Nach bisherigen Erkenntnissen hat der Täter gegen 15 Uhr einen Edeka-Supermarkt an der Einkaufsmeile Fuhlsbüttler Straße im Hamburger Stadtteil Barmbek betreten und dort unvermittelt auf mindestens einen Kunden eingestochen. Anschließend war der Mann zunächst auf der Flucht.
Folgen Polizei Hamburg ✔ @PolizeiHamburg #Barmbek: Ein Täter hat mehrere Personen in einem Supermarkt angegriffen & verletzt. Eine Person verstorben. Tatverdächtiger festgenommen. pic.twitter.com/TPKtqmjamp - 28. Juli 2017 +++ Hamburg Messerangriff - Bürgermeister spricht von "Anschlag", Polizei ermittelt "in alle Richtungen" Bei der Messerattacke in dem Supermarkt in Hamburg-Barmbek ist nach bisherigem Stand ein Mann gestorben. Der mutmaßliche Täter stammt laut Polizei aus den Vereinigten Arabischen Emiraten. Am Samstagmittag will die Polizei weitere Einzelheiten bekanntgeben.
Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) drückt nach der tödlichen Messerattacke in einem Supermarkt im Stadtteil Barmbek den Opfern sein Mitgefühl aus. Er sei "entsetzt über den bösartigen Anschlag", teilte Scholz am Abend mit, ohne auf weitere Hintergründe einzugehen.
Der Täter müsse hart bestraft werden. Bei ihm handele es sich offensichtlich um "einen Ausländer, der ausreisepflichtig war, aber nicht abgeschoben werden konnte, weil er keine Papiere hatte." Der SPD-Politiker rief die Bürger seiner Stadt zu Stärke und Solidarität auf, wenn Gewalttäter versuchten, "unsere freie Gesellschaft mit Angst zu vergiften".
Vorausgegangen war am Nachmittag ein Großeinsatz für Polizei und Rettungskräfte im Hamburger Stadtteil Barmbek: Dort hat ein Mann nach Polizeiangaben in einem Supermarkt zunächst auf einen 50-Jährigen eingestochen, das Opfer ist gestorben. Auf der Flucht habe der Täter weitere Passanten verletzt. Der mutmaßliche Messerstecher wurde demnach wenig später festgenommen.
Die Hintergründe der Tat sind noch vollkommen unklar, der stern fasst die Erkenntnisse vom Freitag zusammen. Was ist in Hamburg-Barmbek geschehen?
Nach bisherigen Erkenntnissen hat der Täter gegen 15 Uhr einen Edeka-Supermarkt an der Einkaufsmeile Fuhlsbüttler Straße im Hamburger Stadtteil Barmbek betreten und dort unvermittelt auf mindestens einen Kunden eingestochen. Anschließend war der Mann zunächst auf der Flucht.
Folgen Polizei Hamburg ✔ @PolizeiHamburg
#Barmbek: Ein Täter hat mehrere Personen in einem Supermarkt angegriffen & verletzt. Eine Person verstorben. Tatverdächtiger festgenommen. pic.twitter.com/TPKtqmjamp 16:08 - 28. Juli 2017 84 84 Antworten 396 396 Retweets 223 223 „Gefällt mir“-Angaben Twitter Ads Info und Datenschutz
Wer ist der Täter aus dem Supermarkt?
Bei dem mutmaßlichen Messerstecher handelt es sich laut Polizei um einen 26-Jährigen, der in den Vereinigten Arabischen Emiraten geboren wurde. Seine Nationalität stehe noch nicht fest. Nach Angaben von Hamburgs Innensenator Andy Grote (SPD) ist der Mann als "Schutzsuchender" in die Stadt gekommen. Der Berliner "Tagesspiegel" berichtet unter Berufung auf Sicherheitskreise, dass der Verdächtige 1991 als Flüchtling nach Deutschland gekommen und den Behörden als Islamist bekannt sei. Eine offizielle Bestätigung für diese Details gibt es seitens der Hamburger Ermittler bislang nicht. Hinweise auf einen zweiten Tatbeteiligten hat die Polizei nicht, sie teilt mit: "Es handelt sich definitiv um einen Einzeltäter."
