Dementierte Begegnung mit Venezuelas Bischöfen – Papst spricht von Dialog, den Kardinal Urosa für „unmöglich“ hält 8. September 2017
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Papst Franziskus mit der Delegation der venezolanischen Bischöfe gestern in Bogota. Ein Phototermin, der dem Kirchenoberhaupt nicht sonderlich zugesagt zu haben scheint.
(Bogota) Am 1. September gab das vatikanische Presseamt eine Pressekonferenz zur Papst-Reise nach Kolumbien. Dabei stellte Vatikansprecher Greg Burke im Zusammenhang mit Fragen nach möglichen Treffen und Gesprächen klar:
„Papst Franziskus sieht keine Begegnung mit Guerilleros der FARC, Mitgliedern der Opposition und venezolanischen Bischöfen vor.“ So zitierte ihn die Presseagentur EFE, während die katholische Presseagentur Zenit schrieb:
„Der Sprecher des Heiligen Stuhls sagte heute, daß ‚es kein organisiertes Treffen des Papstes mit venezolanischen Bischöfen‘ und ‚kein Treffen mit FARC, ELN und anderen Oppositionsgruppen haben wird.“
Die Sympathien für Papst Franziskus für das sozialistische, „bolivarische“ Revolutionsregime in Venezuela ist bekannt. Dennoch ist Teil dieser Klarstellung bereits Makulatur. Wie die Venezolanische Bischofskonferenz gestern offiziell bekanntgab, fand in Bogota ein Treffen zwischen einer Delegation der Bischöfe und Papst Franziskus statt, um über „die Krise in Venezuela“ zu sprechen.
„Nach der eucharistischen Zelebration des Heiligen Vaters im Simon-Bolivar-Park von Bogota, an der kolumbianische und lateinamerikanische Kardinäle und Bischöfe und zahlreiche Priester konzelebrierten, wurden die Bischöfe Venezuelas von Papst Franziskus empfangen.“
Die Delegation bestand aus Kardinal Jorge Urosa, Kardinal Baltazar Porras, Msgr. Jose Luis Azuaje und Msgr. Mario Moronta, die Vize-Präsidenten der Venezolanischen Bischofskonferenz, und Msgr. Jesus Gonzalez de Zarate, Weihbischof von Caracas und ehemaliger Generalsekretär der Bischofskonferenz. Sie informierten Papst Franziskus über die Krise in Venezuela und die Radikalisierung der Regierung. Die Bischöfe teilten zudem ihre Position mit, die „an der Seite des Volkes“ sei.
Papst Franziskus habe „allen Venezolanern seine Nähe bekundet und seinen Segen übermittelt“. Er habe zudem erklärt, „mit Sorge die Entwicklung in Venezuela zu verfolgen“.
Es habe sich um eine „kurze Begegnung“ gehandelt, wie es in der Erklärung der Bischofskonferenz heißt, in der zugleich die Verbundenheit und Einheit mit dem Papst betont wurde.
Soweit die offizielle Wiedergabe der Begegnung von Seiten der Bischöfe. Der Vatikan äußerte sich nicht dazu. Auf dem Flug nach Kolumbien sagte Papst Franziskus zu den mitreisenden Journalisten:
„Zudem möchte ich sagen, daß wir auf dem Flug über Venezuela fliegen werden. Und daher ein Gebet auch für Venezuela, damit der Dialog geführt werde und das Land eine schöne Stabilität durch den Dialog mit allen finde.“
Genau diesen „Dialog“ erklärte Jorge Kardinal Urosa, der Erzbischof von Caracas und Primas von Venezuela in einem Interview mit NTN24 nach der Begegnung mit Papst Franziskus für „unmöglich“.
Der Kardinal sagte wörtlich:
„Die Regierung ist dabei, ein totalitäres, kommunistisches Staatssystem zu errichten und hört nicht die Gründe, wenn wir sagen, daß dieser Weg ein falscher Weg ist“.
Die Aussage des Kardinals läßt erahnen, daß die Venezuela-Krise bei der Begegnung mit dem Papst ziemlich kontrovers besprochen worden sein wird.
Nach dem ausdrücklichen Dementi einer Begegnung mit den venezolanischen Bischöfen durch den Vatikansprecher am vergangenen 1. September, steht die Frage im Raum, wie es um die anderen beiden dementieren Begegnungen mit den marxistischen Guerilleros steht. Die FARC haben sich mit 1. September in eine politische Partei umgewandelt und werden im kommenden Jahr erstmals als radikale Linke auf Stimmenfang gehen. Die Terrororganisation ELN, die Guerillaorganisation mit dem „höchsten Priesteranteil“ der Geschichte, hat ihren bewaffneten Kampf noch nicht aufgegeben.
http://www.katholisches.info/2017/05/ank...us-ist-schlimm/
Text: Giuseppe Nardi Bild: cev.org
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