Nicht nur Paul R. Ehrlich – auch das Population Council ist im Vatikan angekommen 18. Januar 2017 1
Auch das berüchtigte neomalthusianische Population Council zieht in den Vatikan ein
(Rom) Entsetzen löste die Nachricht aus, daß der Überbevölkerungskatastrophiker Paul R. Ehrlich Gastredner im Vatikan sein wird. Der Bevölkerungsdezimierungsideologe ist aber nicht der einzige Neomalthusianer, dem sich Ende Februar erstmals die Tore des Vatikans öffnen werden. Auch das berüchtigte Population Council hält Einzug in der „letzten Bastion“ für das uneingeschränkte Lebensrecht und gegen Abtreibung und Euthanasie.
Neomalthusianer geben sich exklusives Stelldichein im Vatikan
Ehrlich, disqualifizierte sich völlig mit seinen neomalthusianischen Theorien einer durch „Überbevölkerung“ in ihrer Existenz bedrohten Menschheit, weil das Gegenteil seiner behaupteten Thesen eingetreten ist (siehe Paul R. Ehrlich, „Vater“ der globalen Geburtenkontrolle als Gast im Vatikan? – Was ist los in Rom?). Da seine Forderungen nach einer notwendigen Geburtenkontrolle und Bevölkerungsreduktion jedoch von maßgeblichen, vor allem superreichen, feministischen, homosexuellen und familienfeindlichen Kreisen geteilt wird, blieb ihm der wissenschaftliche Absturz erspart. Ehrlich kann auf treue Freunde zählen. Sein Lehrstuhl an der Stanford University in Kalifornien wird von der superreichen Familie Bing finanziert. Er ist daher unkündbar, solange die Familie ihre schützende Hand über ihn hält. Die Familie Bing gehört zu den größten Financiers „progressiver“ gesellschaftspolitischer Projekte in den USA und international.
Im Vatikan scheinen in Sachen Geburtenkontrolle, Verhütung und in letzter Konsequenz auch Abtreibung die letzten Hürden zu fallen. Das Lebensrecht ungeborener Kinder, der größte Massenmord der Menschheitsgeschichte, stellt für Papst Franziskus keine Priorität dar. Zur gigantischen vorgeburtlichen Kindestötung gibt sich das katholische Kirchenoberhaupt einsilbig. Der Kontrast zu seinen Vorgängern ist enorm. Paul VI. mit der prophetischen Enzyklika Humanae vitae, Johannes Paul II. mit der „Kultur des Lebens“ und Benedikt XVI. mit den „nicht verhandelbaren Werten“ kämpften wie Löwen gegen die „Kultur des Todes“, die sich als dunkler Schatten über viele Völker gelegt hat und die europäischen Nationen regelrecht zu verschlingen droht. Nicht die Menschheit ist in ihrer Existenz bedroht, wie Ehrlich fälschlich behauptete, sondern die Existenz der europäischen Völker. Die europäischen Völker drohen nicht durch Überbevölkerung und Nahrungsknappheit zu verschwinden – sie leben im größten Überfluß aller Zeiten –, sondern wegen Geburtenmangels durch Fortpflanzungsverweigerung, Verhütung und Abtreibung.
Workshop „Biologisches Aussterben“ im Vatikan
Vom 27. Februar bis 1. März 2017 veranstalten die Päpstlichen Akademien der Wissenschaften und der Sozialwissenschaften gemeinsam die Tagung „Biologisches Aussterben. Wie die natürliche Umwelt, von der wir abhängen, zu retten ist“. Offiziell ist die Tagung als „Workshop“ klassifiziert.
Der Überbevölkerungstheoretiker hat, obwohl seine Thesen durch die Fakten schlagend widerlegt wurden, keine seiner Positionen aufgegeben. Er fordert heute, was er seit Jahrzehnten fordert: selektive Abtreibung, Verhütung und Zwangssterilisation im großen Stil. Indien und China gelten als Vorreiter in der Umsetzung. Andere Staaten klagen, zuletzt Kenia, daß „humanitäre“ Hilfsprogramme des Westens, der EU und der UNO, mißbraucht werden, um Massensterilisationen an Frauen durchzuführen ohne deren Wissen. Erste Programme zur Massensterilisation wurden von US-amerikanischen Konzernen in den 1920er Jahren in der Karibik durchgeführt. Das erste Land der Welt, das die Tötung ungeborener Kinder durch Abtreibung legalisierte, war 1920 die Sowjetunion. Das erklärt gewisse Allianzen, die in diesem Bereich bis heute halten.
Nicht nur Ehrlich: Vizepräsident des Population Council unter den Rednern
Ehrlich wird nicht der einzige Neomalthusianer sein, der bei der Tagung im Vatikan sprechen wird. Die Tore für die Ideologie der Bevölkerungsdezimierung wurden vom direkten päpstlichen Umfeld weit aufgestoßen. Zuständig dafür ist der Kanzler der beiden Päpstlichen Akademien, der engste Vertraute von Papst Franziskus in politischen Fragen: der argentinische Kurienbischof Marcelo Sanchez Sorondo.
