Herzlich Willkommen, hier in diesem Forum....http://files.homepagemodules.de/b531466/avatar-4dbf9126-1.gif
  • 11.12.2016 00:46 - „Ungeklärt, warum der Papst nicht kam“
von esther10 in Kategorie Allgemein.

„Ungeklärt, warum der Papst nicht kam“



Der Petersplatz in Rom im vorweihnachtlichen Lichterglanz. 71 Bürgermeister trafen am Wochenende im Vatikan zusammen.
© dpa
Aus ganz Europa sind 71 Bürgermeister am Wochenende in den Vatikan gereist, darunter auch Peter Kurz aus Mannheim. Es ging um die Flüchtlingsfrage. Nun sind auch Oberbürgermeister nur Menschen, und darum ging es unter den Stadtoberhäuptern in Rom sehr schnell auch um die Frage, wo er denn ist, der Gastgeber, Papst Franziskus. Auf diese Frage gab es keine Antwort. Die angekündigte Audienz fiel aus, Franziskus erschien nicht. "Es ist ungeklärt, warum er nicht kam", sagte Oberbürgermeister Peter Kurz am Sonntag nach seiner Rückkehr aus Rom, "auch im Vatikan gab es dazu keine Auskunft."

Natürlich hatten Kurz und seine Kollegen auf das Treffen mit dem Pontifex gehofft, auch um dem Thema noch mehr Prominenz zu verleihen. "Die Idee zu der Einladung stammte von ihm", sagte Kurz. Aber auch ohne Anwesenheit des Papstes diskutierten sie in der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften in Rom zwei Tage lang darüber, was Städte tun - und was sie tun können.

Zwei Dinge hätten ihn dabei am meisten beeindruckt, sagte Kurz. Einmal die emotionalen und persönlichen Schilderungen von Bürgermeistern kleiner italienischer Küstenstädte, wo Flüchtlinge nach ihrer Fahrt über das Mittelmeer ankommen. Gesamtstaatliche Organisation sei dort oft Fehlanzeige. Und zweitens die klaren Aussagen von Bürgermeistern etwa aus Polen. Das abweisende Verhalten der polnischen Nationalregierung habe der Oberbürgermeister von Danzig, Pawel Adamowicz, als "Schande" bezeichnet - "mit den Städten würde vieles besser laufen als mit den Nationalstaaten", sagte Kurz, "die Städte sind solidarischer".

Er selbst hatte - wie alle Vertreter der europäischen Kommunen - exakt zwölf Minuten Redezeit. Er habe darin angeregt, dass die Städte ihre Erfahrungen und Ideen für den Umgang mit Flüchtlingen nicht nur dem Vatikan vorstellen dürften, sondern auch der EU-Kommission. Mit diesem Vorschlag hatte Kurz offenbar Erfolg: Die Stadt Brüssel hat angekündigt, im Namen von knapp 20 Städten, darunter Paris, Barcelona, Florenz, Berlin und eben auch Mannheim eine große Konferenz bei der EU einzufordern.

Oberbürgermeister Kurz regte zudem an, dass die Städte auch eine größere Rolle bei der Unterstützung der Herkunftsländer der Menschen spielen sollten, um die Fluchtursachen zu bekämpfen. Er verwies auf ein Abwasserprojekt, mit dem Mannheim Hebron im Westjordanland unterstütze. "Wenn das 500 europäische Städte tun würden, wäre das ein spürbarer Beitrag."

Zu dem Bürgermeistergipfel "Refugees are our Brothers and Sisters" (Flüchtlinge sind unsere Brüder und Schwestern) hatte der Vatikan 71 Bürgermeister aus 19 europäischen Staaten eingeladen. Aus Deutschland waren 21 Vertreter da, neben Mannheim etwa auch aus Berlin, Frankfurt, Dortmund, Düsseldorf, Dresden und Leipzig.

Kurz sagte, er habe in seinem Vortrag Bilder aus Mannheimer Aufnahmeeinrichtungen gezeigt, aber auch von Veranstaltungen wie der Meile der Religionen. Auch um die Belastung der Stadt durch innereuropäische Migration sei es ihm gegangen. Andere Bürgermeister hätten ebenfalls versucht, ein vollständiges Bild zu zeichnen. So sprach der Dresdner Amtskollege auch über die Pegida-Proteste in seiner Stadt. (Von Heiko Brohm)
© Mannheimer Morgen, Sonntag, 11.12.2016
http://www.morgenweb.de/mannheim/mannheim-stadt/1.3076961



Beliebteste Blog-Artikel:

Melden Sie sich an, um die Kommentarfunktion zu nutzen
Danke für Ihr Reinschauen und herzliche Grüße...
Xobor Xobor Blogs
Datenschutz