Ein Gespräch über "Krieg und Frieden: Die Päpste und der Islam"
Papst Franziskus begrüßt Migranten und Flüchtlinge in Castelnuovo di Porto, Italien am Gründonnerstag, 24. März 2016.
In Deutschland wird der Begriff des Abendlandes heftig debattiert vor dem Hintergrund, dass Millionen Menschen nach Europa strömen. Nun ist das Abendland längst nicht mehr christlich, oder? War es das je?
Das Christentum hat Europa entscheidend geprägt – in seiner Geschichte, Kultur und ethischen Ausrichtung. Es ist gewissermaßen Teil seiner DNA. Heute versucht man mit unerbittlichem Fanatismus aus dem Abendland die christlichen Gene heraus zu extrahieren, aber nicht nur sie, sondern auch die vorchristlichen Wertvorstellungen der Antike. Es gilt klar zu machen, dass eine solche "Gen-Manipulation" zur Existenzfrage wird, dass sie der Gesellschaft ihre Substanz zu nehmen im Stande ist.
Direkt wie indirekt damit verknüpft wird die Frage verhandelt, welche Rolle der Islam in Deutschland spielt und spielen wird. Schließlich sind die meisten Migranten und Flüchtlinge Muslime.
Viele der in unserer Gesellschaft integrierten Muslime erkennen unsere christlichen Werte an und leben sie indirekt mit. Je mehr wir uns aber von diesen Werten entfernen und sie pervertieren, unsere christliche, abendländische Identität verdunklen, verleugnen und sogar aufgeben – Ehe und Familie entstellen, Umzüge zu St. Martin in "Lichterfeste" umbenennen und Kreuze von Wänden in Schulklassen entfernen – , um so mehr ernten wir von muslimischen Gläubigen im günstigsten Fall Kopfschütteln, oft aber nur noch pure Verachtung. Und das zu recht! Wollen wir etwa Migranten und Flüchtlinge in eine solche Gesellschaft, in einen vermodernden Kadaver integrieren?
Am 9. Juni 2015 sprach Papst Franziskus bei der Frühmesse im vatikanischen Gästehospiz S. Marta deutliche Worte. "Wir haben ein Geschenk erhalten, und zwar unsere Identität: Wir sind gesalbt, das Siegel wurde uns aufgeprägt", bekräftigte der Heilige Vater und zitierte den Bibelvers: "Ihr seid das Salz der Erde. Wenn das Salz seinen Geschmack verliert, womit kann man es wieder salzig machen?" Und der Präsident des Päpstlichen Rates für den Interreligiösen Dialog, Kardinal Jean-Louis Tauran, betont mit Blick auf das Zusammenleben mit muslimischen Migranten und Flüchtlingen: "Es ist wichtig für die europäischen Gesellschaften, dass sie ihre religiösen und kulturellen Wurzeln wiederfinden." Sonst seien die jüngeren Generationen Erben ohne Erbe.
Es herrscht nicht nur Krieg, sondern auch – zumindest laut Papst Franziskus – ein "dritter Weltkrieg". Dabei spielen der Islamismus und der Säkularismus eine wesentliche Rolle, so der Heilige Vater. Wo bleibt da die Kirche und welche Rolle kann sie spielen, um Frieden zu stiften?
hier geht es weiter http://de.catholicnewsagency.com/story/k...-der-islam-0723
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