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  • 03.05.2017 23:26 - Gibt es einen, zwei oder drei Päpste? Für den Papst-Vertrauten Spadaro schon
von esther10 in Kategorie Allgemein.

Gibt es einen, zwei oder drei Päpste? Für den Papst-Vertrauten Spadaro schon
2. Mai 2017 Nachrichten, Papst Franziskus, Rücktritt von Papst Benedikt XVI. 0


Zwei, drei Päpste "zusammen", so der Papst-Vertraute P. Antonio Spadaro. Im Bild: Papst Franziskus, Tawadros, der koptisch-orthodoxe Patriarch von Alexandria und Bartholomäus, der griechisch-orthodoxe Patriarch von Konstantinopel.

(Rom) Gibt es einen Papst? Gibt es zwei Päpste? Oder sind es gar drei Päpste? Geht es nach einem der engsten Mitarbeiter von Papst Franziskus sind es mindestens drei: Papst Franziskus, der emeritierte Papst Benedikt XVI. und der koptische Papst Tawadros. Vielleicht sind es aber auch noch mehr.

Auf Twitter veröffentlichte Pater Antonio Spadaro, der Schriftleiter der römischen Jesuitenzeitschrift La Civiltà Cattolica, am 29. April, dem zweiten Tag des Ägypten-Besuches von Papst Franziskus, ein Photo, das Papst Franziskus mit dem koptisch-orthodoxen Patriarchen Tawadros und dem griechisch-orthodoxen Patriarchen Bartholomäus zeigt. Dazu schrieb Spadaro:

„An dieses historische Bild, das ich gestern abend gesehen habe, werden wir uns erinnern: Papst Franziskus, Papst Tawadros und Patriarch Bartholomäus zusammen!“


Zwei Päpste mit Patriarch

Tatsächlich wird der koptische Patriarch von Alexandria in der koptisch-orthodoxen Kirche als Papst angesprochen. Die Bezeichnung geht auf den ersten koptischen Patriarchen Dioskoros I. zurück, der von 444-451 nach Christus im Amt war. Der monophysitisch gesinnte Dioskoros ließ 449 von seinen Anhängern auf der Räubersynode von Ephesos, Flavianus, den Erzbischof von Konstantinopel so schwer mißhandeln, daß dieser an den Folgen der Verletzungen starb. Flavianus wird von der römisch-katholischen und der griechisch-orthodoxen Kirche als Heiliger verehrt.

451 wurde Dioskoros auf Betreiben von Papst und Kaiser jedoch vom Konzil von Chalcedon abgesetzt und die „Räubersynode“ für ungültig erklärt.

Daraufhin spaltete Dioskoros seinen Jurisdiktionsbereich Ägypten von der Kirche ab. Das Jahr 451 gilt in Rom und Konstantinopel als Gründungsjahr der koptisch-orthodoxen Kirche. Im selben Jahr legte er sich selbst und demonstrativ den Titel Papst zu. Zu der Zeit regierte in Rom mit dem heiligen Leo dem Großen bereits der 44. Nachfolger des Apostels Petrus. Die Kopten nennen als Entstehungsjahr 42 nach Christus, als der Apostel und Evangelist Markus, die Gemeinde von Alexandria gründete. In den ersten 400 Jahre bestand Einheit mit der übrigen Kirche. Zu seinen Vorgängern als Patriarch von Alexandria gehörte der heilige Kirchenvater Athanasius (328-373).

Es besteht kein Zweifel, daß die Kopten für ihr Oberhaupt den Titel Papst beanspruchen. Die Anrede des koptischen Patriarchen als „Papst“ durch Nicht-Kopten findet als Kuriosität in historisch-kulturellen Darstellungen häufige Erwähnung. Ungewöhnlich ist der öffentliche Gebrauch allerdings durch einen der engsten Mitarbeiter des Papstes, zudem auf Twitter, also im persönlichen Bereich und nicht in einem offiziellen, diplomatischen Rahmen.

Spadaro scheint Gefallen daran gefunden zu haben, denn er wiederholte am 28. und 29. April die Betitelung beider Kirchenvertreter als Päpste gleich mehrfach auf Twitter. Die dazu von ihm veröffentlichen Bilder vermitteln den Eindruck, daß Papst Franziskus nur ein Papst unter mehreren Päpsten sei. Vielleicht ein Primus inter pares?

Text: Giuseppe Nardi
Bild: Twitter (Screenshot)




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