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  • 20.01.2017 00:05 - Interview mit der kanadischen Pro-Life-Aktivistin Mary Wagner
von esther10 in Kategorie Allgemein.

Interview mit der kanadischen Pro-Life-Aktivistin Mary Wagner
20. Januar 2017 0


Mary Wagner im Gespräch mit dem polnischen Portal Pch24.pl.

Die kanadische Gesellschaft sei nicht in der Lage, das Leben von ungeborenen Kindern zu schützen, stellt Mary Wagner in einem Interview mit dem polnischen Portal PCh24.pl. von Polonia Christiana fest. Dies ist das Fazit einer Frau, die für den Wert des menschlichen Lebens insgesamt mehrere Jahre ihres Lebens im Gefängnis verbrachte. Wagner äussert sich auch zu ihren Zukunftsplänen.
Das Interview, das Mateusz Ziomber führte, wurde im Oktober 2016 aufgezeichnet. Am 12. Dezember wurden Mary Wagner erneut verhaftet beim Versuch, friedlich vor einer Abtreibungsklinik in Toronto schwangere Frauen von der Tötung ihres ungeborenen Kindes abzuhalten.
An dieser Stelle sei dem unbekannten Freund gedankt, der dieses lesenswerte Interview ins Deutsche übersetzte und zur Verfügung stellte.

Portal Pch24.pl: Wie kamen Sie zur Lebensschutzbewegung?


Mary Wagner, eine „Prophetin des Lebens“
Mary Wagner: Ich wurde in eine Familie geboren, die sehr sensibilisiert war für die Kultur des Lebensschutzes, und so begann das schon als ich Kind war, als 1969 die Abtreibung legalisiert wurde. Meine Eltern waren diesbezüglich politisch aktiv, und meine Mutter war engagiert in der Unterstützung von schwangeren Müttern, welche Hilfe benötigten. Meine Familie pflegte dieses Feingefühl für das Leben, und ich führte das fort. An den öffentlichen Schulen, wo Abtreibung als akzeptiert galt, begann ich sie öffentlich anzusprechen, auch an der Universität – nicht an einer christlichen, sondern an einer weltanschaulich neutralen (engl. „pagan“) Universität begann ich ungeborenen Kindern eine Stimme zu geben.
Als ich die Universität abgeschlossen hatte, reiste ich und kam nach Europa. Ich war von polnischen Freunden eingeladen worden, nach Auschwitz zu gehen. Das war wirklich eine eindrückliche Erfahrung für mich, einen Ort zu sehen, wo eine bestimmte Gruppe von Menschen komplett verachtet wurde, zusammen mit noch anderen Menschengruppen, und ich las im Gästebuch, dass dies nie wieder geschehen dürfe. Das hatten Menschen immer wieder geschrieben, und ich glaube, dieser Punkt bereitete mich vor für eine grosse Verpflichtung gegenüber mir selbst und für den Kampf, das Leben zu schützen.

Portal Pch24.pl : Welche Aktionen unternahmen Sie nach diesem Ereignis?

Mary Wagner: Anschliessend kehrte ich von Europa zurück. Ich war überzeugt, dass Gott mich zu einer Aufgabe in der Pro-Life-Bewegung rief und nahm eine Arbeit als Hausmutter für Mütter in froher Erwartung an, um mit schwangeren Frauen zu leben. Während dieser Zeit, jenen ersten paar Monaten, traf ich einen Freund, der involviert war in eine medizinische Untersuchung, eine Studie in jenen Sommer. Er war sich nicht sicher, ob die Arbeit, die er tat, nicht problematisch wäre. Sie belastete ihn, und ich sagte ihm, er solle die Wahrheit darüber über die Quellen dieser Untersuchung herausfinden. Er war besorgt, dies zu tun, doch wir müssen die Wahrheit sehen und sie aushalten, das sagte ich ihm. Das war schmerzlich für ihn, und im Kontakt mit ihm und im Gebet liess Gott meine Vorsicht fallen über jene Situation. Es ging um eine Abtreibung, und als ich jenen Film über das abgetriebene Kind sah, war es verstörend für mich, dies zu sehen. Aber Gott zwang mich, diese Realität zu sehen. Es berührte mich tief, und ich wusste, dass diese Sache alles geändert hatte. Dabei blieben die Dinge nicht im Abstrakten sondern sehr konkret, auch was Zeiten und Orte anbelangt, Brüder und Schwestern betreffend, die getötet werden, und die ich an diesen Orten aufsuchte.

Portal Pch24.pl: Versuchen Sie regelmässig vor Abtreibungszentren Frauen darüber aufzuklären, wie es sich mit Abtreibungen verhält?

