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  • 29.05.2017 00:37 - Die amerikanischen Gegner von Papst Franziskus
von esther10 in Kategorie Allgemein.

Die amerikanischen Gegner von Papst Franziskus

29. Mai 2017 Nachrichten, Papst Franziskus
Papst Franziskus und seine "Gegner": Umbau der Kirche durch Bischofsernennungen



(Rom) „Die italienischen Bischöfe befinden sich inzwischen ganz unter der Kontrolle Bergoglios. Die hartnäckigste Opposition kommt aber aus Übersee.“ So kommentiert der bekannte Vatikanist, Sandro Magister, die jüngsten personellen Umbesetzungen auf der Apenninenhalbinsel. Die Führungsspitze der in der Weltkirche wichtigen Italienischen Bischofskonferenz besteht nur mehr aus „Bergoglianern“. Ein solcher ist auch der neue Vikar, der die Aufgaben des Papstes als Bischof von Rom wahrnimmt. Weltweit sieht die Sache aber anders aus. Hinter dem argentinischen Papst stehen vor allem die erlahmte westeuropäische Ortskirchen, während die vitalen Kirchen die Bergoglio-Linie nicht unterstützen.

Franziskus‘ Umbau der italienischen Kirche

Mit der Wahl von Papst Franziskus wurde allgemein damit gerechnet, daß die Stunden von Kardinal Angelo Bagnasco, Erzbischof von Genua, als vom Papst – allerdings Benedikt XVI. – ernannter Vorsitzender der Italienischen Bischofskonferenz gezählt sind. Franziskus wollte es nach seinem irritierenden Pontifikatsbeginn vermeiden, sich zu viele Feinde auf einmal zu schaffen. So beließ er Kardinal Bagnasco überraschend im Amt, was nach außen als beruhigendes Signal gewertet wurde – und auch so beabsichtigt war. Statt dessen ersetzte er den Generalsekretär, von dem in der Regel nur Insider wissen, wie er überhaupt heißt. Ausgestattet mit dem Mandat des Papstes, wurde der neue Generalsekretär, Bischof Nunzio Galantino, jedoch zum eigentlichen starken Mann der Bischofskonferenz, während Kardinal Bagnasco nur mehr die Fassade bildete.


Papst Franziskus mit Bischof Galantino
Drei Jahre später ersetzte Franziskus nun auch Kardinal Bagnasco, was niemand mehr aufregt. Denn drei Jahre nach Beginn eines Pontifikats gilt das als Routine. Mit der Ernennung von Kardinal Gualtiero Bassetti, Erzbischof von Perugia, zum neuen Vorsitzenden hat Papst Franziskus „die volle Kontrolle über die Italienische Bischofskonferenz“.

Obwohl erst vier Jahre und zweieinhalb Monate im Amt wurde ein ganzes Drittel der italienischen Bischöfe bereits von Franziskus ernannt. Darunter befinden sich auch drei der bedeutendsten Bischofsstühle, nämlich Bologna, Palermo und Rom. In allen drei Fällen, der jüngste, Rom, erst vergangene Woche, ernannte Franziskus eindeutige „Bergoglianer“, Priester „von den Rändern“, „der Peripherie“, „Straßenpriester“ mit „dem Geruch der Schafe“. Bald wird das wichtigste Bistum folgen: Am 7. November vollendet Kardinal Angelo Scola, der Erzbischof von Mailand, bereits sein 76. Lebensjahr. Im Herbst 2016 reichte er, wie es das Kirchenrecht vorsieht, mit dem 75. Geburtstag seinen Rücktritt ein, über den Franziskus noch nicht entschieden hat. Es ist daher denkbar – und wird von vielen auch so erwartet, daß der Papst seinen Gegenspieler im Konklave jederzeit abberufen könnte.

Je bedeutender der Bischofssitze, desto progressiver der neue Bischof

Kardinal Scola hatte neben Franziskus im Konklave 2013 die meisten Stimmen erhalten. Es ist ein offenes Geheimnis, daß der argentinische Papst für seinen Konkurrenten von damals keine besondere Herzlichkeit empfindet. Scola erfüllte für Papst Benedikt XVI. eine doppelte Aufgabe. Der ehemalige Patriarch von Venedig, den Benedikt auf den Bischofsstuhl des Kirchenvaters Ambrosius versetzte, sollte im Erzbistum Mailand mit der Ära von Kardinal Carlo Maria Martini aufräumen, natürlich nicht abrupt, sondern ruhig, fast stillschweigend, wie es Benedikts Art war. Zudem brachte er Kardinal Scola als „Papabile“ und möglichen Nachfolger in Stellung. Benedikt XVI. hatte jedoch die Rechnung ohne den von Kardinal Martini gegründeten Geheimzirkel der Gruppe Sankt Gallen gemacht.




Papst besucht Mailand und sitzt vor dem Allerheiligsten
Nachdem Kardinal Scola gegen Franziskus im Konklave gescheitert war, erwies er sich als loyaler Kirchenmann. Kritik wurde aus dem Mund des Oberhaupts der Ambrosianischen Kirche nicht laut. Vielmehr lud er Franziskus sofort und mehrfach nach Mailand ein, was der neue Papst aber prompt und konsequent ausschlug. In zu große, sichtbare Nähe zum Gegenspieler wollte sich Franziskus nicht begeben. Erst nach vier Jahren des Pontifikats nahm er im vergangenen März die Einladung an.

