+++ Nordkorea-Konflikt im News-Ticker +++ EU bereitet neue Sanktionen vor - USA streben Öl-Embargo an
US-Präsident Donald Trump
Aktualisiert am Donnerstag, 07.09.2017, 09:59
Der Nordkorea-Konflikt eskaliert weiter: Nach mehreren Raketentests hat Pjöngjang nun nach eigenen Angaben eine hochgefährliche Wasserstoffbombe "erfolgreich" getestet. Wie reagiert die Welt? Alle Informationen im News-Ticker von FOCUS Online. Was Sanktionen gegen Nordkorea wirklich bringen
Nordkorea-Krise: Die wichtigsten Akteure
Atom- und Wasserstoffbombe im Vergleich: Das ist der Unterschied zwischen den gefährlichen Waffen
Das Wichtigste in Kürze: Nordkorea hat nach eigenen Angaben erneut eine Wasserstoffbombe gezündet. Mit der Bombe könne auch eine neue Interkontinentalrakete (ICBM) des Landes bestückt werden, behauptet Pjöngjang. Mehrere Erdbebenwarten hatten schwere Erschütterungen gemeldet. Das chinesische Erdbebenamt sprach von einem ein Beben der Stärke 6,3. Später habe es ein zweites Beben der Stärke 4,7 gegeben. Südkoreas Militär und die japanische Regierung sprachen anschließend von einem Atomwaffentest Nordkoreas.
Es wäre der sechste Atomtest Nordkoreas, den ersten hatte das diplomatisch isolierte Land 2006 durchgeführt. Nordkorea hatte auch nach einem Test im Januar des vergangenen Jahres von einem Wasserstoffbombentest gesprochen. Experten hatten die Angaben allerdings stark bezweifelt. Ob Kim nun eine Atombombe oder eine Wasserstoffbombe getestet hat, ist noch unklar. In jedem Fall scheint es die mächtigste Bombe zu sein, die Nordkorea je getestet hat. Die aktuellen Entwicklungen im News-Ticker:
Putin: Nicht durch Nordkorea provozieren lassen
09.56 Uhr: Der russische Präsident Wladimir Putin hat die USA davor gewarnt, sich von Nordkorea provozieren zu lassen. "Alles, was derzeit passiert, ist natürlich eine Provokation", sagte Putin am Donnerstag in der Stadt Wladiwostok im Fernen Osten. Die nordkoreanische Führung sei nicht dumm: Sie rechne auf eine bestimmte Reaktion und erziele sie auch. "Warum machen sie da mit?", fragte der Kremlchef in Richtung Washington.
Beim Fernöstlichen Wirtschaftsforum in der Stadt am Pazifik forderte Putin erneut eine Verhandlungslösung für den Streit über Nordkoreas atomare Bewaffnung. Die USA wollen dagegen auf einen neuen Atomtest mit verschärften Sanktionen reagieren.
Putin sagte, er hoffe, dass auch die USA an einer Entspannung der Lage im Nordosten Asiens interessiert seien. Mit gesundem Menschenverstand auf allen Seiten lasse sich das Problem lösen, sagte er Agenturberichten zufolge. Auch der südkoreanische Präsident Moon Jae In sprach sich für eine friedliche Lösung aus, forderte aber strengere Sanktionen.
Vladimir Putin, Moon Jae-in APSüdkoreas Präsident Moon und der russische Präsident Putin in Wladiwostok
Nordkoreaner feiern jüngsten Atomtest
08.23 Uhr: Zehntausende Menschen haben in der nordkoreanischen Hauptstadt Pjöngjang den jüngsten Atomtest des Landes gefeiert. Einwohner von Pjöngjang säumten die Straßen und bejubelten einen Bus-Konvoi, der Wissenschaftler ins Stadtzentrum beförderte. Als die Spezialisten bei den Feierlichkeiten am Mittwochabend den zentralen Kim-Il-Sung-Platz betraten, wurden sie mit Konfetti beworfen. "Wir erweisen dem Genossen Kim Jong Un die größte Ehre, dem Obersten Führer, der uns die größte Errungenschaft in der Geschichte des Koreanischen Volkes gebracht hat", war auf einem Spruchband mit Blick auf den nordkoreanischen Machthaber zu lesen. "Niemand kann uns auf unserem Weg in die Zukunft stoppen", hieß es auf einem anderen.
