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  • 25.09.2016 00:28 - Zu Gast in der ältesten Republik der Welt, San Marino, und da wollen sie auch die Abtreibung einführen....furchtbar!
von esther10 in Kategorie Allgemein.

Zu Gast in der ältesten Republik der Welt, San Marino, und da wollen sie auch die Abtreibung einführen....furchtbar!

SAN MARINO
Zu Gast in der ältesten Republik der Welt
Von Elisabeth Hewson | Stand: 11.09.2013


San Marino ist schon ein Kuriosum.

Quelle: visitsanmarino.com

Regierungspalast in San Marino
Obwohl San Marino nur winzige 61 Quadratkilometer groß und komplett von Italien eingerahmt ist, ...

... leben die 31.000 Einwohner seit Menschengedenken selbstständig und selbstbestimmt - etwa mit eigenen Briefmarken.

Doch der Zwergstaat hat mehr zu bieten als bunte Marken und eine Fußballmanschaft, deren Torwart sehr oft den Ball aus den Maschen holen muss.

Obwohl der kleine Staat viele Besucher hat, bleiben nur sehr wenige über Nacht.

Obwohl der kleine Staat viele Besucher hat, bleiben nur sehr wenige über Nacht.

Quelle: www.visitsanmarino.com
Dabei hat San Marino das Potenzial, sich als eigene Urlaubsdestination zu etablieren, von der aus man nach Rimini fährt - nicht umgekehrt. Und die nötigen Hotels hat es auch, vom Einsternehaus bis zum gehobenen Domizil mit vier Sternen.

Dabei hat San Marino das Potenzial, sich als eigene Urlaubsdestination zu etablieren, von der aus man nach Rimini fährt - nicht umgekehrt. Und die nötigen Hotels hat es auch, vom Einsternehaus bis zum gehobenen Domizil mit vier Sternen.

Quelle: www.visitsanmarino.com
San Marino ist vor allem als Ausflugsziel für Rimini-Urlauber bekannt. Dabei geht es auch umgekehrt: das Kleinod als Urlaubsquartier.

San Marino ist ein Kleinod mit Weitblick. Die Aussicht reicht nach Westen bis zum Apennin, im Osten bis zur Adria. Mit Weitblick ist aber nicht nur die Fernsicht gemeint. Auch politisch haben die San-Marinesen immer wieder Weitblick bewiesen. Sie haben eine lange demokratische Tradition und bezeichnen sich als älteste Republik der Welt, der Legende nach gegründet vor 17 Jahrhunderten. Obwohl San Marino nur winzige 61 Quadratkilometer groß und komplett von Italien eingerahmt ist, leben die 31.000 Einwohner seit Menschengedenken selbstständig und selbstbestimmt - ganz ohne Bodenschätze, ohne nennenswerte Landwirtschaft, ohne Handelsrouten und sonstige Reichtümer. Oder vielleicht gerade deshalb?

Auch dass der Zwergstaat auf einem 756 Meter hohen Felsen liegt, zeigt Weitblick, sprich: Er lässt sich gut verteidigen, wovon die vielen Wehrmauern, Bastionen, Zinnen und Türme bis heute zeugen. Sie sind gut erhalten, 2008 wurde die komplette Altstadt von der Unesco zum Weltkulturerbe geadelt.

Das historische Ensemble zieht viele Besucher an, Italien-Urlauber zumeist, die Ferien an der Adria gebucht haben. Sie kommen gern und in Massen, wenn der Strand in Rimini zu voll ist, die Sonne zu heiß wird oder die Schwimmlangeweile einsetzt. Allerdings reisen die weitaus meisten Touristen nur für einen Tag an, schieben sich durch die eng bebauten Gassen, gehen allenfalls eine Kleinigkeit essen, denn im Strandhotel unten an der Adria haben sie ja Halb- oder Vollpension gebucht, nehmen als Souvenir vielleicht noch san-marinesischen Wein oder bunt bedruckte Briefmarken mit - das war's auch schon.

Über Nacht bleiben nur wenige. Was schade ist, nicht nur für die Wirtschaft von San Marino. Auch die Urlauber verpassen einiges. Zum Beispiel die vielen Spazierwege mit ständig neuen Ausblicken auf das Meer und die umliegenden Felsen, die mit Kirchen und malerischen Dörfern "bewachsen" sind und unbedingt den einen oder anderen Ausflug lohnen. Oder die frischere Luft, die ruhigere Umgebung, die schöneren Sonnenuntergänge, die man ohne Radau-Tourismus auf einer der vielen Restaurantterrassen mit einem Glas Wein genießen kann. Kurz: San Marino hat das Potenzial, sich als eigene Urlaubsdestination zu etablieren, von der aus man nach Rimini fährt - nicht umgekehrt. Und die nötigen Hotels hat es auch, vom Einsternehaus bis zum gehobenen Domizil mit vier Sternen.