Aus den Bischofsernennungen, die Franziskus in Italien vornahm, läßt sich ein Muster ablesen. Je gewichtiger ein Bischofsstuhl ist, desto progressiver ist der neue Bischof, den Franziskus einsetzt. Dazu Sandro Magister:

„Die Ernennungen sind ein Schlüsselelement der Strategie von Jorge Mario Bergoglio. Es genügt zu schauen, wie er das Kardinalskollegium, das in der Zukunft seinen Nachfolger wählen wird, nach seinen Vorstellungen umbaut. Nach der jüngsten Bekanntgabe von Purpurverleihungen, die für Ende Juni angekündigt wurden, rückt die Eventualität, daß der nächste Papst eine Rückkehr in die Vergangenheit vollziehen könnte, immer weiter in die Ferne.“
BRD, Österreich, Belgien – im Rest der Welt sieht es anders aus

Papst Franziskus genießt unter den Bischöfen der Weltkirche aber keineswegs jene Zuneigung und Unterstützung, wie sie ihm von weltlichen Medien entgegengebracht werden. Das gilt in erster Linie nur für jene Bischöfe und Kardinäle, die er selbst ernannt hat. Zuverlässig stützen kann sich Franziskus derzeit nur auf die Bischofskonferenzen der Bundesrepublik Deutschland, von Österreich und Belgien und nun auch von Italien.

Die einzigen Bischofskonferenzen, die Franziskus bedingungslos folgen, betreffen jene Länder, die ihn auf den Stuhl des Petrus gehoben haben. Zwei von vier Papst-Machern des Team Bergoglio kamen aus Deutschland, einer aus Belgien. Die eifrigsten Unterstützer im Episkopat findet der Papst in Ländern Westeuropas, in denen es mit der Kirche nicht zum Besten bestellt ist. Hier wirkt die Kirche erstarrt, träge, verbürokratisiert, satt und ohne den brennenden Glaubenseifer des Heiligen Geistes.

Ganz anders sieht die Situation in den wirklich vitalen Kirchen aus, besonders in Afrika. Diese lebendigen Kirchen haben sich in den beiden Bischofssynoden über die Familie geschlossen auf die Seite der kirchlichen Tradition gestellt und gegen das zeitgeistdurchtränkte, westeuropäische Wohlstandschristentum – und damit auch gegen die von Papst Franziskus gewollten Neuerungen.

Blickt man über den westeuropäischen Tellerrand hinaus und nimmt die gesamte Weltkirche als Grundlage, sieht die Gesamtsituation für Papst Franziskus ziemlich ungünstig aus.

Nordamerika und das „Referendum“, das Franziskus verloren hat

In Kanada, wo Papst Franziskus sich bei den ukrainisch-unierten Bischöfen über die Möglichkeit eines verheirateten Klerus erkundigte, haben die Bischöfe des Staates Alberta in einem Hirtenbrief der Zulassung wiederverheirateter Geschiedener zur Kommunion ein klare Absage erteilt. In den USA sieht es nicht anders aus. Ausnahme bilden auch dort nur jene, noch wenigen Bischöfe, die Franziskus ernannte. Die Bischofskonferenz der USA bewegt sich nicht auf Bergoglio-Linie. Erst im vergangenen November wählte sie Kardinal Daniel DiNardo zum neuen Vorsitzenden, einen der dreizehn Kardinäle, die im Oktober 2015, am Beginn der zweiten Bischofssynode über die Familie, den Protestbrief an Franziskus schrieben, weil sie sich hintergangen fühlten. Sie beklagten darin den Eindruck, vor vollendete Tatsachen gestellt zu werden, als sei die Synode nur mehr eine Farce und sie die Statisten dazu. Sie äußerten die Vermutung, daß hinter den Kulissen längst alles entschieden sei und zwar zugunsten eines inakzeptablen Bruchs durch Zulassung wiederverheirateter Geschiedener zu den Sakramenten.

Der Protestbrief schlug wie eine Bombe. Als vier namhafte Kardinäle ihre Bedenken zum Synoden-Ergebnis, dem umstrittenen nachsynodalen Schreiben Amoris laetitia, in Form von Dubia (Zweifeln) vorlegten, „kochte der Papst vor Zorn“. Nicht viel anders war die Stimmung bereits ein Jahr zuvor wegen des Protestbriefes der dreizehn Kardinäle.

Die US-Medien beobachteten die Wahl des Vorsitzenden der Amerikanischen Bischofskonferenz als eine Art Referendum über Papst Franziskus. Eine Abstimmung, die für Franziskus eindeutig verlorenging. Im September 2015 hatte Franziskus den US-Bischöfen bei seinem Besuch in den USA eine „Kursänderung“ angeordnet. Die Aufforderung war weniger eine höfliche Einladung, sondern ein wenig verhüllter Befehl. Der Papst wollte die Bischöfe der USA auf Linie bringen – auf Bergoglio-Linie.

