Samstag, 29. April 2017 Trump beklagt "Respektlosigkeit" Nordkorea feuert erneut Rakete ab
Erneute Provokation Nordkorea testet erfolglos weitere Rakete
Schon wieder führt Nordkorea einen Raketentest durch. Allerdings explodiert der Flugkörper nur kurz nach dem Start. US-Präsident Trump reagiert umgehend - per Twitter. Scharfen Protest gibt es auch aus Japan.
Ungeachtet des wachsenden internationalen Drucks hat Nordkorea erneut eine Rakete abgefeuert. Nach Angaben des südkoreanischen Verteidigungsministeriums explodierte das Geschoss jedoch kurz nach dem Start in der Luft.
VIDEO Erneute Provokation: Nordkorea testet erfolglos weitere Rakete 29.04.17 – 01:27 min Erneute Provokation
Nordkorea testet erfolglos weitere Rakete US-Präsident Donald Trump, der zuletzt wiederholt vor einer militärischen Eskalation des Konflikts um das nordkoreanische Atom- und Raketenprogramm gewarnt hatte, bezeichnete den Raketenabschuss als "Respektlosigkeit" Nordkoreas gegenüber China.
Das Verteidigungsministerium in Seoul erklärte, der Raketentest sei offenbar fehlgeschlagen. Das Geschoss sei nur "wenige Minuten" Richtung Nordosten geflogen. Das US-Militär teilte mit, die Rakete habe nordkoreanisches Gebiet nicht verlassen. Der Abschuss sei nahe des Flugfeldes Pukchang erfolgt, erklärte ein Sprecher des US-Pazifikkommandos in Washington. Die Rakete habe für Nordamerika keine Bedrohung dargestellt. Welcher Raketentyp genau getestet wurde, war zunächst unklar.
US-Präsident Trump reagierte wenig später auf Twitter auf den Test. "Nordkorea hat die Wünsche Chinas und seines hoch geschätzten Präsidenten nicht respektiert, indem es, wenn auch erfolglos, heute eine Rakete abgeschossen hat. Schlimm!", schrieb Trump.
Auch Japan reagierte mit "heftigem Protest und Kritik" auf den Raketenabschuss, wie Regierungssprecher Yoshihide Suga nach einem Treffen der Sicherheitskabinetts in Tokio sagte.
Nur wenige Stunden zuvor hatte sich der UN-Sicherheitsrat mit dem sich zuspitzenden Streit über das Atom- und Raketenprogramm Nordkoreas beschäftigt. Dabei erhöhten die USA den Druck auf Nordkoreas Verbündeten China, eine Abkehr Pjöngjangs von diesem Programm zu erzwingen. China habe "einen wirtschaftlichen Hebel auf Pjöngjang, der einzigartig ist", sagte US-Außenminister Rex Tillerson. Für einen erneuten Raketentest Pjöngjangs behielt sich Tillerson "alle Optionen" vor.
Peking und Moskau setzen auf Verhandlungen
China und Russland warnten vor den verheerenden Konsequenzen eines militärischen Eingreifens. Der chinesische Außenminister Wang Yi sagte bei der Sitzung in New York, eine militärische Reaktion löse nicht das Problem und werde "nur zu größeren Katastrophen" führen. Verhandlungen seien die "einzig richtige Wahl".
Auch Moskau warnte eindringlich vor einem militärischen Eingreifen. "Rhetorik gepaart mit rücksichtslosen Muskelspielen" gegenüber Pjöngjang könnten "erschreckende Konsequenzen" haben, sagte der russische Vize-Außenminister Gennadi Gatilow vor dem UN-Sicherheitsrat.
Erst vor knapp zwei Wochen hatte Nordkorea einen Raketentest unternommen, der aber nach Angaben der USA und Südkoreas ebenfalls scheiterte. Seit 2006 hat Nordkorea nach eigenen Angaben zudem fünf Atomwaffentests vorgenommen, davon zwei im vergangenen Jahr. Zugleich arbeitet die Führung in Pjöngjang an der Entwicklung von Langstreckenraketen, mit denen atomare Sprengköpfe bis in die USA getragen werden könnten.
Trump hatte bereits wiederholt gewarnt, dass er notfalls im Alleingang gegen Nordkorea vorgehen werde. Militärische Maßnahmen schloss er dabei nicht aus. Als Drohgebärde entsandte er einen US-Flugzeugträgerverband in den westlichen Pazifik. Der Verband soll bis Ende des Monats vor der koreanischen Halbinsel eintreffen. http://www.n-tv.de/politik/Nordkorea-feu...le19815445.html Quelle: n-tv.de , wne/jve/AFP