Mary Wagner: Die erste Zeit, als ich dieser Erfahrung folgte und dies wusste, ging ich direkt dahin, wo es passierte. Ich sprach mit einem Priestern, und er sagte, ich solle beten, sehr intensiv beten. Mein Glaube war damals nicht so stark. Jemand hatte mir vorgeschlagen, zu einem Priester zu gehen, um mit ihm zu sprechen. So ging ich zur Kathedrale in Vancouver, wo ich lebte und aufgewachsen war.
Ich betete – ich liebte diese Kathedrale – und ein junges Mädchen, sechzehn Jahre alt, sass auf den Stufen vor der Kathedrale und bat mich, mit ihr zu sprechen. Nach einem langen Gespräch erzählte sie mir, dass sie schwanger wäre. Ihr Freund war dabei, und ich fragte ihn, ob er dem Baby helfen könne. Er machte rasch klar, dass er das Baby nicht haben wolle, und es abgetrieben werden solle.


Mary Wagner wird von der Polizei verhaftet.
Ich fühlte meine Verantwortung, sie zu unterstützen. Wir taten das, und ich bat sie, darauf einzugehen. Sie kam aus der Provinz, und sie wusste nicht was tun, hatte den medizinischen Befund. Manchmal sprach ich darüber mit meinen Eltern, wie man damit leben könne, was sie brauche, und wie es mit einer Adoption aussehe. Alles wurde diesem jungen Mädchen angeboten, doch es war der Freund, der die Situation kontrollieren wollte.
Nach einigen Monaten mit diesem Unterstützungsangebot wurde die Abtreibung beschlossen. Ich traf das Mädchen außerhalb der Einrichtung am folgenden Tag. Es brauchte Mut, mit ihr zu sprechen, denn ihr Freund war immer dabei. Ihr Freund sagte wieder, sie würden das organisieren, sie waren zusammen drin, da, wo die Frauen warten, und eine dort Beschäftigte rief die nächste Frau für ihre Abtreibung, und ich stand auf und sagte ihr: „Sie haben nicht das Recht, das zu tun!“, und die junge Frau sagte zu mir: „Ich muss es tun, ich habe keine Wahl..“, und diese kleine Begegnung liess die Angestellte aufhorchen, dass sie meine Anwesenheit dort nicht wünschte, und ich realisierte, dass ich nur die Wahl hatte zu gehen oder dort zu bleiben, was alles war, was ich tun konnte.
Als ich dort war, war ich nicht in der Lage, mit der jungen Frau zu sprechen oder mit der anderen Frau, die mir im Weg stand. Sie holte die Polizei, und diese kam und sagte, ich hätte zwei Möglichkeiten: „Entweder gehen Sie freiwillig, oder wir müssen Sie mitnehmen“, aber ich könne da nicht bleiben. Das Einzige, was ich tun konnte, war, dort stehen zu bleiben, und so haben sie mich verhaftet. Sie verhafteten auch meine Freundin, die draussen an einer öffentlichen Strasse stand. Sie verhafteten sie, weil die Klinikangestellte sagte, sie dürfe dort nicht stehen, das wäre gegen das Gesetz. Die Polizei glaubte ihr, und so brachten sie uns ins Gefängnis.
Ich fand dieses Mädchen zwei Wochen später wieder auf der Aussenseite der Kathedrale. Sie sah fürchterlich aus und sagte: „Das Baby ist weg“, und sagte nichts mehr. Ich sah sie mehrmals danach, sie sah so schrecklich aus, und ich sah sie später nie mehr.
Ich realisierte, dass Gott mir einen klaren Weg gezeigt hatte, in Seiner Gegenwart zu bleiben. Die ganze Situation war sehr übel, so nah daran zu sein, wie Leben weggenommen wird, und Er liess mir Zeit, um über diese Wahrheit nachzudenken, dass das Leben so wertvoll sei, um es auch dort zu schützen, wo gar nichts dafür getan werden kann. So ging ich wieder hinaus, um für Frauen zu beten. Ich war nicht mehr in der Lage hineinzugehen, weil sie die Sicherheitsvorkehrungen verschärft hatten. Aber ich war in der Lage, zu den Frauen zu gehen.

Portal Pch24.pl: War es ein wichtiger Aspekt, zu erkennen, ob Frauen die Abtreibung selbst wollten, oder ob ihre Familien oder „Freunde“ sie dazu drängten?

Mary Wagner: Sicher. Ich denke, in einigen Kulturen ist Abtreibung undenkbar. Natürlicherweise will und tut dies eine Frau nicht. In Kanada, wo Abtreibungen normalisiert wurden seit den letzten vierzig Jahren, werden junge Frauen desensibilisiert, wenn in ihren Familien oder unter Freundinnen abgetrieben wird. Ja, manchmal kann eine Frau sagen, das sei ihre Entscheidung, die sie treffe, aber oft ist es ihr Freund oder ihre Familie, die sie dazu drängt.
Ich sprach mit vielen Frauen, vor allem im Gefängnis, vor allem mit vielen jungen Frauen, die als Teenager schwanger wurden. Sie wollten ihre Kinder haben, aber ihre Familien oder ihre Freunde wollten das nicht. Es waren sehr oft die jungen Teenager, die ihre Kinder haben wollten, trotz des Drucks anderer, aber ältere Frauen waren oft geprägt von einer Abtreibungsmentalität, die ein Kind als einen Besitz betrachteten, den sie entweder haben oder nicht haben konnten. Aber normalerweise möchte keine eine Abtreibung haben.