Im Frühjahr 2016 tauschte er den Apostolischen Nuntius in Washington aus, um offenbar noch konsequenter bei den Bischofsernennungen durchgreifen zu können. Zuvor hatte dieser Nuntius, der in Mexiko tätig, im Zusammenhang mit Papst Franziskus bereits den Ärger der mexikanischen Ortskirche auf sich gezogen.

Die päpstlichen Ernennungen in den USA weisen jedenfalls in eine klare Richtung. Das gilt vor allem für den Paradefall des Erzbischofs von Chicago, wo er den progressivsten Außenseiter, Bischof Blase Cupich, ernannte und zum Kardinal machte. Inzwischen sind bereits eine ganze Reihe solcher Ernennungen erfolgt. Auch im Kardinalskollegium baute Franziskus die US-Vertretung mit Eifer um. Inzwischen sitzen bereits drei US-Kardinäle im Kirchensenat, die sich als eifrige, ja eifrigste „Bergoglianer“ zeigen.

Bei seinem Ernennungstempo scheint allerdings alles nur eine Frage der Zeit zu sein. Bleibt Franziskus ausreichend Zeit, könnten sich auch die Mehrheitsverhältnisse in der US-Bischofskonferenz nach deutschem und belgischem Muster verschieben. Hinter den Kulissen soll Franziskus im engen Mitarbeiterkreis seinem Ärger Luft gemacht haben, über die „Anti-Bergoglio“-Führung, die sich die US-Bischöfe gaben.

Drang zu linken Politikern – Verärgerung unter Bischöfen

Erstaunlicher ist, worauf Magister hinweist, daß Franziskus auch unter Lateinamerikas Bischöfen nicht sonderlich beliebt ist. Jedenfalls gilt das für Kolumbien wo die Bischöfe den Papst ihre Antipathie auch spüren ließen. Der Grund ist in der päpstlichen Einmischung in innenpolitische Fragen zu suchen. Franziskus unterstützte, wegen seines Hanges zu linken Bewegungen, massiv das Friedensabkommen zwischen Regierung und der marxistischen Narcoguerilla FARC. Die Bischöfe des Landes lehnten das Abkommen aus guten Gründen ab. Es hätte die Terroristen, die das Land jahrzehntelang mit großem Leid übersäten zum anerkannten politischen Gesprächspartner gemacht.

„In Bolivien ertragen die Bischöfe ganz und gar nicht die demonstrativ freundschaftliche Beziehung, die Bergoglio mit dem ‚Cocalero‘-Präsident Evo Morales pflegt, der ihr erklärter Feind ist, seit sie die ‚hohen Strukturen‘ des Staates beschuldigten, Verbindung mit dem Drogenhandel zu haben“, so Magister.



Papst Franziskus mit Venezuelas Präsident Nicolas Maduro
n Venezuela sieht es nicht anders aus. Papst Franziskus unterstützt das realsozialistische Regime von Nicolas Maduro, dessen Machterhalt er offenbar fördern will. Für die Bischöfe des Landes ist jede neue Parteinahme des Papstes für Maduro und seine „Bolivarische Revolution“ wie ein Dolchstoß.

Magister lenkt den Blick zudem auf die Ukraine. Dort fühlt sich die seit 420 Jahren mit Rom unierte ukrainische griechisch-katholische Kirche von Franziskus verraten. Diese Ortskirche beruft sich auf die Kircheneinheit zwischen West- und Ostkirche, die 1439 auf dem Konzil von Florenz erreicht werden konnte, deren Umsetzung aber durch die islamische Eroberung Konstantinopels 1453 nicht umgesetzt werden konnte. Papst Franziskus traf sich im Februar 2016 mit dem russisch-orthodoxen Patriarchen von Moskau, und das ausgerechnet auf Kuba, wo der Palmen-Sozialismus die Kirche unterdrückt. Die beiden Kirchenvertreter unterzeichneten eine Gemeinsame Erklärung, die für die ukrainischen Unierten wie ein Schlag ins Gesicht war. Kaum war das Flugzeug mit dem Papst in Havanna abgehoben, relativierte Franziskus, auf die Ukraine angesprochen, das soeben unterschrieben Dokument, was den Gesamteindruck eher verschlechterte als verbesserte. Die ukrainischen Unierten fühlen sich mitnichten beruhigt.

Gegenüber der Volksrepublik China verfolgt Franziskus einen Kurs, der bereits als „Neue Ostpolitik“ bezeichnet wird. Der Papst betonte mehrfach, daß es in der kommunistischen Diktatur im „Reich der Mitte“ möglich sei, die Religion zu praktizieren, was den wirklichen Verhältnissen Hohn spottet. Praktizieren können die regimehörigen Katholiken. Die romtreuen Bischöfe und Katholiken sind in der sogenannten Untergrundkirche organisiert und werden „verfolgt und eingesperrt“, so Magister.

Text: Giuseppe Nardi
Bild: L‘Espresso/vatican.va (Screenshot)
http://www.katholisches.info/2017/05/die...pst-franziskus/




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