Mord an Michèle Kiesewetter Polizistenmord: ARD-Doku findet verräterischen Schriftzug auf Archivaufnahmen
Kiesewetter-Mord Waren Islamisten am Tatort? Polizei ignorierte brisante Spuren
Michèle Kiesewetter, polizei, Extremismus, Islamismus, Rechtsextremismus dpa/Bernd WeißbrodPolizisten sichern Spuren auf der Heilbronner Theresienwiese. Hier wurde die Polizeibeamtin Michèle Kiesewetter getötet. Dienstag, 09.05.2017, 19:25
Die Spekulationen um die mögliche Anwesenheit islamistischer Kontaktleute am Todestag der Polizistin Michèle Kiesewetter in Heilbronn halten nach Medienberichten an. Das ARD-Politikmagazin "Report Mainz" und das Magazin "Stern" berichteten am Dienstag von als geheim eingestuften Polizeiakten mit der Auswertung von Handydaten vom 25. April 2007 in Heilbronn.
Darunter seien neun Handynummern, die vorher in Ermittlungsverfahren gegen Terrorverdächtige aus der islamistischen Szene aufgetaucht seien. Eine Handynummer, die bis kurz vor dem Mord an Kiesewetter an der Theresienwiese eingeloggt gewesen sei, führe zur islamistischen Sauerlandgruppe, zumindest zu deren Umfeld, hieß es in den Berichten. Eine zweite Nummer führe in die Ulmer Islamisten-Szene. Trotz der Brisanz seien die Inhaber der Nummer nicht ermittelt worden.
Thomas Feltes, früherer Rektor der Polizeihochschule Baden-Württemberg, geht deshalb hart mit den Ermittlern ins Gericht. Nach Einsicht in die betreffenden Akten spricht Feltes im "Stern" von "null Aufklärungswillen".
Nach Angaben der "Südwest Presse" vom Mittwoch war es das Landeskriminalamt, das eine Auswertung der Handydaten nicht weiter verfolgte. Erst Anfang 2011 sei ein Teil ausgewertet worden. Die Nummer, die in Verbindung mit den Sauerland-Terroristen gebracht worden sei, sei am Mordtag von 11.20 Uhr bis 13.49 Uhr an der Theresienwiese registriert gewesen. Kurz vor 14.00 Uhr wurde Kiesewetter getötet und ihr Kollege lebensgefährlich verletzt. Wer die Person mit der auffälligen Handynummer gewesen sei, habe sich 2011 nicht mehr klären lassen, schreibt die Zeitung. Spekulationen halten an
Bereits zuvor hatte es Spekulationen gegeben, wonach es am 25. April 2007 in Heilbronn um ein Waffengeschäft mit der Sauerlandgruppe gegangen sei und das deshalb auch Geheimdienste auf der Theresienwiese gewesen sein könnten. Sowohl amerikanische als auch deutsche Behörden hatten allerdings wiederholt beteuert, es habe am 25. April 2007 keinen Einsatz gegen Islamisten in Heilbronn gegeben.
Die Bundesanwaltschaft geht davon aus, dass die Polizistin Kiesewetter von den Rechtsterroristen des "Nationalsozialistischen Untergrundes" (NSU) erschossen wurde, die für insgesamt zehn Morde zwischen 2000 und 2007 in Deutschland verantwortlich sein sollen. Im Video: Polizistenmord: ARD-Doku findet verräterischen Schriftzug auf Archivaufnahmen
VIDEO http://www.focus.de/politik/videos/mord-...id_7017941.html + http://www.focus.de/politik/deutschland/...id_7108607.html
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