Die Armee des Landes werde "dem Schicksal der verbrecherischen US-Imperialisten durch die gnadenlosesten und stärksten Präventivschläge ein Ende bereiten, wenn sie und ihre Horden an Verrätern letztlich einen Krieg beginnen", sagten Sprecher bei der Kundgebung laut der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA.
Mogherini: EU bereitet neue Sanktionen gegen Nordkorea vor 07.42 Uhr: Nach dem jüngsten Atomtest Nordkoreas will auch die EU ihre Sanktionen gegen das kommunistische Land verschärfen. Die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini kündigte am Donnerstag in Estlands Hauptstadt Tallinn an, sie werde den dort am Nachmittag tagenden EU-Außenministern einen entsprechenden Vorschlag unterbreiten. Damit solle der Druck auf die nordkoreanische Führung erhöht werden, in einen "konstruktiven Dialog" mit der internationalen Gemeinschaft einzutreten.
Eine Entscheidung zu weiteren Sanktionen werde bei dem Ministertreffen am Donnerstag noch nicht fallen, sagte Mogherini. Die EU werde "in den kommenden Tagen" an der Verschärfung arbeiten. Federica Mogherini
dpa/Julien WarnandDie EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini. Mogherini warnte gleichzeitig vor einem militärischen Vorgehen im Nordkorea-Konflikt. Es müsse verhindert werden, "in eine Spirale militärischer Konfrontation einzutreten, die äußerst gefährlich nicht nur für die Region, sondern für die gesamte Welt wäre". Die EU hat wegen des Atomprogramms seit 2006 Sanktionen gegen Nordkorea verhängt. Sie richten sich gegen die Wirtschaft des kommunistischen Landes und Vertreter der Führung in Pjöngjang. Zudem setzte die EU beschlossene Sanktionen des UN-Sicherheitsrates um. USA streben in UN-Sicherheitsrat Ölembargo gegen Nordkorea an
Donnerstag, 7. September, 07.17 Uhr: Als Reaktion auf den weltweit verurteilten Atomtest Nordkoreas wollen die USA das kommunistische Land mit einem Öl-Embargo belegen und die Vermögen von Machthaber Kim Jong Un einfrieren. Das geht einem Resolutionsentwurf hervor, den die USA bei den Vereinten Nationen vorlegten. Eine Abstimmung darüber ist derzeit für Montag geplant, der Termin kann sich allerdings noch verschieben. Von den anderen Sicherheitsratsmitgliedern gab es zunächst keinen Kommentar zum Entwurf, der der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch (Ortszeit) vorlag.
Alle UN-Mitglieder sollen die "direkte oder indirekte Belieferung (Nordkoreas), Verkauf oder Transfer von Rohöl, Kondensaten, veredelten Petroleumprodukten und Gas verbieten", heißt es darin weiter. Zudem solle Nordkorea daran gehindert werden, Textilien zu exportieren. Darüber hinaus solle verboten werden, nordkoreanische Arbeitskräfte im Ausland anzustellen. Mehrere Menschen, darunter auch Kim Jong Un, sollten zudem mit einem Reiseverbot belegt werden.
Der Entwurf wurde den anderen Mitgliedern des Sicherheitsrats vorgelegt. Die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Nikki Haley, hatte zuvor mit "größtmöglichen Sanktionen" gedroht, nachdem Nordkorea am Sonntag nach eigenen Angaben eine Wasserstoffbombe getestet hatte.
hier geht es weiter http://www.focus.de/politik/ausland/nord...id_7562818.html
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