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  • 24.03.2017 00:05 - „Loyalität zum Papst selbstverständlich“
von esther10 in Kategorie Allgemein.

„Loyalität zum Papst selbstverständlich“
Österreichs Bischöfe warnen vor einer „eugenischen Grundhaltung in der Gesellschaft“ – Keine Auslegung von „Amoris laetitia“. Von Stephan Baier
17. März 2017



Wien (DT) Zu „Amoris laetitia“ legt die Österreichische Bischofskonferenz vorerst keine eigene Auslegung oder interpretierende Handreichung vor. Man habe sich bei der Frühjahrsvollversammlung der Bischöfe in der Vorarlberger Benediktiner-Propstei St. Gerold jedoch „angesehen, was andere Bischofskonferenzen herausgegeben haben“, berichtete der Vorsitzende der Bischofskonferenz, der Wiener Kardinal Christoph Schönborn, in einer Pressekonferenz am Freitag in Wien mit Verweis auf die Stellungnahmen aus Deutschland, Rom, Malta und Buenos Aires. Die österreichischen Bischöfe plädierten ihrerseits dafür, „dass das Dokument zunächst gründlich gelesen und bedacht werden soll“ und hätten sich dazu „entschlossen, kein eigenes Papier zu veröffentlichen“.

Auf Journalistenfragen meinte Schönborn, die Bemerkung von Papst Franziskus zu den „viri probati“ mache es leichter möglich, „offener und freier über Pro und Contra“ zu sprechen, wodurch auch „die Argumente für die traditionelle Regelung der lateinischen Kirche mehr Glaubwürdigkeit“ bekommen könnten. Zu Kritik und Solidaritätserklärungen an Papst Franziskus sagte der Wiener Kardinal: „Die Loyalität zum Papst gehört zum katholischen Selbstverständnis.“ Loyal zum Papst zu stehen, müsse in der katholischen Kirche selbstverständlich sein. „Er ist der Vicarius Christi.“ Es brauche keine Solidaritätserklärungen, „es genügt, dass man sich ganz normal katholisch verhält“.

Mit Blick auf den weltweit begangenen Down-Syndrom-Tag am Dienstag gab die Bischofskonferenz eine sorgenreiche Stellungnahme ab: Die Entwicklungen würden für Menschen mit Down-Syndrom „immer bedrohlicher“. Immer stärker werde im Rahmen der Schwangerenuntersuchungen „nach ihnen gleichsam gefahndet, vielfach mit subtilem Druck auf Frauen“. Behinderung werde als „Störfaktor für ein geglücktes menschliches Leben abqualifiziert. „Gefördert wird dies durch eine sich immer mehr ausbreitende Fortpflanzungsmedizin und dem damit verbundenen Geschäft mit der Hoffnung der Menschen. Diese Tendenzen tragen bei zu einer latent vorhandenen eugenischen Grundhaltung in der Gesellschaft, die zutiefst abzulehnen ist.“ Weiter heißt es in der Erklärung der Bischöfe, „das Maß wahrer Menschlichkeit in einer Gesellschaft“ zeige sich im Umgang mit Menschen mit Behinderung, Krankheit und Gebrechlichkeit.

Die Bischöfe riefen bei ihrer Vollversammlung auch zur Solidarität mit den Christen im Irak auf. Zuletzt hatte der Linzer Bischof Manfred Scheuer die Christen in der Ninive-Ebene besucht, nachdem Kardinal Schönborn im Vorjahr den Irak bereiste. „In diesen Tagen entscheidet sich, ob die Christen in der Region eine Zukunft haben werden, wo sie seit den Anfängen der Kirche beheimatet sind“, heißt es in der Erklärung der Bischofskonferenz. Viele christliche Flüchtlinge seien in westliche Staaten emigriert, doch „die meisten Menschen wollen zurück in ihre Heimat“. Österreichs Bischöfe unterstützen den Vorschlag des chaldäischen Patriarchen Louis Sako, europäische Länder sollten Patenschaften für konkrete Dörfer und Städte übernehmen, um so beim Wiederaufbau zu helfen. Es müsse aber nicht nur die Infrastruktur neu aufgebaut werden, sondern auch das zerstörte Vertrauen. Die Politik solle sich dafür einsetzen, „dass Sicherheit und Stabilität in der Region Mossul/Ninive-Ebene gewährleistet und Christen als gleichwertige Mitbürger von den dortigen politischen Autoritäten voll anerkannt werden“. Die Kirche in Österreich habe ihre Hilfe für die Menschen in Nahost von 1, 5 Millionen Euro im Jahr 2009 auf zuletzt 7, 6 Millionen Euro erhöht und damit 185 konkrete Projekte unterstützt.

