+++ Terror in London im News-Ticker +++ Corbyn fordert May zum Rücktritt auf
Videos zeigen Großaufgebot der Polizei nach Terrorattacke in London
Montag, 05.06.2017, 18:55
In Großbritannien hat sich erneut ein Terroranschlag ereignet. Die drei Attentäter fuhren am Samstagabend zunächst mit einem Auto in eine Menschenmenge und griffen dann mit Messern an. Sie töteten mindestens sieben Menschen. Die Terroristen wurden von der Polizei erschossen. Alle Infos im Ticker.
Transporter fährt in Passanten und Messerangriff in London Terroristen töten mindestens sieben Menschen Polizei erschießt drei Attentäter
Behörden gehen von Terroranschlag aus Islamischer Staat reklamiert Anschlag für sich [London Bridge]
Google MapsDie Terrorattacke auf der Karte: Auf der London Bridge fuhr ein Transporter Passanten auf dem Gehweg an (oben). Die Täter bewegten sich dann südlich und griffen am Borough Market (Kreuz unten) Menschen mit dem Messer an. Rundfunk: Einer der London-Attentäter stammte aus Marokko und lebte in Irland
18.55 Uhr: Einer der drei Attentäter von London stammt laut einem Medienbericht vermutlich aus Marokko und lebte in Irland. Der Mann habe ein Ausweispapier einer irischen Behörde gehabt und in Dublin gelebt, berichtete der irische Rundfunksender RTE am Montag unter Berufung auf Polizeikreise. Es werde davon ausgegangen, dass er aus Marokko stammte und mit einer Schottin verheiratet gewesen sei.
Beamte der irischen Einwanderungsbehörde GNIB überprüften derzeit den genauen Wohnort des Mannes und seinen Familienstand während seiner Zeit in Irland, berichtete RTE. Über welches Ausweispapier der mutmaßliche Attentäter verfügte, wurde nicht bekannt. Sehr wahrscheinlich habe es sich aber um einen von der GNIB ausgestellten Ausweis oder eine irische-EU Familienkarte gehandelt, eine Art Aufenthaltsgenehmigung für Nicht-EU-Bürger mit Verbindungen zu einem EU-Bürger in Irland.
Nicht-EU-Bürger, die nach Irland ziehen, müssen sich dort bei ihrer Ankunft von der Einwanderungsbehörde registrieren lassen. Wenn sie länger als drei Monate lang im Land bleiben wollen, müssen sie einen GNIB-Ausweis beantragen und diesen immer bei sich tragen. BBC berichtet Details zu mutmaßlichen Attentätern von London
18.09 Uhr: Zwei Tage nach dem Terroranschlag in London berichten Medien immer mehr Details über die mutmaßlichen Täter. Bei einem der von der Polizei getöteten Verdächtigen handele es sich um einen 27-Jährigen aus dem Londoner Stadtteil Barking, berichtete die BBC am Montag. Der Mann stamme ursprünglich aus Pakistan, er sei verheiratet gewesen und habe Kinder gehabt. Ein zweiter mutmaßlicher Attentäter sei Marokkaner und verheiratet mit einer Frau, die nach BBC-Informationen festgenommen wurde. Zuvor hatten die Behörden mitgeteilt, sie hätten die mutmaßlichen Täter identifiziert, würden deren Namen aber aus ermittlungstaktischen Gründen zunächst nicht nennen. Trump kritisiert Londons Bürgermeister Sadiq Khan
17.20 Uhr: US-Präsident Donald Trump hat den Bürgermeister der britischen Hauptstadt, Sadiq Khan, erneut scharf kritisiert. Auf Twitter sprach Trump von einer "armseligen Ausrede" Khans. Dieser müsse jetzt schnell über seine Aussage nachdenken, es gebe keine Grund zur Panik. Bereits am Sonntag hatte sich Trump kritisch zu Khan geäußert.