Gegründet haben San Marino zwei Steinmetze, die einst als verfolgte Christen hierher geflohen sein sollen. Einer der beiden, der Namenspatron Marinus, soll auf seinem Sterbebett gesagt haben: "Ich lasse euch frei von jedem anderen Menschen zurück" - darauf fußte anno 366 die erste Republik. Man schuf eigene Gesetze, baute den Felsen als Festung aus, kaufte rundum Ländereien auf und hielt sich ansonsten bedeckt: Das Nicht-auffallen-Wollen half auch in den späteren Jahrhunderten und verhinderte die Begehrlichkeiten anderer Staaten. Aber nicht nur die Idee einer Republik und die Staatsführung waren ungewöhnlich. Auch mit den Hygienevorschriften waren die San-Marinesen ihrer Zeit weit voraus, verboten sie doch schon im Mittelalter, Schmutzwasser oder Müll auf öffentlichen Wegen zu entsorgen.

1243 wählte man erstmals, in Anlehnung an das altrömische Konsularprinzip, zwei Capitani Reggenti für jeweils sechs Monate als duales Staatsoberhaupt. Die Amtsübergabe ist ein wichtiges und farbenprächtiges Ereignis, das auch noch heute - stets am 1. April und am 1. Oktober - zelebriert wird. Eng gedrängt marschieren die federbuschgeschmückten Militärs über die schmale Piazza della Liberta. Die Regierungslimousine mit den Capitani tut sich schwer beim Wenden auf dem kleinen Platz, aber dieses Zeremoniell lassen sich die San-Marinesen nicht nehmen. Es wird geschossen und salutiert, es werden Fahnen gehisst und Ansprachen gehalten, es wird musiziert und sogar protestiert: Seit Jahren hält eine Dauer-Revoluzzerin ihr Anklageplakat den Reggenti vor die Nase.

San Marino führt seine Geschichte aber noch viel weiter zurück als "bloß" auf die Gründung der Republik. Man will auch Schauplatz des Kampfes gegen die Titanen gewesen sein: Der griechische Gott Zeus soll das Göttergeschlecht der Titanen im heutigen San Marino besiegt haben. Zwar wird von dem Berg Othrys in Griechenland dasselbe behauptet, San Marino verweist aber darauf, dass seine höchste Erhebung, der 756 Meter hohe Berg mit der Festung obendrauf, Monte Titano heißt. Der Zwergstaat ist eben ein stolzer, bisweilen auch störrischer Felsen.

In Sichtweite von San Marino liegt San Leo, etwa sechs Kilometer Luftlinie entfernt. Das Dorf liegt zwar jenseits der Staatsgrenze auf italienischem Gebiet, was Urlauber aber nicht hindern sollte, einen Abstecher dorthin zu unternehmen. In San Leo setzte sich der zweite der beiden Steinmetze, die im vierten Jahrhundert zunächst nach San Marino geflüchtet waren, fest. Wie San Marino liegt auch San Leo auf einem schroffen Fels, auf den man schwer hinauf- und kaum wieder hinunterkommt. Die hier strategisch günstig platzierte Burg wurde 1631, als San Leo Teil des Kirchenstaates wurde, vom Vatikan zum Gefängnis umfunktioniert. Viele Gegner des Papstes wurden in die Festung gebracht und fristeten ihr Dasein in dumpfen Verliesen, die heute noch zu besichtigen sind, inklusive der Folterwerkzeuge.

Nicht minder spannend ist San Leo aber wegen eines Getränks, das nur hier, in der winzigen Destillerie von Leonardo Leardini, hergestellt wird: der Antico Balsamo Cagliostro, ein ausgezeichneter Magenbitter aus Lakritzwurzeln und handgesammelten Kräutern, ohne jede Zugabe von Farbstoffen oder anderen künstlichen Substanzen. Signor Leardini hat keine Website, er verschickt seinen Schnaps, von dem er im Jahr nur ein paar Hundert Flaschen produziert, auch nicht - wer ihn probieren will, muss nach San Leo kommen und ihn vor Ort kaufen. Störrisch? Ja, aber zugleich auch stolz und weitblickend. Ganz wie die San-Marinesen.
https://www.welt.de/reise/nah/article930...k-der-Welt.html



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