Vorsitzender der Bischöfe Polens warnt: „Gender-Ideologie gefährlicher als Kommunismus" Erzbischof Stanislaw Gadecki im exklusiven Interview mit EWTN Deutschland – Zweiter Teil heute (Sonntag) Abend
(CNA Deutsch).- Die Gender-Ideologie ist gefährlicher als der Kommunismus: Das sagt der Vorsitzende der polnischen Bischofskonferenz, Erzbischof Stanislaw Gadecki in seinem Interview mit dem katholischen Fernsehsender EWTN Deutschland. Dessen zweiter Teil wird am heutigen Sonntag Abend um 20 Uhr ausgestrahlt.
Neben der Auseinandersetzung mit dem „Gender-Mainstreaming” geht der Erzbischof von Posen auf das richtige Verständnis des Begriffs der Barmherzigkeit ein, besonders mit Blick auf christliche Familien. Der Bibelwissenschaftler warnt vor einer Reduktion der Theologie auf Soziologie; und er fordert mehr Rücksichtnahme und Augenmerk auf die Kinder in Situationen von Scheidung und ähnlichen Krisen.
Im ersten Teil hatte der Erzbischof unter anderem gefordert, dass homosexuelle Beziehungen überhaupt nicht Thema der Familiensynode sein sollten.
Mit Blick auf die Gender-Agenda sagt Erzbischof Gadecki gegenüber EWTN Deutschland, dass diese, indem sie subtiler als der Kommunismus vorgehe, auch gefährlicher sei: „wenn der Genderismus den Raum betritt, dann handelt es sich um eine reine Ideologie, die eigentlich versucht die ehelichen und familiären Beziehungen zu zerstören”.
Die Kirche sei aufgerufen, dieser gefährlichen Entwicklung hin zu einer „Pulverisierung” der Gesellschaft entgegen zu wirken. Ein Mittel hierfür sei die klare Verkündung des katholischen Verständnisses von Mann und Frau, sowie der Ehe – auch und gerade in der Ehe-Vorbereitung, so Erzbischof Gadecki. Diese müsse allerdings die Verzerrungen der Bilder in weltlichen Medien im Blick haben: „Das Bild von Ehe und Familie in den Medien ist eine Tragödie. Das, was man zumeist in den Medien als Ehe darstellt, hat nichts mit dem Christentum zu tun.”
An die Adresse derer, die meinen, es gebe Barmherzigkeit ohne Wahrheit und Gerechtigkeit, sagt der Vorsitzende der polnischen Bischofskonferenz gegenüber Robert Rauhut von EWTN Deutschland: „Das ist ein großer hermeneutischer Fehler. Eigentlich sind die ‘Gerechtigkeit’ und die ‘Barmherzigkeit’ untrennbar miteinander verbunden, denn sie zeigen sozusagen zwei Gesichter einer Situation. Die Gerechtigkeit ist, dem anderen Menschen das zu geben, was ihm recht zusteht. Die Barmherzigkeit ist, dem anderen Mensch das zu geben, was ihm recht und gerecht nicht zusteht”, so der Bibelwissenschaftler und Erzbischof. Diesen beiden Wirklichkeiten stünden scheinbar in Opposition zueinander. Nach dem Verständnis der katholischen Lehre seien sie aber untrennbar verbunden, betonte Gadecki, der auch Mitglied der Kongregation für die Glaubenslehre ist.
Daher sei es auch nicht die Aufgabe der Kirche, der Welt nachzulaufen, sondern die Welt zu führen, der Welt den Weg zu zeigen: „Die Kirche nimmt in gewisser Weise die Rolle der GPS-Navigation für den Menschen ein, das heißt wo auch immer sich der Mensch befindet, wohin er sich auch immer verirren mag, genügt es, dass er sich an die Kirche anschließt, und die Kirche zeigt ihm den Weg zum Ziel, von welchem Ort auch immer in der Welt und aus welcher auch immer geistigen Situation, in der er sich befindet."