Die britische Premierministerin Theresa May hatte Khan zuvor "exzellente Arbeit" attestiert. Khan selbst hatte sich sehr klar zu den Urhebern der Anschläge geäußert. "Wir werden diese Feiglinge nie gewinnen lassen, und wir werden uns nie vom Terrorismus einschüchtern lassen", betonte er. Spanier in London seit Anschlag vermisst 17.07 Uhr: Seit dem Anschlag wird in London ein Spanier vermisst. Es werde "alles Menschenmögliche" getan, um den Mann ausfindig zu machen, teilte die spanische Regierung am Montag mit. "Wir vertrauen darauf, dass ihm nichts Schlimmes passiert ist", sagte Außenminister Alfonso Dastis in Madrid. Gemeinsam mit den Behörden in London werde alles versucht, um den 39-Jährigen zu finden, der in London lebte und arbeitete. Der Spanier befand sich während des Anschlags zusammen mit Freunden nahe dem Borough Market, wie die Zeitung "El País" berichtete. Nach Berichten der Freunde soll er versucht haben, einen Angreifer abzuwehren, der mit einem Messer auf eine Frau losgegangen sei. Im allgemeinen Chaos habe sich danach seine Spur verloren, hieß es. Offenbar hatte er keine Papiere bei sich. Innenminister Juan Ignacio Zoido versuchte, die Familie zu beruhigen. Er betonte, es gebe viele Verletzte, die operiert werden mussten und möglicherweise noch bewusstlos sind. Er vertraue darauf, dass der Mann "in bestmöglicher Verfassung" gefunden werde. Augenzeuge: Kneipen-Besucher im Kugelhagel der Polizei am Kopf getroffen 14.51 Uhr: Wie NBC News unter Berufung auf einen Augenzeugen berichtet, wurde ein Passant am Samstag im Kugelhagel der Polizei von einem Schuss am Kopf getroffen. Acht Minuten nach dem ersten Notruf hatten Polizisten die Attentäter erschossen, sie gaben dabei 50 Schüsse ab. Es werde erwartet, dass der Mann überlebt, berichtet der Sender weiter unter Berufung auf Behörden. Der Augenzeuge, Mitarbeiter eines Pubs, berichtete, er habe geholfen, Menschen in dem Lokal in Sicherheit zu bringen. "Dann habe ich Schüsse gehört und ich sah einen Amerikaner, der am Kopf getroffen wurde." Der Mann habe in der Nähe eines Fensters in dem Pub gestanden. Draußen vor dem Lokal fielen die Schüsse. Die beiden Begleiter des Mannes seien im Schockzustand gewesen. Er selbst habe einen Erste-Hilfe-Koffer geholt, berichtet der Augenzeuge weiter. Der angeschossene Mann habe durch sein Auge geblutet.
Attentäter soll in TV-Doku zu sehen gewesen sein 14.39 Uhr: Einer der London-Attentäter soll ein 27-jähriger Mann mit dem Spitznamen „Abz“ sein. Dieser soll im vergangenen Jahr in einer britischen Dokumentarsendung über Dschihadisten gezeigt worden sein, wie die „Daily Mail“ berichtet. In der Sendung auf Channel 4 hat der Mann demnach eine IS-Flagge in einem Londoner Park ausgebreitet und die Freilassung von inhaftierten Dschihadisten gefordert. Dass der 27-Jährige gefährlich sein könnte, sei der Polizei schon lange bekannt gewesen, heißt es in dem Bericht: Ein Bekannter hatte demnach vor dem Mann gewarnt, nachdem dieser sich durch YouTube-Videos radikalisiert hatte. Auch soll die Polizei gewusst haben, dass der Mann versucht habe, Kinder zu radikalisieren. Er soll ihnen in einem Park Süßigkeiten und Geld gegeben haben, damit sie ihm zuhörten, schreibt die „Daily Mail“. Corbyn fordert May zum Rücktritt auf 13.51 Uhr: Nach dem Terroranschlag von London hat der Chef der oppositionellen Labour-Partei, Jeremy Corbyn, Regierungschefin Theresa May zum Rücktritt aufgefordert. Wenige Tage vor der britischen Parlamentswahl verwies Corbyn darauf, dass May in ihrer Zeit als Innenministerin mitverantwortlich dafür gewesen sei, dass es heute 20.000 weniger Polizisten gebe als 2010. Nun aber stelle die Premierministerin die geringe Stärke der Sicherheitskräfte als Problem dar. Die Regierungschefin hatte die Vorwürfe bereits mehrmals zurückgewiesen. Die Polizei sei gut für den Anti-Terror-Kampf gerüstet, sagte May und verwies dabei auch auf Aussagen von Scotland-Yard-Chefin Cressida Dick. [London Bridge] dpa Der Vorsitzende der Labour Partei, Jeremy Corbyn, spricht in Carlisle, Großbritannien, auf einer Wahlkampfveranstaltung über den Terrorangriff in London. Corbyn sagte: "Ja, wir haben ein Problem: Wir hätten die Polizeistellen nie kürzen dürfen." Die Wahl an diesem Donnerstag sei "vielleicht die beste Möglichkeit", um May aus dem Amt zu treiben. Corbyn verspricht in seinem Wahlprogramm, gleich 10 000 Polizisten mehr einzustellen. Seine Labour Party konnte zuletzt in Umfragen massiv Boden gutmachen. Nach einer am Sonntag veröffentlichten Erhebung für die "Mail on Sunday" liegen die Konservativen mit 40 Prozent der Stimmen nur noch einen Punkt vorne.
Im Video: anklicken... http://www.focus.de/politik/videos/nach-...id_7213768.html
May verkündet neuen Anti-Terror-Plan - Terrorexperte zerlegt ihn in sieben Tweets
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