Kardinal Sarah: Wandlungsworte lauten „für viele“ und nicht „für alle“ 3. Juni 2016 0
Kardinal Robert Sarah im Gespräch mit Infovaticana (Madrid) Kardinal Robert Sarah, der Präfekt der römischen Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung äußerte in Spanien seine Hoffnung, daß auch die spanische Kirche „im kommenden“ Jahr die Wandlungsworte pro multis einführen wird. » 2006 hatte Papst Benedikt XVI. ein Dekret der Kongregation approbiert, die Übersetzung der Wandlungsworte in die jeweilige Landessprache exakter an die ausschlagende lateinische Kirchensprache und die Evangelien anzupassen.
Kardinal Arinze, von 2002-2008 Präfekt der Gottesdienstkongregation, schrieb damals an alle Bischofskonferenzen:
„Die Bischofskonferenzen der Länder, in denen derzeit der Wortlaut ‚für alle‘ oder ein Äquivalent dafür im Gebrauch sind, werden daher gebeten, den Gläubigen in den nächsten ein bis zwei Jahren die notwendigen Katechesen über dieses Thema zu halten, um sie für die Einführung einer genauen Übersetzung der Wendung pro multis – zum Beispiel ‚for many‘, ‚per molti‘, etc. – in die Landessprache vorzubereiten. Das wird bei den nächsten Übersetzungen des Römischen Missales der Fall sein, welche die Bischöfe und der Heilige Stuhl für den Gebrauch in den verschiedenen Ländern zulassen werden.“ Säumige Bischofskonferenzen
Das war vor zehn Jahren. Manche Bischofskonferenzen reagierten, darunter jene der USA. Der englischsprachige Raum setzte die Reform zuerst durch. Auch die neue spanische Übersetzung des Missales ist längst fertig und wurde von einigen Ländern, darunter Mexiko, bereits umgesetzt. Andere Länder sind säumig, dazu gehören Spanien, Italien und der deutsche Sprachraum.
In Spanien wurde die Neuübersetzung von der Bischofskonferenz zwar auch approbiert. Umgesetzt wurde sie aber noch nicht. Nördlich und südliche der Alpen, im deutschen und italienischen Raum scheint man die Wahl von Papst Franziskus als „Atempause“ zu verstehen, die Sache verschleppen zu können.
Zur Begründung wurden zunächst Diskussion und Beschluß genannt, dann die nötige Fertigstellung und Herausgabe einer neuen Missale-Übersetzung und schließlich „Schwierigkeiten“, da die Gläubigen den „Wechsel“ nicht verstehen würden.
Die deutschen Bischöfe waren so gefinkelt, daß sie in einem dialektischen Wortspiel vorerst jede Umsetzung der päpstlichen Anordnung zum „Ungehorsam“ durch Eigenmächtigkeit uminterpretierten. Einige Priester, denen die Evangelientreue der Wandlungsworte wichtig ist, hatten nämlich auf eigene Faust die verbindliche Anweisung Benedikts umzusetzen begonnen.
Wandlungsworte lauteten“immer pro multis und nie pro omnibus„
Nicht minder paradox erscheint die Behauptung, das Volk sei nicht ausreichend informiert, da diese Aufgabe ausdrücklich den Bischöfen übertragen worden war. Wenn die Gläubigen nicht ausreichend unterrichtet sind, dann liegt dies an den Bischöfen. Im deutschen Sprachraum wurden selbst zehn Jahre nach der für die gesamte Weltkirche verbindlichen päpstlichen Entscheidung keine Anstrengungen dazu unternommen.
In Spanien scheint es nun doch zu klappen. Kardinal Sarah sagte bei seinem jüngsten Spanien-Besuch gegenüber InfoVaticana nur soviel:
„Ich hoffe, daß 2017 auch in Spanien die heilige Messe mit dem pro multis zelebriert wird.“ Die „exakte Übersetzung“ des lateinischen pro multis laute „pro muchos“ (für viele) und nicht „pro todos“ (für alle). So ist es durch die Evangelien überliefert, weshalb Auftrag, Verpflichtung und Wunsch sein müsse, sich daran zu halten.
Kardinal Sarah rief dabei in Erinnerung, daß im Römischen Ritus „immer pro multis und nie pro omnibus“ lauteten. http://www.katholisches.info/2016/06/03/...icht-fuer-alle/ Text: Giuseppe Nardi Bild: Infovaticana
Beliebteste Blog-Artikel:
|