Portal Pch24.pl: Schildern Sie uns Ihre letzte Präsenz vor einer Abtreibungsklinik, wo Sie mit Frauen sprachen, die eine Abtreibung wollten, und wo Sie von der Polizei verhaftet wurden. Wie lief das ab?

Mary Wagner: In den letzten Jahren wurde ich innerhalb der Abtreibungskliniken verhaftet, also als ich hinein ging. Diese letzten, die ganz letzten Male, als ich dann zwei Jahre im Gefängnis war, da drängte mich das Team der Angestellten nach draussen. So stand ich auf dem Weg. Meine Situation war, dass ich auf „Privatgrund“ stand.


Mary Wagner wird abgeführt.
Gewisse Leute glaubten differenzieren zu müssen. Sie sagten, Abtreibung ist nicht richtig, aber das ist problematisch wegen des Privatgrundes nach diesem Verständnis. Aber es ist nicht richtig, jemanden auf seinem Privatgrundstück zu töten, das ist nicht in Ordnung. Was meine Freundin Linda Gibbons anbelangt, stand sie immer auf dem Gehsteig, der kein Privatbesitz ist, und sie wurde während den letzten 20 Jahren dennoch auch immer verhaftet, weil sie ein Schild auf und ab trug und den Frauen, die vorbei gingen, eine Schrift überreichte.
Als sie das Video sahen mit Linda von der Verhaftung im letzten August, da war ein Mann, der war auf dem Weg nach Hause oder zur Arbeit und sah die Polizisten, fünf Polizisten, die diese kleine Person umgaben, und er sagte: „Was geht hier vor?“ Er war sehr erschüttert, dass jemand verhaftet werden konnte, nur weil er ein Schild hielt, und ich denke, das ist die Reaktion der meisten Menschen. Aber da gibt es grosse Unterschiede in Kanada, es gibt viele Leute, die kümmert das nicht, die kümmern sich nicht um die Rechte, die wir haben. Linda Gibbons hat nicht die vielen Reaktionen der Leute in den Medien erfahren, …

Portal Pch24.pl: Ihr Richter hatte (offenbar) gesagt, Ihr Gott, Ihr christlicher Gott liege falsch! Jedenfalls bezüglich der Abtreibung.

Mary Wagner: Ja, in diesem Kontext wurde er sehr wütend. Er sprach sehr lange auf mich ein und meinte, ich hätte kein Recht, dort zu sein, also drin. Das war vor einigen Jahren. Und er sagte: „Wenn Sie denken, Sie hätten das Recht, anderen Frauen zu erzählen, was sie zu tun hätten, so liegen Sie falsch, und Ihr Gott liegt falsch!“
Das war, was er sagte, und er liess an mir seine Wut aus, indem er mich drei Monate länger im Gefängnis beließ, obwohl der Staatsanwalt zufrieden gewesen wäre, weil ich bereits drei Monate inhaftiert gewesen war. Der Richter verdoppelte diese Zeit. Es ist sehr unüblich für einen Richter, dies zu tun. Wir appellierten, und das Appellationsgericht korrigierte den Richter. Dieser war verärgert, weil ich zweimal zurückkehrte. Aber er hatte in seinem Umfeld die Erfahrung einer Abtreibung, seine Frau oder seine Tochter … – er war sehr, sehr wütend.

Portal Pch24.pl: Ist dies das wichtigste Argument, welches man gegen die Lebensrechtsbewegung in Kanada vorbringt, dass nämlich das Gesetz verletzt werde? Die gesetzlichen Normen und Rollen? Wie sehen Sie das?

Mary Wagner: Ja, es ist nicht so kompliziert, denn das Unrecht ist sehr klar. Unser Heiliger Vater ,der Hl. Johannes Paul II., sein Evangelium des Lebens, spricht von einer Lüge. Wenn das Leben in Gefahr ist, so muss es geschützt werden. Da kann kein Gesetz sagen, das geht nicht, oder das sei ein Privatgrundstück. Das ergibt keinen Sinn, wenn du auf einem Privatgrundstück jemanden umbringen darfst, weil es dein Eigentum ist.

Portal Pch24.pl: Was sind Ihre Zukunftspläne?

Mary Wagner: Nach meiner Polenreise hoffe ich auf eine Zeit des Gebets. Im Gefängnis war das ein wenig schwierig, und ich schenke Ihm (Gott) eine gewisse Zeit im Hinblick auf meine Zukunft. Meine Absicht ist es, nach Toronto zu gehen. Wenn Gott mir die Kraft gibt weiterzugehen, möchte ich weiterhin Frauen erreichen.



http://www.katholisches.info/2017/01/20/...in-mary-wagner/




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