Nicht nur Ehrlich: Überbevölkerungs- und Klimawandelideologen Nicht nur Ehrlich: Überbevölkerungs- (Pfeil) und Klimawandelideologen Unter den Rednern (siehe die Broschüre zum „Workshop“) scheinen neben Ehrlich auch die Neomalthusianer Mathis Wakernagel von Global Footprint Network und John Bongaarts, der Vizepräsident des berüchtigten Population Council auf.
Das Population Council wurde 1952 von John D. Rockefeller III. mit Sitz in New York gegründet. Mit einem Jahreshaushalt von rund 75 Millionen Dollar lautet der Organisationszweck „Reproduktive Gesundheit“. Das ist eine Chiffre der Abtreibungslobby und meint Verhütung, Abtreibung, Sterilisation, um weltweit die Geburten zu kontrollieren und zu reduzieren. Die geistige Grundlage bilden, neben den widerlegten Thesen von Thomas Robert Malthus (1766-1834), eugenische Ideen. Vereinfacht ausgedrückt: „Futterneid“. Wer neben mir atmet, könnte mir die Luft wegschnappen.
Eugenik und Rassenkampf als Grundlage
Der von Rockefeller eingesetzte erste Vorsitzende des Population Council war der Eugeniker Frederick Osborn. Osborn gehörte 1922 zu den Gründern der American Eugenics Society (Amerikanische Eugenische Gesellschaft), deren Geschäftsführer er 1931 wurde. Die American Eugenics Society nennt sich heute verschleiernder Society for Biodemography and Social Biology (Gesellschaft für Biodemographie und Sozialbiologie). 1937 gründete Osborn zudem den Pioneer Fund, der eine eugenische Bevölkerungspolitik mit rassistischen Zielsetzungen zugunsten einer „weißen Suprematie“ verfolgte. Das von den Nationalsozialisten 1933 erlassene Reichsgesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses, bezeichnete Osborn bewundernd als „das aufregendste Experiment, das je versucht wurde“.
Der erste Direktor des Pioneer Fund, Wickliffe Preston Draper – gehörte dem Vorstand bis zu seinem Tod 1972 an –, forderte die Umsetzung der nationalsozialistischen Nürnberger Rassengesetze in den USA, die sich vor allem gegen die schwarze Bevölkerung richten sollte. Die amerikanischen Eugeniker um Osborn vertraten eine nationalsozialistische Rassenpolitik ohne Antisemitismus.
1937 beschloß der Pioneer Fund zwei Initiativen, von denen eine exakt dem nationalsozialistischen Lebensborn nachempfunden war. Die zweite Initiative war eine „Aufklärungskampagne“, um die weißen Amerikaner für den „Rassenkampf“ zu sensibilisieren. Der Pioneer Fund verbreitete in den USA den englisch synchronisierten NS-Film „Erbkrank“, der 1936 vom Rassenpolitischen Amt der NSDAP herausgebracht wurde.
Etikettenwandel nach 1945: Vom Rassenkampf zum Umweltschutz
Von 1946-1952 war Osborn Vorsitzender der Eugenischen Gesellschaft, bis ihn Rockefeller an die Spitze des Population Council setzte. Die Familie Osborn, neben Frederick vor allem sein noch weit wohlhabender Onkel Henry Fairfield Osborn und dessen Sohn Henry Fairfield Osborn Junior, gehörte zu den führenden Förderern von eugenischen und rassentheoretischen Bevölkerungsstudien. Frederick und Henry Osborn Junior änderten nach der Niederlage des Nationalsozialismus die äußere Etikette, um weitgehend dieselben Vorkriegsziele weiterverfolgen zu können. Worte wie „Rassenkampf“, „weiße Suprematie“ und „Eugenik“ wurden gestrichen (und die Rasse durch die „Höherstehenden“ ersetzt). Stattdessen entstanden in den 1950er Jahren aus demselben Umfeld und parallel die Überbevölkerungsbewegung und die Umweltschutzbewegung. Das sollte aufhorchen lassen. Aus letzterer gingen unter anderem die Grünparteien hervor, was deren Agenda im Bereich Bioethik erklärt.
Osborns Bücher „Our Plundered Planet“ (1948), „The Limits of the Earth“ (1953) und „Our Crowded Planet“ bereiteten den Boden für das „Malthusianische Revival“, das Paul R. Ehrlich mit seinem Buch „The Population Bomb“ 1968 vollzog.
Man mag es beim Stichwort „Bomb“ als Ironie betrachten, daß Frederick Osborn nach dem Krieg offizieller Vertreter der USA bei der UN-Atomenergiekommission war, dem Vorläufer der Internationale Atomenergie-Organisation.
