Christliche Flüchtlinge leiden unter "Angst und Panik"Immer mehr Christen werden in deutschen Flüchtlingsunterkünften zu Opfern von Gewalt und Diskriminierung, warnen Hilfsorganisationen. Drangsaliert würden die Opfer dabei auch vom Sicherheitspersonal.
Die Dunkelziffer bei religiöser Diskriminierung unter Flüchtlingen sei hoch, so der Bericht Mehrere Verbände und Institutionen haben einen besseren Schutz für Christen in Flüchtlingsunterkünften gefordert und die Bundesregierung zum dringenden Handeln aufgerufen. "Diskriminierung und Gewalt gegen christliche Flüchtlinge in Flüchtlingsunterkünften geschieht weit häufiger, als dies Aussagen von Behörden vermitteln", verwiesen sie am Montag in Berlin in einer gemeinsamen Erklärung auf eine hohe Dunkelziffer bei Übergriffen. Die Bundesregierung müsse dem endlich entgegentreten.
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Es gebe Hinweise auf eine steigende Zahl von Übergriffen sowohl durch muslimische Flüchtlinge als auch durch Wachpersonal, hieß es unter Berufung auf eigene Erhebungen. Betroffen seien neben Christen auch andere Minderheiten wie Jesiden oder Bahai. Von politischen Entscheidungsträgern werde dieses Problem jedoch häufig verharmlost, erklärten die Verbände, darunter der Zentralrat Orientalischer Christen in Deutschland, die Aktion für Verfolgte Christen (AVC) sowie die Organisation Open Doors.
"Nur die Spitze des Eisbergs"
Markus Rode von Open Doors sprach gar von einem Klima der "Angst und Panik". In der Studie dokumentieren die Menschenrechtler 231 Fälle aus Deutschland, die von Diskriminierung über Körperverletzung bis hin zu sexuellen Übergriffen und Todesdrohungen gehen. Dies sei nur "die Spitze des Eisbergs", so Rode.
Die 231 befragten Flüchtlinge kamen großenteils aus dem Irak, Afghanistan und Syrien; 199 waren Konvertiten. 204 gaben an, von anderen Flüchtlinge aus religiösen Gründen angegriffen worden zu sein. Rund die Hälfte beklagte demnach Verfolgung durch das Wachpersonal, in Berlin waren es zwei Drittel. Drei von vier Befragten berichteten von mehrfachen Übergriffen. Am häufigsten waren laut Studie Beleidigungen (96 Personen), gefolgt von Körperverletzungen (86 Personen). 73 Personen beklagten Todesdrohungen gegen sich oder ihre Familien.
Der evangelische Berliner Pfarrer Gottfried Martens, der sich in der Flüchtlingshilfe engagiert, äußerte sich "fassungslos, dass man weiter am Paradigma des Einzelfalles festhält". Nach Einschätzung von Volker Baumann von der Aktion für verfolgte Christen und Notleidende (AVC) werden in Deutschland bis zu 40.000 Flüchtlinge aufgrund ihrer religiösen Überzeugung drangsaliert.
Änderung der Verteilung gefordert
Die Helfer verlangten, die Religionszugehörigkeit von Flüchtlingen solle bei der Erstaufnahme registriert werden. Der Anteil von Christen oder anderen religiösen Minderheiten solle in Heimen ebenso groß sein wie jener von Muslimen. Für Opfer von Verfolgung und Diskriminierung verlangten sie eine getrennte Unterbringung.
Die CDU-Bundestagsabgeordneten Franz Josef Jung und Heribert Hirte erklärten, ihre Fraktion würde die Ergebnisse der Erhebung "ernst nehmen". "Geflüchtete dürfen bei uns nicht das Gefühl haben, den gleichen Repressalien ausgeliefert zu sein wie in ihren Heimatländern", forderte Jung. Änderungen bei der Auswahl der Sicherheitsleute in Unterkünften seien bereits auf den Weg gebracht worden. Geprüft werde zudem der Aufbau einer zentralen Kontaktstelle für die Länder, um den Schutz Betroffener zu koordinieren.
Hirte wies darauf hin, dass auch weitere Flüchtlingsgruppen teilweise Repressalien ausgesetzt seien, etwa Alewiten, Homosexuelle oder auch generell weibliche Flüchtlinge. Er wandte sich aber dagegen, Flüchtlinge generell nach Religionen oder Konfessionen getrennt unterzubringen. Vielmehr müsse der Grundsatz der Religionsfreiheit "allen, die zu uns kommen, von Anfang an vermittelt werden". http://www.welt.de/politik/deutschland/a...it-dem-Tod.html
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Muslimische Flüchtlinge bedrohen Christen mit dem TodChristen in Flüchtlingsunterkünften leiden unter Übergriffen und Beleidigungen. Eine vom Islam konvertierte Pastorin verlangt ein härteres Durchgreifen und bekommt Unterstützung von Erika Steinbach.
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