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  • 06.07.2017 00:16 - 10 Jahre Summorum Pontificum: viele Früchte und einige Stachel
von esther10 in Kategorie Allgemein.



10 Jahre Summorum Pontificum: viele Früchte und einige Stachel
6. Juli 2017 1

https://www.summorumpontificum2017.org/it/home/

10 Jahre Motu proprio Summorum Pontificum 2007-2017
Von Mauro Faverzani

Es sind genau zehn Jahre vergangen, seit am 7. Juli 2007 das Motu proprio Summorum Pontificum veröffentlicht wurde, mit dem Benedikt XVI. die Tridentinische Messe vom Dachboden holte, auf dem sie andere verstohlen und unangemessen entsorgen wollten in der Hoffnung, daß man sie vergessen würde.

Prof. Martin Mosebach, der Autor von „Häresie der Formlosigkeit“ hat es in einem Interview für die Monatszeitschrift Radici Cristiane, die in ihrer Juli-Ausgabe dem Thema ein umfangreiches Dossier widmet, sehr gut gesagt:

„Papst Benedikt hat mehrfach betont, daß die Päpste nicht Herren der Liturgie sind, sondern ihr zu dienen haben. Diese schönen und wahren Grundsätze sind jedoch jahrelang mißachtet worden. In Wirklichkeit hat sich der Heilige Stuhl lange so verhalten, als könne er den überlieferten Ritus verbieten, und darin ist ihm der Großteil der Bischöfe der Welt gefolgt.“

Papst Ratzinger kommt hingegen das Verdienst zu, klargestellt zu haben, daß die lateinisch-gregorianische Liturgie „nie abgeschafft“ war. Im Brief an die Bischöfe anläßlich der Veröffentlichung von Summorum Pontificum sagt er:

„Was früheren Generationen heilig war, bleibt auch uns heilig und groß; es kann nicht plötzlich rundum verboten oder gar schädlich sein.“
Welche Bilanz ist nach diesem Jahrzehnt zu ziehen? Die Zahlen sprechen für sich. In Frankreich wurde die Tridentinische Messe an 120 Orten zelebriert, heute sind es 220. Auch die Meßorte der Priesterbruderschaft St. Pius X. wachsen, wenn auch langsam, und haben sich von 185 auf 195 vermehrt. In den USA hat sich die Zahl der Meßorte im überlieferten Ritus verdoppelt. Im deutschen Sprachraum ist sie von 42 auf 87 angestiegen.



Jährliche Dankwallfahrt in Rom

Heute wird die überlieferte Messe auch auf Kuba, in Singapur, Litauen, Simbabwe, Südkorea und sogar in drei Diözesen von Indonesien, dem bevölkerungsreichsten islamischen Land der Welt, zelebriert. In Jakarta sind es häufig ausländische Missionare, die sie zelebrieren, weil die Ortsbischöfe die Bitte der Gläubigen systematisch ignoriert haben. In Bandung wird sie regelmäßig seit 2009 zelebriert. In Pontianak auf Borneo zelebriert sie der emeritierte Erzbischof, aber auch in Yogykarta auf Java ist sie heimisch geworden.

Natürlich gibt es nicht nur Licht. In vielen Diözesen, vor allem in Italien, wird die Tridentinische Messe trotz Motu proprio von den Diözesanbischöfen verweigert. Nicht nur das: Im Widerspruch zur Instruktion Universae Ecclesiae (Nr. 21) haben die Seminaristen nicht immer die Möglichkeit, sich mit der Zelebration der überlieferten Messe vertraut zu machen, weil sie ihnen nicht gelelehrt wird.