Das neueste Stichwort lautet „Nachhaltige Entwicklung“
Das neueste Stichwort, das von denselben Kreisen ausgegeben wurde und seit den späten 90er Jahren von vielen arglos wiederholt wird, lautet: „Nachhaltige Entwicklung“. Die Hauptetappen, mit denen dieser Begriff Einzug in die internationale Politik hielt, sind: die Veröffentlichungen des neomalthusianischen Club of Rome „Small is Beautiful“ und „The Limits of Growth“ (beide 1973) und der Bericht „Our Common Future“ (1987) der UN-World Commission on Environment and Development (kurz Brundtland-Kommission, benannt nach der sozialdemokratischen norwegischen Ministerpräsidentin Gro Harlem Brundtland).
Workshop Broschüre Vatikan Workshop-Broschüre des Vatikans: Der Garten Eden Der Begriff „Nachhaltige Entwicklung“ artikuliert die negativen Auswirkungen der Weltbevölkerung auf die Entwicklung und die Umwelt. Der Brundlandt-Bericht sieht in der Geburtenkontrolle in den armen Ländern eine der beiden unverzichtbaren Säulen für jede Umweltpolitik. Die anderen Säulen sind der Konsum- und Entwicklungsstopp in den Industriestaaten.
Ausgangspunkt des Brundtland-Berichts, der sich heute bereits in voller Umsetzung befindet (siehe Deindustrialisierung, Bekämpfung fossiler Brennstoffe, Bevölkerungsumschichtungen, Massensterilisierungen in Ländern der Dritten Welt und Schwellenländern, weltweite Durchsetzung der Abtreibung und Erhebung zum „Menschenrecht“, Förderung der Homosexualisierung), ist ein Menschenbild, das im Menschen nur einen Verbraucher von Ressourcen sieht. Und diese werden angeblich immer knapper. Der Mensch wird zum Konkurrenten des Menschen. Wer überschüssig ist, bestimmt der, der Zugang zur Macht und zu den Ressourcen hat. Daraus wird die Notwendigkeit zu einem drastischen Eingriff zur Bevölkerungsdezimierung abgeleitet. Die Auswirkungen der Weltbevölkerung seien sowohl quantitativ als auch qualitativ zu begrenzen. Diese neue „Menschheitsphilosophie“ wird internationalen Managern längst auf allen Ebenen anerzogen.
Abtreibung und Zwangssterilisierung als „unvermeidliche“ Instrument „nachhaltiger Entwicklung“
Im Ressourcenkrieg gelten Abtreibung und Zwangssterilisierung als „unvermeidliche“ Instrumente „nachhaltiger Entwicklung“.
Global Footprint Network liefert den Überbevölkerungsideologen mit ihren „Warnungen“ vor Ressourcenknappheit „Argumente“ und „Begründungen“ für ihre Politik. Global Footprint Network bedient sich dabei der Katastrophenmalerei, die der Umweltschutzbewegung und den Klimawandelideologen eigen ist. Die Behauptung von bevorstehenden Katastrophen dient als schnellster Weg, unhinterfragte „Überzeugungsarbeit“ zu leisten.
Während das Rassenpolitische Amt der NSDAP 25 Mitarbeiter zählte, die allerdings nur für Deutschland zuständig waren, beschäftigt das Population Council heute weltweit mehr als 500 Mitarbeiter, die hauptamtlich für die Legalisierung und Förderung der Geburtenkontrolle arbeiten. Das im Laufe der Jahrzehnte aufgebaute internationale Netzwerk der Überbevölkerungsstrategen ist enorm. Eine enge Kooperation gibt es mit dem weltgrößten Abtreibungskonzern, der International Planned Parenthood Federation (IPPF), derzeit das Programm „The Evidence Project“. Population Council und IPPF sind auch personell verflochten, derzeit durch den Population Council-Vizepräsdenten John Townsend, der auch in der Führungsebene von Planned Parenthood sitzt. Townsend, neben Bongaarts einer der Vizepräsidenten, ist Direktor des Council für das „Programm der Reproduktiven Gesundheit“.
Es versteht sich geradezu von selbst, daß beim vatikanischen „Workshop“, neben den Neomalthusianern Paul R. Ehrlich, Mathis Wakernagel und John Bongaarts, als Referenten ausschließlich Vertreter der Klimawandelideologie der menschenverschuldeten Erderwärmung geladen sind.
Man beachte das Bild auf der Titelseite der Workshop-Broschüre. Es zeigt „Adam und Eva im Garten Eden“, womit die Wiederherstellung des Paradieses suggeriert wird. Doch diese Rückkehr gibt es im irdischen Kontext nicht.
Bleibt noch die Frage, warum sich Papst Franziskus noch eine Päpstliche Akademie für das Leben hält, die wohlweislich nicht in den „Workshop“ der beiden anderen Päpstlichen Akademien eingebunden wurde. Wohl aufgrund dieser Frage setze der Papst sämtliche Mitglieder der Akademie für das Leben zum Jahresende 2016 vor die Tür. Ein Umbau, der offenbar verhindern soll, daß diese von Papst Johannes Paul II. gegründete Einrichtung, die der Stärkung des Lebensrechts dienen sollte, die von Franziskus betriebene Neuausrichtung der Kirche stören könnte.
Text: Giuseppe Nardi Bild: Population Council/PASS (Screenshots)
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