Hinsichtlich der Flüchtlingsaufnahme bekräftigte die Bischofskonferenz ihre Position: „Wer verfolgt wird oder vor dem Krieg flieht, hat ein Recht auf Hilfe, und es ist für Christen eine Pflicht zu helfen.“ Wer als Flüchtling Aufnahme findet, brauche aber auch eine „Unterstützung bei der Integration“, bei der es auch „um kulturelle Beheimatung gehen muss“. Die Bischöfe mahnen in diesem Zusammenhang nicht nur den Spracherwerb an, sondern auch die Vermittlung der Grundsätze der Staats-, Rechts- und Gesellschaftsordnung: „Wer nach Österreich kommt und hier leben will, muss die unbedingte Geltung der Menschenrechte, der Religionsfreiheit und der gleichberechtigten Stellung von Mann und Frau anerkennen.“ Zu diesem Zweck hat die Österreichische Bischofskonferenz eine Broschüre mit dem Titel „Grüß Gott in Österreich“ herausgegeben, auf Arabisch, Farsi und Deutsch, die laut Kardinal Schönborn „keine Werbung für das Christentum, sondern eine Hilfe für die Integration“ sein soll. Die Bischöfe fordern in ihrer Stellungnahme den Zugang zu Bildung und die Anerkennung im Ausland erworbener Qualifikationen sowie den „möglichst raschen Zugang zum Arbeitsmarkt“ und Rechtssicherheit über den Aufenthaltsstatus.

Kritik üben Österreichs Bischöfe an der Fixierung der öffentlichen und politischen Debatte auf Bekleidungsvorschriften. Die Bischöfe bekräftigten die Einwände des Generalsekretärs der Bischofskonferenz gegen die Regierungspläne zum gesetzlichen Verbot der Vollverschleierung (Die Tagespost berichtete). Wörtlich heißt es dazu in einer Erklärung: „Wir leben in einer Kultur des offenen Gesichts, die nicht zuletzt in diesem Punkt auch christlich geprägt ist. Daher bewerten die Bischöfe die Vollverschleierung im öffentlichen Raum als ein gesellschaftlich unerwünschtes Verhalten. Statt eines allgemeinen Verbotes schlagen die Bischöfe aber vor, klar zu regeln und zu begründen, in welchen konkreten Fällen das Gesicht zu zeigen ist, beispielsweise in der Schule und im Gericht.“ Es gehe in dieser Debatte um „das hohe Gut der persönlichen Freiheit“.

Auf eine Frage dieser Zeitung, wie er in diesem Kontext das jüngste Urteil des Europäischen Gerichtshofs zum möglichen Verbot religiöser Symbole am Arbeitsplatz beurteile, riet Kardinal Schönborn zur Behutsamkeit: Es gehöre zu einer pluralen Gesellschaft, dass Menschen ihr religiöses Bekenntnis auch öffentlich ausdrücken können. „Der französische Laizismus ist nicht unser österreichisches Modell“, so der Wiener Kardinal. Multikulturalität verlange auch gegenseitigen Respekt und Toleranz.

In einem Studientag befassten sich Österreichs Bischöfe mit den kontemplativen Frauenorden. Der Vorsitzende der Bischofskonferenz unterstrich die Notwendigkeit dieser „Orte der Stille und des Gebetes“. Sie seien in einer rastlosen Welt „Orte der Gottesbegegnung und Gotteserfahrung“.

Die Bischöfe sprachen bei ihrer Vollversammlung in Vorarlberg auch über die Auswirkungen gesellschaftlicher Veränderungen auf Schule und Bildung. Die katholische Kirche sei weltweit „ein Gigant im Bildungswesen“ und betreibe auch in Österreich Kindergärten, Schulen und Hochschulen, sagte Schönborn vor den Medien in Wien. Das Engagement in der Lehrerausbildung in den kirchlichen pädagogischen Hochschulen sei von den Bischöfen ausdrücklich bestätigt worden. Befruchtend sei die interdisziplinäre Ausrichtung an den Universitäten. Der Verbleib der Theologie an den staatlichen Universitäten sei für beide Seiten wichtig: So sei das Nachdenken über Gott ein wichtiger Teil der Universität, wie sich umgekehrt die Theologie im Konzert der Wissenschaften zu bewähren habe, so Schönborn.

In einer eigenen Erklärung solidarisierten sich die österreichischen Bischöfe mit der Kritik der Philippinischen Bischofskonferenz an der dortigen Politik. Seit dem Amtsantritt von Präsident Rodrigo Duterte herrsche „eine erschreckende Welle der Gewalt“. Die Bischöfe der Philippinen wehrten sich gegen die Wiedereinführung der Todesstrafe und gegen grundrechtswidrige Maßnahmen. Kardinal Schönborn erinnerte in diesem Zusammenhang daran, dass nicht nur Papst Franziskus klar und entschieden gegen die Todesstrafe eintrete, sondern bereits Papst Johannes Paul II. ein „großer Verfechter der Abschaffung der Todesstrafe“ gewesen sei.
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