Autorin der Kreuzweg-Meditationen des Papstes war Teilnehmerin des „Illuminaten“-Treffens von 2015
3. April 2017 Genderideologie, Hintergrund, Liturgie & Tradition, Nachrichten, Papst Franziskus, Sakrament der Ehe 0
Via Crucis am Kolosseum: Die Meditationen 2017 stammen von Anne-Marie Pelletier
(Rom) Die diesjährigen Karfreitags-Meditationen beim Kreuzweg des Papstes, der traditionell am Kolosseum in Rom stattfindet, stammen von der französischen Theologin Anne-Marie Pelletier. Die bekannte Alttestamentlerin vom Institut Européen des Sciences des Religions (IESR) in Paris ist keine Unbekannte.
Ratzinger-Preisträgerin 2014
Einem größeren Kreis wurde sie 2014 bekannt, als ihr der Joseph-Ratzinger-Preis verliehen wurde. Der Preis wird seit 2011 von der Vatikanischen Stiftung Joseph Ratzinger – Benedikt XVI. „für besondere wissenschaftlich-theologische Leistungen im Kontext des Gegenwartsdiskurses“ vergeben. Die Stiftung war 2010 von Papst Benedikt XVI. errichtet worden. In den ersten beiden Jahre vergab Benedikt XVI. persönlich den Preis. Mit seinem Amtsverzicht verzichtete er auch auf diese Teilnahme. Laut Angaben der Stiftung erfolgt die Vergabe des Preises durch ein Kuratorium, aber „in Absprache“ mit Benedikt.
Ratzinger-Preisverleihung 2014
Anne-Marie Pelletier erhielt als erste Frau den Ratzinger-Preis. Geehrt wurde sie vor allem für ihre Studien über „die Frau im Christentum“. Kardinal Müller, der 2014 die Verleihung vornahm, sprach von einer „herausragenden Gestalt des heutigen französischen Katholizismus“. Pelletier lehrt neben dem IESR noch an weiteren akademischen Einrichtungen, darunter am jüdischen Institut Universitaire Elie Wiesel. Sie ist Mitglied der Französischen Vereinigung für Bibelstudien (ACFEB) und Mitglied des Institut Lustiger.
Im Mai 2015 tauchte sie dann in der Liste der rund 50 Teilnehmer an einem Geheimtreffen auf, das am Pfingstmontag an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom stattfand (siehe Die kirchlichen „Illuminaten“ – Liste der katholischen Geheimbündler). Die Liste liest sich als Who is Who der Kasperianer. Das Geheimtreffen diente zur Vorbereitung von Strategien, um bei der im Oktober bevorstehenden (zweiten) Bischofssynode über die Familie einen Umsturz zu erreichen. Die Ziele lauteten: Zulassung von wiederverheirateten Geschiedenen und Homosexuellen zu den Sakramenten. Zusammengefaßt wurde Zielsetzungen unter dem Stichwort „Pastorale Innovation“, wie der Vatikanist Edward Pentin vom National Catholic Register schrieb.
Geladen haben Kardinal Marx, Erzbischof Pontier, Bischof Büchel
Zum Treffen eingeladen hatten gleich drei Vorsitzende von europäischen Bischofskonferenzen. Der Gewichtigste unter ihnen war Kardinal Reinhard Marx, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz und Erzbischof von München-Freising, an dessen Seite auch der DBK-Generalsekretär, der Jesuit Hans Langendörfer, anwesend war. Die weiteren Einladenden waren Erzbischof Georges Pontier, Vorsitzender der Französischen Bischofskonferenz und Erzbischof von Marseille, und Markus Büchel, Vorsitzender der Schweizer Bischofskonferenz und Bischof von Sankt Gallen.
Anne-Marie Pelletier
Letzteres war nicht ohne Pikanterie, da Sankt Gallen seit 1996 Treffpunkt des subversiven, innerkirchlichen Geheimzirkels war, der sich nach dem Namen der Stadt benannte. In die Stadt geholt hatte die von Kardinal Carlo Maria Martini (damals Erzbischof von Mailand) gegründete Geheimgruppe zwar dessen Vorgänger, Bischof Ivo Fürer, doch führte Markus Büchel die Tradition nahtlos und gleichgesinnt fort. Die Einladung war natürlich nur informell erfolgt, denn offiziell handelte es sich nur um ein Privattreffen hinter verschlossenen Türen.
Die Einladung durch die beiden Vorsitzenden der Bischofskonferenzen von Deutschland und Frankreich lassen jene „Rheinische Allianz“ erkennen, die bereits für das Zweite Vatikanische Konzil von nicht unerheblicher Bedeutung war.
Die Teilnehmerliste verrät, daß generalstabsmäßig geplant wurde: Es trafen sich nicht nur Kirchenvertreter und Theologen. Zu den Geladenen gehörten auch ausgewählte Vertreter von Leitmedien wie ZDF, ARD, FAZ, NZZ und natürlich La Repubblica, die Tageszeitung von Eugenio Scalfari – laut Aussage von Papst Franziskus, die „einzige“ Zeitung, die er regelmäßig liest. Pentin verwies damals auf Pelletiers Ansicht, die Kirche habe „eine Dynamik des gegenseitigen Zuhörens“ nötig, indem das Lehramt die Gewissen leitet „und sich zum Echo dessen macht, was die Getauften sagen“.
Wie Pentin berichtete, vertrat Pelletier zudem die Ansicht, daß die Bischofssynode „zum Scheitern“ verurteilt sei, wenn sie „einfach nur das bekräftigt, was die Kirche immer gelehrt hat“. Eine eindeutige Parteinahme. Von Papst Franziskus wird ihr nun eine besonders seltene Ehre zuteil.
Text: Giuseppe Nardi Bild: CNS/Youtube/benedictines-ste-bathilde.fr/FVJR-Benedetto XVI (Screenshots)
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