Weitere Informationen: www.ewtn.de *** 2. Teil Zweiteiliges Exklusiv-Interview mit dem Vorsitzenden der polnischen Bischofskonferenz, Erzbischof Stanislaw Gadecki (Erzbistum Posen) zu Ehe und Familie auf EWTN
Pressemitteilung Köln (EWTN-TV) - 2. Oktober 2015 „Kinder sind kein Spielzeug in den Händen von Erwachsenen, das einmal gefällt und dann schmeißt man es weg“, sagt der polnische Erzbischof Stanislaw Gadecki im Hinblick auf die Familiensynode in Rom und betont, dass die Kirche bei der aktuellen Debatte zur Ehe und Familie das Wohl der Kinder nicht vergessen darf. Gadecki ist Erzbischof von Posen und gleichzeitig der Vorsitzende der polnischen Bischofskonferenz. In einem exklusiven Interview mit dem katholischen Fernsehsender EWTN (Eternal Word Television Network) spricht Gadecki mit EWTN-Redakteur Robert Rauhut über die Erwartungen rund um die Familiensynode und schneidet unter anderem Themen des aktuellen Diskurses in Deutschland an: Das Zusammenspiel von Barmherzigkeit und Gerechtigkeit im Umgang mit den zivil wiederverheiratet Geschiedenen, die Pastoral bei gleichgeschlechtlichen Partnerschaften und die Frage nach der Unauflöslichkeit der Ehe.
EWTN sendet den ersten Teil des insgesamt einstündigen Interviews am Samstag, dem 3. Oktober 2015. Der zweite Teil folgt am Sonntag, dem 4. Oktober. Beginn der Sendungen ist jeweils um 20.00 Uhr. In der darauffolgenden Woche werden die Sendungen wiederholt: Teil 1 am Montag, 5. Oktober, und Teil 2 am Dienstag, 6. Oktober. Die Ausstrahlung beginnt direkt im Anschluss an unsere Live-Sendungen zur Familiensynode um 20.30 Uhr.
Eine vollständige Übersicht der Sendetermine mit weiteren Sondersendungen zur Familiensynode finden Sie hier auf unserer Webseite.
Wir würden uns freuen, wenn Sie in Ihrem Medium auf unser Programm und die Empfangsmöglichkeiten von EWTN hinweisen.
Das Programm von EWTN ist digital über den Satelliten Astra (Frequenz 12460 MHz) sowie regional im Kabel und als Live-Stream im Internet unter www.ewtn.de frei empfangbar. Für iPhone, iPad und mobile Android-Geräte wie Smartphones oder Tablets gibt es auch eine kostenfreie EWTN-Applikation.
Weltweit erreicht der von der Klarissin Mutter Angelica 1981 gegründete Fernsehsender EWTN (Eternal Word Television Network) heute mehr als 300 Millionen TV-Haushalte in 140 Ländern auf allen Kontinenten. Der deutsche Fernsehkanal mit dem Sendernamen "EWTN katholisches TV" ist werbefrei, erhält keine Mittel aus Kirchensteuern und ist ausschließlich durch private Spenden finanziert. Zum Programmangebot des Senders gehören regelmäßige Live-Übertragungen aus Rom und von den Reisen des Heiligen Vaters, die tägliche Heilige Messe aus dem Kölner Dom, Sendungen zu Glaubens- und Lebensfragen, Glaubenszeugnisse sowie Jugend- und Kinderprogramme.
Weitere Informationen zum deutschsprachigen Fernsehprogramm mit aktuellen Sendeterminen erhalten Sie bei der Geschäftsstelle der EWTN-TV gGmbH in Köln (info@ewtn.de, Tel. 0221/300 619 10, Fax 0221/300 619 15, Schanzenstraße 39, 51063 Köln), im Internet (www.ewtn.de) oder – neu – über Twitter @ewtnDE und Facebook https://www.facebook.com/ewtnde.
3. Teil
Veröffentlicht am 14.03.2016 Papst Franziskus wird in den kommenden Wochen das postsynodale Schreiben zu Ehe und Familie veröffentlichen. EWTN traf den Vorsitzenden der polnischen Bischofskonferenz Stanisław Gądecki nach der Familiensynode in Rom zum Interview. Im Gespräch mit Robert Rauhut teilte er seine Eindrücke von der Synode.
Eine erweiterte Version des Interviews zum Nachlesen gibt es in der deutschen Ausgabe der CNA: