Kardinal Müller: "Kein Papst kann über die Sakramente verfügen"
Marco Tosatti kommentiert bei La Nuova Bussola Quotidiana das neue Buch von Kardinal Müller zum Thema Päpste und ihre Mission. Hier geht´s zum Original: klicken
"KEIN PAPST KANN ÜBER DIE SAKRAMENTE VERFÜGEN"
"Gestern, am 20. Februar ist in Deutschland das vom Herder-Verlag herausgebrachte neue Buch des Präfekten der Glaubenskongregation, Kard. Gerhard Müller mit dem Titel "Der Papst-Sendung und Auftrag" erschienen. Auf mehr als 600 Seiten bietet der Purpurträger eine genaue Untersuchung der Rolle des Pontifex seit den ersten Tagen der Christlichen Ära an. Die Ursprünge, die Entwicklung seit der Zeit der Apostel, seine Mission, die Beziehung zum Katholischen Episkopat, seine lehramtliche Autorität, die Unfehlbarkeit und andere Aspekte.
Ein großer Teil des Werkes ist einem biographischen Exkurs des Kardinals selbst gewidmet, besonders seiner Beziehung zu den 7 Päpsten, deren Regierung er bis heute erlebt hat. In diesem Kapitel ist dem aktuellen Pontifikat ein Kapitel von 5 Seiten gewidmet (S, 100-105) , nicht erschöpfend, nicht so sorgfältig, wie zuvor die beiden päpstlichen Dokumente "Evangelii Gaudium" und "Laudato Si´" behandelt werden. Das Vorwort des Werkes trägt das Datum vom 22. Februar 2016,aber Maike Hickson von OnePeterFive behauptet, nachdem sie mit Dr. Stephan Weber vom Herder-Verlag gesprochen hat, daß der Text Ende des Sommers, Anfang des Herbstes des vergangenen Jahres fertig war.
Also als die Debatte über die sich widersprechenden Interpretationen von Amoris Laetitia (am 18. April veröffentlicht) bereits in vollem Gange war. Müller führt seinen Beitrag bei der Bischofssynode an, die in zwei aufeinanderfolgenden Sitzungsperioden der Synode Probleme der Familie behandelt hatte. Es scheint klar zu sein, daß an diese Themen zu erinnern, in diesen Tagen eine verstörende Aktualität bekommen hat.
Der Kardinal erinnert daran, daß die Ehe "kein rein menschliches Ideal ist" sondern "eine unzerstörbare von Gott geschaffene Realität". Das eheliche Band ist- nach dem Präfekten- dem Band gleich, das zwischen Christus und seiner Kirche besteht. Er zählt die Wohltaten der Ehe -nach dem Hl. Augustinus auf (bonum fidei, bonum prolis, bonum sacramentum) und bekräftigt. daß der vollendete Sinn der Ehe die "Heiligung der Ehegatten auf ihrem gemeinsamen Weg bis zum ewigen Leben mit Gott ist".
Die Ehe, erklärt Müller, kommt kraft einer Weihe ins Sein, die sicher stellt, daß sie sich an der neuen Schöpfung, am Reich Gottes beteiligt. Das zeigt, warum die Ehe etwas anderes ist als eine einfache Segnung von Personen. Die Unauflöslichkeit der sakramentalen Ehe und ihre anderen Wohltaten sind essentiell und wohnen dieser Weihe inne.
Nach dieser Prämisse erinnert der Kardinal daran, daß auch die höchsten Kirchenautoritäten "nicht in die Substanz eines Sakramentes eingreifen kann."
Die Kirche hat es vorgezogen und zieht es bis heute vor, sich eher ernsten Schwierigkeiten entgegen zu stellen, als auch nur eine einzige gültige sakramentale Ehe aufzulösen, sei es im Fall eines Streites mit den Mächtigen oder mit der vorherrschenden öffentlichen Meinung (z.B. das Schisma zwischen der englischen Katholischen Kirche und Rom zur Zeit Heinrichs VIII).
Die Kirche- erinnert der Purpurträger- muß Gott mehr als den Menschen gehorchen und kann die Wahrheit oder das Evangelium nicht opfern. daß die natürliche Vernunft übersteigt oder rein menschliche Berechnungen.
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