„Macht Krach, Wirbel, Revolution“ – Pater Hagenkord über Papst Franziskus und den Weltjugendtag 27. Juli 2016
(Rom) Bernd Hagenkord, Jesuit wie der regierende Papst, meint es gut mit Franziskus. Ob es der deutsche Jesuit auch mit der katholischen Jugend und der Kirche gut meint, steht auf einem anderen Blatt geschrieben.
Zur Abreise des katholischen Kirchenoberhaupts nach Krakau, wo Franziskus am Weltjugendtag teilnimmt, verfaßte der Leiter der Deutschen Sektion von Radio Vatikan den Kommentar „Jugend-Papst“.
Hagenkord führt die Deutsche Sektion mehr auf Tuchfühlung mit der Deutschen Bischofskonferenz, deren Sekretär sein Mitbruder Hans Langendörfer SJ ist, und dem sondergläubigen Zentralkomitee deutscher Katholiken (ZdK), als mit dem Katechismus der Katholischen Kirche.
Wörtlich schreibt er in seinem heute veröffentlichten Kommentar:
„‘Macht Durcheinander‘: Das ist eine eher höfliche Formulierung der Worte, die Papst Franziskus bei seinem ersten Weltjugendtag in Rio zu den Jugendlichen aus Argentinien sagte. ‚Hagan lìo‘ lautet das Original, eine Aufforderung, die er seitdem immer mal wieder nutzt.“
Weltjugendtag 2013 Rio: „Macht Krach, Wirbel“
Über diese ungewöhnliche Sprache eines Papstes, die im Juli 2013 großes Staunen auslöste, wurde bereits viel gerätselt. Was der Papst damit eigentlich sagen will, weiß niemand mit Sicherheit zu deuten. Vielleicht aber kann der Leiter von Radio Vatikan weiterhelfen, da er genau diese rätselhafte päpstliche Aufforderung in den Mittelpunkt seiner „Beobachtungen“ stellt.
„An diesem Mittwoch bricht er auf zu seinem zweiten Weltjugendtag, nach Polen. Und wir dürfen annehmen, dass sich die Botschaft seitdem nicht viel geändert hat. Wie in Turin und in Lateinamerika, in Neapel und vor allem in Korea, immer wieder spricht er in diesen Worten der Unruhe zu jungen Menschen.
Wirbel sollen die Jugendlichen machen, Revolution. ‚Seid Revolutionäre!‘ Das ruft der Papst jungen Menschen zu. Macht Unruhe, Krach, Chaos! Schwimmt gegen den Strom!“
Und weiter:
„Es gebe Jugendliche, die seien schon ‚in Pension‘, seien schon alt. ‚Gebt nie die Hoffnung in die Zukunft auf!‘, die Zukunft liege in der Hand der Jugend, das solle man sich nicht madig machen lassen, nicht resignieren, halt ‚in Pension‘ gehen.“
Und noch weiter:
„‘Schaut voraus!‘ hatte er erst am Dienstag in einer Videobotschaft Jugendlichen in den USA zugerufen. Nicht vergessen, wo man herkomme, aber immer den Horizont in den Blick nehmen, voran gehen, die Zukunft in die Hand nehmen.“
Hagenkord kommt nicht umhin, die „Flüchtlingskrise“ zu erwähnen. Doch die Aussage des Papstes enträtselt er nicht.
Vielleicht kann man etwas erahnen, wäre da nicht schon wieder die Koppelung mit einem weiteren zwiespältigen Wort, der „Revolution“:
„Und wenn es um das Thema Familie geht: ‚Die Welt traut euch nicht zu, wirklich zu lieben, wirklich treu zu sein, und macht euch vor, daß alle Entscheidungen nur vorläufig seien. Habt Mut, seid Revolutionäre‘. Treue, das sei etwas Revolutionäres.“
Und weiter:
„Und dann immer wieder: ‚Gebt euch nicht zufrieden mit dem, was ist‘. Das ist vielleicht der Grundtenor hinter all den Aufrufen zur Unruhe: das sich zu sehr zufrieden geben mit dem, was ist.“
Hagenkord selbst muß sich mit einem „vielleicht“ zufrieden geben. „Vielleicht“ ist seine Deutung richtig, „vielleicht“ auch nicht.
Was sollen die Jugendlichen „durcheinanderbringen“, wozu sollen sie „einen Krach und einen Wirbel machen“. Was bedeutet der inflationäre Gebrauch des zweifelhaften Wortes „Revolution“, wohin sollen die Jugendlichen „vorausschauen“ und welchen „Horizont“ sollen sie „in den Blick nehmen“? Was unterscheidet solche Inhaltslosigkeit vom Gerede von irgendwem, besonders von Nicht-Christen?
Die christliche Lehre ist so reich und von solcher Bedeutung, und der Auftrag an die Hirten ist so groß, weil sie die jungen Menschen zu unterweisen haben und damit Verantwortung für deren Seelenheil tragen.
Bleibt am Ende die Frage an den Papst, was für eine Hilfe und Führung eine so unentzifferbare „Botschaft“ an die Jugend sein soll. Und an Hagenkord, welchen Sinn es macht, eine solche „Botschaft“ mit einem bloßen „vielleicht“ aufzugreifen und zu wiederholen? http://www.katholisches.info/2016/07/23/...eidigen-lassen/ Unterm Strich bleibt der Eindruck von sinnleeren und daher sinnlosen Worten. http://www.katholisches.info/2016/07/27/...-weltjugendtag/ Text: Martha Burger-Weinzl Bild: magazine.whatislive/MiL
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