Kardinal Müller zu Medjugorje: „Einige übertreiben die Bedeutung dieser Phänomene“ 3. März 2017 Nachrichten, Papst Franziskus
Kardinal Müller über Medjugorje (Rom) „Einige übertreiben die Bedeutung dieser Phänomene, so als wären sie fast ein Dogma.“ Mit diesen Worten reagierte Kardinal Gerhard Müller, der Präfekt der Glaubenskongregation, gestern auf die Fragen der Presseagentur ANSA zu Medjugorje.
„Auch wenn die Kirche sich für Ereignisse dieser Art ausgesprochen hat, ist kein Katholik verpflichtet, dorthin zu gehen oder daran zu glauben“, so Kardinal Müller weiter.
Seit 1981 soll in dem herzegowinischen Bergdorf Medjugorje sechs „Sehern“ die Gottesmutter Maria erscheinen. Die zuständigen Bischöfe erklärte in den 80er und 90er Jahren, keinen „übernatürlichen Ursprung“ des Phänomens feststellen zu können. Dennoch pilgern seit bald 36 Jahren Scharen von frommen und lauen Katholiken, aber auch Ungläubige und Neugierige in den Balkanort. Vor kurzem zeigte der Kinofilm Mary’s Land von Juan Manuel Cotelo eine Querschnitt von Menschen, die sagen, daß sie erst in Medjugorje zum Glauben oder wieder zum Glauben gefunden haben und die ihrerseits apostolische, missionarische oder karitative Werke gegründet haben.
Auf Wunsch von Papst Benedikt XVI. untersuchte 2010-2012 eine internationale Kommission das Phänomen. Der Schlußbericht wurde 2014 Papst Franziskus übergeben. Dieser ernannte im Februar einen Sondergesandten für Medjugorje, der dem Kirchenoberhaupt Vorschläge für „pastorale Lösungen“ unterbreiten soll. Die Mission von Bischof Henryk Hoser soll innerhalb Sommer 2017 abgeschlossen sein.
Zur Frage, ob bald eine Entscheidung zu Medjugorje zu erwarten sei, sagte Kardinal Müller:
„Es braucht Zeit. In diesem Moment ist es wichtiger, die Seelsorge zu regeln, die Beichten …“ Und weiter:
„Die Zukunft der Kirche hängt weder von Medjugorje noch von anerkannten Wallfahrtsorten wie Fatima oder Lourdes ab: sie sind hilfreich, sie können dabei helfen, die Botschaft der Buße der Welt von heute zu vergegenwärtigen.“ Der Glaube aber sei der, „der im täglichen Leben gelegt wird, in der Familie, bei der Arbeit, in der Pfarrei“.
Auf die „Seher“ von Medjugorje angesprochen, sagte der Glaubenspräfekt: http://www.katholisches.info/2017/03/kar...ser-phaenomene/ „Was die Rolle der Seher anbelangt, muß ich als Katholik sagen, daß wir uns auf Jesus Christus konzentrieren sollen. Es gibt vielleicht einige Privatoffenbarungen, aber sie ersetzen nicht die einzige Offenbarung Gottes durch Jesus Christus.“ Text: Giuseppe Nardi Bild: MiL
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