(Valetta)
Bischof Grech und Amoris laetitia: Meldung über Drohung gegen Priester „absolut falsch“
Die beiden Diözesanbischöfe der Mittelmeerinsel, Erzbischof Charles Scicluna und Bischof Mario Grech, erließen am 6. Januar, Epiphanie, „Kriterien zur Interpretation des VIII. Kapitels von Amoris laetitia“. Diese „Kriterien“ wurden am 13. Januar öffentlich bekanntgemacht und am 14. Januar vollinhaltlich vom Osservatore Romano, der Tageszeitung des Heiligen Stuhls, unter dem Titel „Licht für unsere Familien“ veröffentlicht.
Der Titel hat wegen der inhaltlichen Ausrichtung der „Kriterien“ einen zweideutigen Beigeschmack, wie Kritiker anmerkten. Wörtlich heißt es darin:
„Wenn als Ergebnis des Unterscheidungsprozesses, vollzogen ,in der Demut, der Diskretion, der Liebe zur Kirche und ihrer Lehre, in der aufrichtigen Suche nach dem Willen Gottes und im Verlangen, diesem auf vollkommenere Weise zu entsprechen‘ (Amoris laetita, 300), eine getrennte oder geschiedene Person, die in einer neuen Verbindung lebt, dazu gelangt – mit einem gebildeten und erleuchteten Gewissen – zu erkennen und zu glauben, in Frieden mit Gott zu sein, wird man ihr den Zugang zu den Sakramenten der Versöhnung und der Eucharistie nicht verwehren können (vgl. Amoris laetitia, Fußnoten 336 und 351).“ „Häretische Direktiven“
Die Bischöfe erklären damit, daß wiederverheirateten Geschiedenen, die sich vor ihrem persönlichen Gewissen für würdig halten, die Heilige Kommunion zu empfangen, der Kommunionempfang gar nicht verweigert werden könne. Das individuelle Gewissen wird zur Letztinstanz erklärt. Ein solches Prinzip hätte weitreichende Auswirkungen generell für den Kommunionempfang.
Vor wenigen Tagen wurde aus glaubwürdiger Quelle bekannt, daß Bischof Grech seinen Priestern mit der Suspendierung a divinis gedroht hatte, falls sie sich weigern, die „Kriterien“ umzusetzen.
Die traditionsverbundene Seite Messa in latino schrieb dazu:
„So sehr eine kanonische Drohung dieser Art maßlos erscheint (auch wenn deren Umsetzung angesichts der herrschenden Verwirrung sogar möglich erscheint), ist es noch weit schwerwiegender, daß eine so hyperbolische Drohung aus dem Mund eines Diözesanbischofs kommt und sich gegen die Treue zum Wort Jesu und und den Ungehorsam gegen häretische Direktiven richtet.“ Das Dementi aus Malta
Bischof Grech und das Dementi Gestern dementierte das Presseamt des Bistums Gozo, auf Nachfrage der US-amerikanischen Nachrichtenseite OnePeterFive diese Meldung entschieden. Sie sei „absolut falsch“. Bischof Grech habe seinen Priester nie mit der Suspendierung von ihrem Priestertum gedroht, sollten sie „wiederverheirateten Geschiedenen die Kommunion verweigern“.
Die Richtigstellung ist eine wichtige Information für die Priester Maltas.
Maltas Diözesanbischöfe, Msgr. Charles Scicluna, und Msgr. Mario Grech, sind der festen Überzeugung, daß ihre „Kriterien“ der Intention von Papst Franziskus entsprechen. Beide Bischöfe, worauf Steve Skojec, der Chefredakteur von OnePeterFive, gestern in seinem Bericht „In Malta, A Shepherd or a Wolf?“ hinwies, waren bis zur Wahl von Papst Franziskus glaubenstreue Hirten, die auch in der Frage des Ehesakraments und der Unauflöslichkeit der Ehe keine Kompromisse eingingen. Inzwischen wurden auch sie von einer in der Kirche sich ausbreitenden Verwirrung erfaßt.
Die im Raum stehende Drohung gegen die Priester ist mit dem Dementi vom Tisch. Nicht vom Tisch sind die „Kriterien“ zur Interpretation des VIII. Kapitels von Amoris laetitia, die Kritiker als „häretische Direktiven“ bezeichnen. http://www.katholisches.info/2017/01/21/...absolut-falsch/ Text: Giuseppe Nardi Bild: OnePeterFive (Screenshot)
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