Kardinal Marx kritisiert neue Mauern in der Gesellschaft
Der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx - 15/05/2016
Christen müssen nach den Worten des Münchner Kardinals Reinhard Marx offen auf andere Menschen zugehen. Sie könnten das Evangelium nicht leben „hinter verschlossenen Türen und in einer feindlichen Abgrenzung zu anderen Religionen“, sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz am Pfingstsonntag in München. Dies gelte auch gegenüber jenen, die keiner Religion folgten, auf der Suche seien oder den christlichen Glauben aufgegeben hätten.
Gleichzeitig kritisierte Marx Tendenzen in der Gesellschaft, „neue Mauern aufzubauen, sich einzuschließen und sogenannte Leitkulturen gesetzlich festzulegen“. Man könne den Eindruck gewinnen, „dass zurzeit vielerlei Ängste und Unsicherheiten da sind und sicher auch durch Pauschalisierungen, undifferenzierte Äußerungen und simples Schwarz-Weiß-Denken befördert werden“. Das gelte auch im Blick auf die „sehr vielschichtige Wirklichkeit Islam in unserem Land“.
Christen müssten sich vor allem von aller Angst und aller Sorge um die eigene Identität befreien, forderte Marx. Bei der Verkündigung des Evangeliums sei entscheidend, dass sie „die Sprache der Menschen sprechen, denen wir begegnen“. Evangelisation heiße, „sich auf die Lebens- und Erfahrungswelt, auf die verschiedenen Kulturen und Situationen einzulassen“.
Das Wunder vom Pfingstfest sei auch ein Wunder der Kommunikation. Dieses bestehe vor allem darin, dass „die junge Kirche ihre Angst verliert, die verschlossenen Türen öffnet und sich der Welt stellt mit der Verkündigung, dass Jesus lebt“. Es handele um einen Aufbruch im tiefsten Sinne des Wortes. „Türen öffnen sich, Grenzen werden überschritten, Mauern niedergerissen, Brücken zu anderen Kulturen und Völkern gebaut, Entfernungen werden überwunden.“ http://de.radiovaticana.va/news/2016/05/...lschaft/1230009 (kap 15.05.2016 cz)
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