KATHOLISCHE KIRCHE
Papst Franziskus nennt Exorzisten "notwendig"
Immer wieder machen Behandlungen durch Exorzisten negative Schlagzeilen. Dennoch hält die Katholische Kirche an ihnen fest. Jetzt bekamen die Teufelsaustreibungen sogar den Segen von allerhöchster Stelle.
Szene aus dem Film "The Exorcist" von Wiliam Friedkin DIE REDAKTION EMPFIEHLT
Exorzismus-Prozess in Frankfurt: Südkoreanerin muss in Haft
Das Gericht verurteilte die Hauptangeklagte zu einer sechsjährigen Gefängnisstrafe. Sie hatte eine Verwandte gemeinsam mit anderen Familienmitgliedern in einer angeblichen Teufelsaustreibung zu Tode gequält. (20.02.2017) Frau bei "Teufelsaustreibung" in Frankfurt getötet
Exorzismus weiter gefragt
Papst Franziskus hat den Einsatz von Exorzisten als unverzichtbar bezeichnet. Zur Beichte erschienen bisweilen Menschen mit "spirituellen Störungen". Seelsorger dürften "nicht zögern, sich an diejenigen zu wenden, die in den Bistümern mit diesem sensiblen und notwendigen Dienst betraut sind, also die Exorzisten", sagte Franziskus vor Teilnehmern eines Kurses für Beichtseelsorge im Vatikan. Dies dürfe aber nur dann geschehen, wenn die seelischen Probleme keine psychischen Ursachen hätten. Diese seien allerdings meistens der Grund für solche "Störungen".
Franziskus: Exorzisten mit viel Klugheit auswählen
Der Papst betonte, zur Beurteilung vermeintlicher "spiritueller Störungen" müssten Priester Psychologen und Mediziner zu Rate ziehen. Nötig sei auch die Berücksichtigung der "existenziellen, kirchlichen, natürlichen und übernatürlichen Umstände". Konkrete Beispiele nannte der Papst nicht. Mit Blick auf die Exorzisten sagte Franziskus, diese müssten "sehr sorgfältig und mit viel Klugheit ausgewählt werden".
Die katholische Kirche versteht unter dem Begriff "Exorzismus" eine Bitte an Gott, den Menschen von der Macht des Bösen zu befreien. Der Exorzismus kann auch einen im Namen Jesu Christi an den Teufel gerichteten Befehl umfassen, den Betroffenen zu verlassen. In einfacher Form wird der Exorzismus bei der Taufe vollzogen.
Exorzisten-Vereinigung vom Vatikan anerkannt
1999 legte der Vatikan neue Richtlinien zur Ausübung des "Exorzismus" vor. Danach muss ein Exorzist sorgfältig überprüfen, ob tatsächlich ein Fall von Besessenheit vorliegt und sich gegebenenfalls mit Medizinern und Psychiatern beraten. Seit 1994 gibt es eine Internationale Vereinigung der Exorzisten, der nicht nur Priester angehören. 2014 erkannte die vatikanische Kleruskongregation den Zusammenschluss offiziell an.
Teufelsaustreibung: Gemälde aus dem 17. Jahrhundert von David Teniers
Teufelsaustreibungen stehen in der Kritik, weil dabei immer wieder Menschen zu Schaden kommen. In den meisten Fällen werden diese von selbsternannte Exorzisten durchgeführt. Im Dezember 2015 war eine südkoreanische Frau tot in einem Hotelzimmer in Frankfurt entdeckt worden, nachdem ihre Verwandten eine Teufelsaustreibung an ihr versucht hatten. cw/sti (kna, afp) http://www.dw.com/de/papst-franziskus-ne...ndig/a-37992142
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