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  • 23.09.2016 00:21 - Flüchtlingsschiff vor ägyptischer Küste gesunken
von esther10 in Kategorie Allgemein.

Flüchtlingsschiff vor ägyptischer Küste gesunken



Ägypten - REUTERS

23/09/2016 10:26SHARE:
Das Timing hätte nicht unangenehmer sein können: In ägyptischen Gewässern ist ein Flüchtlingsschiff mit etwa 600 Menschen an Bord gesunken. Zur gleichen Zeit beriet in New York die UNO-Vollversammlung über das Thema Migration und Flüchtlingskrise.

„Das ist eine neue, deutliche Botschaft, dass man die Kontrolle der Migration und der üblichen Migrationsrouten nicht den Menschenhändlern überlassen darf!“ Das sagt der norditalienische Priester Giancarlo Perego, der die Stiftung „Migrantes“ der Italienischen Bischofskonferenz leitet. Wir erreichten ihn telefonisch in Lampedusa. „Das ist ein neues Massaker, das den Appell des Papstes von vor ein paar Tagen noch aktueller macht: Er hat dazu aufgerufen, legale Migrationsrouten nach Europa zu schaffen. Humanitäre Korridore sollten eine der wichtigsten Routen werden, über die verzweifelte Menschen in Sicherheit gelangen, wenn sie vor Kriegen, Umweltkatastrophen oder politischer, religiöser Verfolgung oder Terrorismus flüchten.“

Der Untergang des Flüchtlingsschiffes vor der ägyptischen Mittelmeerküste hat mindestens 43 Todesopfer gefordert; die Zahl wird unvermeidlich noch weiter ansteigen. Jetzt befürchten EU-Politiker, dass künftig deutlich mehr Flüchtlinge aus Ägypten kommen könnten. Das Land hat sich nach Libyen zum zweitwichtigsten Ausgangsland für Migranten entwickelt, die über das Mittelmeer in die EU gelangen wollen. Erstmals seit 2011 ist Ägypten damit wieder unter den zehn wichtigsten Herkunftsländern.

„Leider weht der Wind momentan in die Richtung, dass die Nationen sich abschotten, und dass jede Nation für sich das Thema Immigration regelt. Das alles macht eine internationale Kontrolle der Migrationsströme schieri, und für Europa heißt das, dass die gemeinsame Asylpolitik geschwächt wird, die eines der wichtigsten Elemente für das soziale Wachstum in Europa war. Wenn die Beratungen der UNO etwas erreichen können, dann hoffentlich, dass sich alle Nationen der Welt zu einer gemeinsamen Migrationspolitik aufraffen.“

Jedesmal, wenn es zu einem Flüchtlingsdrama wie jetzt vor der ägyptischen Küste kommt, hält die öffentliche Meinung in vielen europäischen Ländern für einen Moment den Atem an. Kurz danach aber geht der Schlagbaum wieder runter. Welche Maßnahmen müßte Europa denn jetzt nach Ansicht von Monsignore Perego ergreifen?

„Kurzfristig müsste sicher die Aufnahme von Migranten auf das ganze Territorium Europas ausgeweitet werden. Man müsste die Asylpolitik und den Vertrag von Dublin revidieren; dabei müssten alle 27 EU-Staaten präzise, nicht freiwillige, Verpflichtungen eingehen. So würde dann auch aus Zahlen, die jetzt noch sehr hoch wirken, die Luft herausgelassen, wenn die Aufnahme und Begleitung von Asylsuchenden weiter verbreitet würde. Ein Zweites wären dann die humanitären Korridore: die Menschen direkt nach Europa begleiten.

Das würde nicht nur viele Menschenleben retten, sondern auch den Menschenhändlern – auch den Terroristen – einen Schlag versetzen, die bisher unglaublich gut verdienen. Ein Drittes wäre dann der Versuch, Frieden in den Ländern herzustellen, aus denen die Migranten in Richtung Europa aufbrechen; das wäre eine große Anstrengung der internationalen Politik. Gebraucht würde eigentlich auch ein Marshall-Plan für Afrika. Das bedeutet nicht, in Afrika Flüchtlingslager zu bauen, sondern diesen Ländern die Möglichkeit zu einem Wirtschaftswachstum zu geben, damit nicht mehr so viele Jugendliche aus Verzweiflung über ihre Chancenlosigkeit von dort nach Europa aufbrechen.“

http://de.radiovaticana.va/news/2016/09/...esunken/1260139
(rv 23.09.2016 sk)



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