„Es gibt auch Probleme, die mit ideologischen Vorurteilen zusammenhängen, und andere mehr pastorale.“
Die erklärt Kurienerzbischof Guido Pozzo, der Sekretär der Päpstlichen Kommission Ecclesia Dei, in einem ausführlichen Interview, das sich ebenfalls in der Juli-Ausgabe von Radici Cristiane findet. Msgr. Pozzo weiter:

„Einige Bischöfe beklagen, daß die einzelnen Gruppen von Gläubigen eines ständigen Coetus nicht immer wirklich in die pastorale Aktion der Ortskirche eingebunden sind. Es besteht die Gefahr einer gewissen Isolierung. Diese Isolierung geht aber nicht auf den Gebrauch der außerordentlichen Form zurück.“
Ebensowenig steht die Tridentinische Messe in „Disharmonie“ zur „Sensibilität der Diözese“, wie es manchmal heißt. Dazu Msgr. Pozzo:

„Wenn jemand die Gefahr einer Disharmonie mit der sogenannten ‚Sensibilität der Diözese‘ sieht, heißt das in Wirklichkeit, daß es in dieser Diözese an einer angemessenen Bildung oder Erziehung darüber fehlt, was Liturgie und liturgischer Kultus bedeuten. Die ‚Sensibilität‘ allein kann nicht das Bewertungskriterium für das pastorale Wirken sein, da die katholische Seelsorge auf der Glaubenslehre gründet und diese voraussetzt. Die alte Liturgie ist daher nicht als störendes Element zu interpretieren, oder als Bedrohung der pastoralen und kirchlichen Einheit, sondern als Geschenk, das zum Aufbau des Leibes Christi notwendig ist.“

Um für das Motu proprio Summorum Pontificum zu danken, findet seit fünf Jahren in Rom eine danach benannte Wallfahrt statt [in diesem Jahr vom 14.-17. September 2017]. Daran nehmen Gläubige aus der ganzen Welt teil: von Südamerika, Nordamerika, der Karibik, von Asien, Australien, Osteuropa und Skandinavien … Wallfahrtskaplan ist der Theologe und Liturgiker Abbé Claude Barthe, Autor mehrerer Bücher über die Kirchenkrise.

Abbé Barthe ist überzeugt, daß der kaum zu ermessende Nutzen des Motu proprio darin besteht, „erklärt zu haben, daß die Tridentinische Messe in seiner jüngsten Ausgabe von 1962 durch die Reform von Paul VI. nicht abgeschafft wurde“. Allein diese Tatsache habe bereits „im Sinne der lex orandi lex credendi heilbringende Wirkung für die von einer Glaubenskirse gebeutelte Kirche, die noch radikaler ist, als es die modernistische war.“

Gewiß, diese Messe bleibt in der Minderheit, doch „allein die Tatsache, daß sie überall auf der Welt zelebriert wird, ermöglicht die Verbreitung dessen, was sie auf wunderbare Weise als Ausdruck des versöhnenden Opfers und der absoluten Transzendenz des eucharistischen Geheimnisses repräsentiert: sie hat auch eine traumaturgische Wirkung, wenn man es so sagen kann, die auf ein im Glauben krankes, christliches Volk angewandt wird.“

https://www.radicicristiane.it/

Was brauchen die Gläubigen heute? Die Feierlichkeit der Riten, die Stille des Gebets, den liturgischen Gesangs, das nüchterne Gebet, den strengen Rhythmus der der lateinisch-gregorianischen Zelebration eigen ist. All das ist in der Tridentinischen Messe vorhanden.

Zudem, wie Don Marino Neri in einem weiteren Beitrag der neuen Ausgabe der Radici Cristiane schreibt:

„Sogar die Liturgiesprache des Westens, das Latein, hat eine pädagogische Funktion. Sie durchbricht schlagartig den Alltag und das Banale, um den Menschen in eine andere Welt, oder besser in eine wahrere und wirklichere Welt einzutauchen als alles, was uns umgibt.“


Wer des Italienischen mächtig ist, kann die Juli-Ausgabe auf der Internetseite von Radici Cristiane anfordern.

http://www.katholisches.info/2017/07/10-...einige-stachel/

Text: Mauro Faverzani/Erstveröffentlichung Corrispondenza Romana
Bild: Corrispondenza Romana

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