Kardinal Napier zu Amoris laetitia: „Wenn im Westen Ehebrecher zur Kommunion dürfen, gilt das auch für unsere Polygamisten? 9. Januar 2017 1
Twitter-Eintrag von Kardinal Napier zu Amoris laetitia und der umstrittenen Zulassung wiederverheiratet Geschiedener zur Kommunion (Rom) Ein weiterer Pupurträger, Kardinal Wilfrid Napier, übte Kritik am Kernpunkt des umstrittenen nachsynodalen Schreibens Amoris Laetitia von Papst Franziskus und stellte sich damit hinter die Dubia der vier Kardinäle Brandmüller, Burke, Caffarra und Meisner.
Kardinal Wilfrid Fox Napier, ein Franziskaner, ist seit 1992 Erzbischof von Durban in Südafrika und Mitglied mehrerer römischer Kongregationen und Räte. Er wies während der ersten Bischofssynode über die Familie 2014 die rassistischen Entgleisungen von Kardinal Walter Kasper gegen Schwarzafrika zurück. Der deutsche Purpurträger hatte sich über den Widerstand der afrikanischen Synodalen gegen seinen Kurs der „neuen Barmherzigkeit“ gegenüber Ehebrechern und Homosexuellen geärgert, der von Papst Franziskus unterstützt wird. Kardinal Kasper leugnete zunächst die Vorwürfe, bis Tonbandaufzeichnungen ihn auch noch als Lügner bloßstellten.
Um die Wogen zu glätten, ernannte Papst Franziskus Kardinal Napier als Vertreter Schwarzafrikas während der laufenden Synoden zum zusätzlichen stellvertretenden Synodenvorsitzenden.
Im April 2015 bekam Kasper vom südafrikanischen Kardinal eine weitere Breitseite verpaßt, die zugleich eine subtile Mahnung an Papst Franziskus war. Mit einem Twittereintrag reagierte Kardinal Napier auf die Behauptung einflußreicher Medien, Kardinal Kasper sei „der Theologe des Papstes“. Eine Behauptung, die der Erzbischof von Durban mit dem Hinweis zurückwies, daß Papst Franziskus wohl selbst Theologe genug sei, daß er niemanden brauche, der als „sein Theologe“ auftritt.
Napier mmit Kardinal Chibly Langlois von Haiti während der Bischofssynode über die Familie Kardinal Napier (links) mit Kardinal Chibly Langlois von Haiti während der Bischofssynode Die enge theologische Anlehnung des argentinischen Pontifex an Kardinal Kasper hält dennoch bis heute an. Sie begann mit dem ungewöhnlichen päpstlichen Lob beim ersten Angelus nach der Papstwahl. Seine „neue Barmherzigkeit“, wie Franziskus damals einer nichtsahnenden Kirche erklärte, beruht auf dem Buch „Barmherzigkeit – Grundbegriff des Evangeliums“ von Kardinal Kasper. Gleiches gilt für den aktuellen ökumenischen Kurs des Papstes mit der skurrilen, im Vatikan ausgebrochenen Luthermanie. Der Kurs ist in Kaspers Buch „Martin Luther – eine ökumenische Perspektive“ vorgegeben und gipfelt im Satz: „Martin Luther hatte recht“.
Im Oktober 2015 gehörte Kardinal Napier zu den dreizehn Kardinälen, die in ihrer Funktion als Synodalen der zweiten Bischofssynode in einem aufsehenerregenden Brief an Papst Franziskus gegen Manipulationsversuche der Synode zugunsten „vorgefertigter Ergebnisse“ protestierten.
Nun formulierte Kardinal Napier am 5. Januar 2017 über Twitter eine provokante Frage und stellte damit den umstrittenen Kern von Amoris laetitia bloß:
„Wenn Menschen im Westen in irregulären Situationen die Kommunion empfangen dürfen, sollen wir dann zu unseren Polygamisten und anderen ‚Sonderlingen‘ gehen und sagen, daß es ihnen auch erlaubt ist?“ Text: Giuseppe Nardi Bild: Twitter (Screenshot) http://www.katholisches.info/2017/01/09/...e-polygamisten/
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