hauptkorridor zurückgehen und kam so wieder zu unserer Zelle. Als sie P. Mzyk vorbei führten, mußte ich mich umdrehen, so daß ich nicht sehen konnte, wie er aussah. Der Begleiter lies P. Mzyk am Ende des Korridors stehen und kam zurück, um sich bei einem Wachsoldaten Patronen abzuholen. Damit ging er zu P. Mzyk zurück und erschoß ihn mit einem Genickschuß. Noch ein zweiter Schuß traf den Toten. P. Galka und ich wurden entlassen, und wir durften wieder in unsere Zelle gehen. Nach dieser Exekution hatten wir ein paar Tage Ruhe. Einer der Häftlinge erzählte später, daß er im Zimmer des Kommandanten ein Schriftstück vom Justizministerium gesehen habe, nach dem das Schlagen von Geistlichen verboten sei. Der Häftling hatte im Zimmer des Kommandanten aufzuräumen.“

P. Ludwig Mzyk SVD wurde am 13. Juni 1999 zusammen mit 107 weiteren Märtyrern vom heiligen Johannes-Paul II. in Warschau seliggesprochen.
https://de.zenit.org/articles/ein-leucht...c8f06c-40961937



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