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  • 07.04.2016 00:38 - Oberrabbiner von Polen: Die Beziehungen mit der polnischen Kirche sind vorbildlich
von esther10 in Kategorie Allgemein.

Oberrabbiner von Polen: Die Beziehungen mit der polnischen Kirche sind vorbildlich
07/04/16


Michael_Schudrich_Samuel_Willenberg_70th_anniversary_of_Treblinka_revolt
„Die kleine Gemeinschaft der Juden in Polen hat viel Gutes von den ‚jüngeren Brüdern im Glauben‘ erhalten.“ So der Oberrabbiner von Polen, Michael Schudrich, zu Beginn einer katholisch-jüdischen Konferenz in Warschau. Wie Schudrich betonte, seien die polnischen Katholiken und Geistlichen ein Vorbild für die ganze Welt. Die internationale Konferenz, die dem Problem der Flüchtlinge in der heutigen Welt gewidmet ist, begann am Montag, dem 4. April, und dauert bis Donnerstag, den 7. April. An diesem Tag wird eine gemeinsame Erklärung bekanntgegeben.

„Die Erfahrung des Exils, welche die Juden gemacht haben, sollte heute eine Sensibilität für die Anliegen anderer Flüchtlinge schaffen“ – hat der polnische Oberrabbiner Michael Schudrich am 4. April in Warschau gesagt. Er betonte, dass in den Zeiten, in denen wir leben, mehr Christen als Juden sterben. „Jetzt müssen wir laut sprechen und etwas tun gegen das, was in Afrika oder Pakistan geschieht. Leider werden Menschen wegen ihrer Religion getötet“, so Schudrich.

Die Botschafterin Israels in Polen, Anna Azari, sagte während des katholisch-jüdischen Treffens in Warschau, dass die „Beziehungen mit der katholischen Kirche in Polen ein großes Fest“ seien. Sie fügte hinzu, dass die Juden viele Freunde unter den Katholiken in Polen hätten.

Der Präsident der Päpstlichen Kommission für die religiösen Beziehungen zum Judentum, Kardinal Kurt Koch, betonte: Ziel der Konferenz sei, das Band der Freundschaft zwischen Juden und Katholiken zu festigen. Martin Budd, Vorsitzender des Internationalen jüdischen Komitees für interreligiöse Konsultationen, erinnerte an die Worte von Papst Johannes Paul II., dass Juden und Katholiken ein Segen füreinander und für die Welt sein sollten, sowie an die Worte von Papst Franziskus, der zur Zusammenarbeit beim Bau einer brüderlicheren und gerechteren Welt ermutigt hat.

Erzbischof Stanisław Gądecki, Vorsitzender der Polnischen Bischofskonferenz, der in Polen den Tag des Judaismus eingeführt hat, erwähnte, dass heutzutage die Feier des Tages des Judaismus an manchen Orte eine ganze Woche dauere. Dadurch gebe es die Möglichkeit, die religiöse Identität beider Seiten zu vertiefen.

Bei der Eröffnung des katholisch-jüdischen Treffens fand eine Zeremonie statt, bei der Diplome und Medaillen der Gerechten unter den Völkern ausgehändigt wurden. Postum haben die Schwester Celina Kędzierska von der Kongregation der Franziskanerinnen der Familie Mariens, sowie Józefa Zychora und Zenobia Owczarowa diese Auszeichnung erhalten.
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