Augenzeugen berichteten unserem stern-Reporter vor Ort, dass mehrere Passanten den Verdächtigen verfolgt und mit Gegenständen beworfen hätten, um ihn zu stoppen. Er sei wenig später in der Nähe des Tatortes überwältigt und blutverschmiert an Zivilfahnder übergeben worden. Laut Bericht des "Hamburger Abendblattes" gab einer der Beamten einen Warnschuss ab. Scholz und Grote sprachen den Bürgern ihren Dank aus.
Ein auf Youtube hochgeladenes Video soll die Situation zeigen, in der sich Passanten und Messerstecher gegenüberstehen. Ort und Witterung passen zu den Umständen. Auch die Kleidung stimmt mit der des später Festgenommenen überein, sodass davon auszugehen ist, dass es sich um eine authentische Aufnahme handelt.
Wie viele Opfer gibt es?
Die Polizei bestätigte dem stern bislang, dass eine Person ihren schweren Verletzungen noch in dem Supermarkt erlag. Bei ihr handele es sich wahrscheinlich um einen 50-jährigen Deutschen. Darüber hinaus habe der Täter auf seiner Flucht vier Männer zwischen 19 und 64 Jahren sowie eine Frau im Alter von 50 Jahren, jeweils deutscher Nationalität, verletzt. Eine Person davon schwer. Ein 35-jähriger Türke habe zudem bei der Überwältigung des Verdächtigen Verletzungen erlitten. Die sechs Personen seien ins Krankenhaus eingeliefert worden.
Die Rettungskräfte sind unter anderem mit einem Großraumrettungswagen und einem Rettungshubschrauber im Einsatz gewesen. An der Fuhlsbüttler Straße sahen Reporter diverse Kranken- und Notarztwagen, der Bereich war großräumig abgesperrt. Schwer bewaffnete Polizisten waren vor Ort. Was war die Tatwaffe?
Nach bisherigen Ermittlungen hat der Täter mit einem größeren Küchenmesser zugestochen. Meldungen über den Gebrauch einer Machete konnte eine Polizeisprecherin nicht bestätigen.
Was ist zum Motiv bekannt?
Zunächst gab es Hinweise auf einen Raubüberfall, nach ersten Untersuchungen schließe die Polizei ein Raubmotiv jedoch aus. Dass der Messerstecher vor der Tat "Allahu Akbar" ("Gott ist groß") gerufen habe, wie die "Bild"-Zeitung und Augenzeugen berichteten, kann die Polizei zurzeit nicht bestätigen. Eine Sonderkommission ermittelt in dem Fall, auch der Staatsschutz ist eingeschaltet.
Timo Zill, der Pressesprecher der Hamburger Polizei, fasste am Nachmittag die ersten Erkenntnisse zusammen. Einen Terroranschlag könne die Polizei in dem frühen Untersuchungsstadium nicht ausschließen, es werde in alle Richtungen ermittelt. So ist auch zum Beispiel eine Beziehungstat denkbar. Zum Tatzeitpunkt hielten sich viele Menschen an der belebten Einkaufsstraße auf. Die Polizei bittet Zeugen, sich zu melden, richtete im Internet ein Upload-Portal für Fotos und Videos der Tat ein und hat eine spezielle Hinweis-Telefonnummer geschaltet: (040) 42 72 727.
Weitere Einzelheiten zu der Messerattacke wollen die Ermittler im Laufe des Samstags auf einer Pressekonferenz mitteilen. Dort soll auch Hamburgs Innensenator Andy Grote anwesend sein.
Hinweis: In einer vorherigen Version des Artikels haben wir angegeben, dass der Verdächtige laut Polizei in Saudi-Arabien geboren wurde, richtig sind jedoch die Vereinigten Arabischen Emirate. Wir haben den Fehler korrigiert und bitten um Entschuldigung. Die Redaktion wue/mit Material von AFP/DPA