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  • 27.09.2016 00:20 - 5 Jahre ist es schon her, dass der inzwischen emeritierte Papst Benedikt XVI. Freiburg im Breisgau
von esther10 in Kategorie Allgemein.





5 Jahre ist es schon her, dass der inzwischen emeritierte Papst Benedikt XVI. Freiburg im Breisgau - übrigens meine Heimatdiözese - besucht hat. Auch die Auslauffläche neben dem Freiburger Flughafen, auf dem damals die Messe und die Jugendvigil stattgefunden haben, wird bald nicht mehr sein - weil dort ein neues Fußballstadion für den SC Freiburg gebaut werden wird.

Neben den berühmten Papstbänken und einem Relief in Freiburger Münster - so die Badischen Neuesten Nachrichten von heute morgen - bleibe immerhin die anhaltende Bekanntheitsgrad für die Stadt, der medial durch dieses Großereignis enorm gestiegen sei (lassen wir an dieser Stelle mal aus, dass der Europapark in "Rust bei Freiburg" und die weltweit bekannte Schwarzwald-Romantik schon eher dafür sorgen...). Auffallenderweise hat sich an der damaligen Kritik am Papst beinahe gar nichts geändert.


[...] Kritik kommt von der Reforminitiative "Wir sind Kirche". Wie schon der Weltjugendtag 2005 in Köln und die Reise nach Bayern habe der Papstbesuch 2011 keine dauerhafte Wiederbelebung des Glaubens bewirkt.

so Christian Weisner, Bundessprecher der Initiative. "was damals als Dialog-Reise angekündigt war, war dann doch eher eine Vortragsreise über die Herzen und Köpfe der Menschen hinweg." Der Papstbesuch habe spektakuläre Bilder gebracht. Eine Stärkung der Ökumene oder andere Reformen seien aber ausgeblieben. Entsprechende Wünsche habe der Papst in Deutschland völlig ignoriert.

"Beinahe" in dem Sinne, dass 5 Jahre vergangen sind und man scheinbar weitere Beweise für das seit über 40 Jahren gleichbleibende Dauermantra hat, die Kirche müsse umgehend reformiert werden. Natürlich im Sinne der Mitglieder von "Wir sind Kirche" ("... und ihr Nihiiiiiicht!", wie schon Herr Alipius ironisch anmerkte), deren Wünsche man wie oben erwähnt "völlig ignorierte".

Ökumene? Man könnte ja mehr auf die Protestanten zugehen (was das auch immer heißen soll), doch das würde Rom sicher nicht gefallen - aber das soll doch der Papst übernehmen, den wir ja eh immer mit überzogenen Vorwürfen überschütten, wenn er nicht brav pariert - auch wenn er weder unsere Wünsche kennt , noch nicht einmal weiß, dass er parieren soll. Orthodoxe? Die sitzen doch in Russland, dafür interessiert sich doch eh niemand.
Und die sind übrigens noch konservativer, also einfach ignorieren...


Zölibat? Abschaffen ist das Allheilmittel, das sogar den Klimawandel stoppen kann. Man könnte aber auch Jugendlichen in ihrer Berufung unterstützen, ein Leben ganz für Gott zu leben. Aber das stoppt nicht den Klimawandel. Und außerdem ist das uns zu kompliziert und unzeitgemäß (worüber wiederum andere, die rein gar nichts mit der Kirche am Hut haben, abstimmen).

Glauben? Glauben ist relativ. Wir glauben an einen Sandalenprediger aus dem Vorderen Orient, der uns einen Gott verkündigt hat, der uns stärkt und lieb hat (und der geschlechtergerecht "Vater und Mutter aller Menschen" ist). Den Rest kann man sich zusammenpflücken - außer natürlich, es passt dem "KirchenVOLK" nicht.

Daher dürfte es nicht verwundern, dass das neue Interview-Buch "Letzte Gepräche" mit Peter Seewald auf der Homepage von "Wir sind Kirche" (bitte Sicherheitsbrillen aufsetzten Augenkrebs-Gefahr!) völlig zerrissen wird.

Wobei immer übersehen wird, was gerade der von seinen eigenen Landsleuten geschmähte Papst geleistet hat.
In erster Linie ist der aufgeklärte Umgang mit dem Glauben zu nennen, der in ständiger Relation zur Vernunft stehen muss, da er Teil der einen Realität ist. Nach Paulus leben und bewegen wir uns in Gott, doch gibt es auch andere Dinge, die er zu unserem Nutzen mit hineingestellt hat, die Beziehung zur Welt und den Mitmenschen, womit Moral und sogar die alltägliche Philosophie miteinbezogen werden in dieses Leben, dass die Vorstufe zum ewigen Leben mit Gott sein wird und an dem sich dies alles entscheidet. In Predigt, Meditation und Gesprächen hat sich Benedikt immer wieder auf diese Betrachtung bezogen und damit auch Andersgläubige in seinen Bann gezogen. Von einer regelrechten Renaissance einer weltoffenen Theologie kann man an dieser Stelle sogar sprechen, auch kam es regelmäßig zu Konversionen. Dem eher kleinbürgelich-"gemeinschaftlichen" Kreis um "Wir sind Kirche" & Co. dürfte das wohl viel zu schnell entgangen sein.

Was ebenfalls zu einer regelrechten kollektiven Schnappatmung beim Thema "Entweltlichung" führte. Wenn man alles auf eine immanente Gemeinschaft und deren Wünsche reduziert, dürfte das beim Thema Kirche leicht verständlich sein. Bemerkungen wie dass dadurch die Fürsorge und Pflege von Armen und Menschen in finanzieller Notlage vernachlässigt werde oder gar ein Abgleiten in einen von der Welt und der Rationalität losgelösten Fundamentalismus drohe, so etwas kam gerade von Personen, die zuvor immer wieder die finanziellen Verstrickungen der Kirche - gerade in Deutschland - kritisierten und dies noch weiterhin tun. Wahrscheinlich weil der Gedanke, man sei mit dem "Panzerkardinal" schon immer einer Meinung gewesen, ein zu großer Kulturschock gewesen wäre - und man dadurch ein unersetzbares Kritikobjekt für immer verloren hätte.



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