Kardinal warnt vor einseitiger Debatte
New Yorker Erzbischof Dolan befürchtet, dass Debatte über wiederverheiratete Geschiedener zu dominierend wird 06. April 2016
Kardinal warnt vor einseitiger Debatte
Washington (DT/KNA) Der New Yorker Kardinal Timothy Dolan (Foto: dpa) hat die Katholiken vor der Veröffentlichung des offiziellen Schlussdokuments der Weltbischofssynode zur Familie aufgefordert, die „Augen auf dem Ball zu halten“. Es dürfe nicht allein um den Umgang mit wiederverheirateten geschiedenen Katholiken gehen, sagte er im Interview des katholischen Religionsdienstes „Crux“. Er befürchte, diese Debatte könne die Aufgabe der Kirche überlagern, „die darin besteht, die Schönheit und Ehrwürdigkeit des Sakrament der Ehe und das Familienlebens hochzuhalten“.
Das Problem der wiederverheirateten Geschiedenen und ihrer Zulassung zur Kommunion betreffe eine Minderheit, so Dolan weiter. „Ich wünschte mir, da wären tausende Menschen vor den Türen der Kirche, die rufen: Wir wollen die heilige Kommunion, wir wollen zurück in die Kirche“, erklärte der Kardinal. Das sei leider nicht der Fall. „Deshalb halte ich dies nicht für ein zentrales pastorales Problem.“
„In Amerika sind die Leute darüber hinweg“, so Dolan. Selbst unter jenen Katholiken, die eine Milderung des geltenden Kirchenrechts erhofften, kümmerten sich die meisten nicht um das Sakramentenverbot für wiederverheiratete Geschiedene. Nur eine sehr kleine Minderheit von ausgesprochen gläubigen Katholiken unter den zivilrechtlich erneut Verheirateten nehme das „schwere Kreuz“ auf sich und verzichte trotz aktiver Teilnahme am kirchlichen Leben auf den Kommunionempfang. Die meisten setzten sich über die katholische Lehre hinweg oder gäben an, sie nicht zu kennen, sagte der New Yorker Erzbischof und Kardinal.
Er rechne nicht mit einer Öffnung der Kirche in dieser Frage, sagte Dolan weiter. Eine Lösung auf der Ebene individueller Gewissensentscheidungen in Seelsorgegesprächen sei nicht neu und werde auch von konservativen Theologen verteidigt. Es bestehe aber die Furcht, dass die Dinge „ein bisschen zu lax“ gehandhabt würden.
Dolan hatte sich am Montag im Vatikan mit offiziellen Vertretern des Papstes getroffen. Das Papstschreiben „Amoris laetitia – Freude der Liebe“, das lehramtlichen, also verbindlichen Charakter hat, wird am Freitag veröffentlicht.
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