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  • 20.10.2017 00:49 - Päpstliche Klerusschelte, für etwas, das gar nicht existiert... „Diese Pfarrer sind ein Ärgernis für das Volk Gottes“
von esther10 in Kategorie Allgemein.


Päpstliche Klerusschelte für etwas, das gar nicht existiert

Die „Fixiertheit“ des Papstes: „Diese Pfarrer sind ein Ärgernis für das Volk Gottes“
20. Oktober 2017


Die Taufe: Ist Papst Franziskus "fixiert" auf ein Thema, das "gar nicht existiert"?

(Rom) Schon wieder diese „seltene Fixiertheit“, so InfoVaticana. Papst Franziskus sei „fixiert“ auf etwas, „das gar nicht existiert“. Gemeint ist der wiederholte Tadel für den Klerus, weil dieser angeblich nicht alle Kinder taufe, deren Eltern die Taufe wünschen.

Gestern sagte Franziskus in seiner morgendlichen Predigt in Santa Marta:

„In meinem Heimatland habe ich viele Male von Pfarrern gehört, die die Kinder von ledigen Müttern nicht getauft haben, weil sie nicht in einer kanonischen Ehe geboren worden waren. Sie haben die Tür verschlossen, sie sind ein Ärgernis für das Volk Gottes. Warum? Weil das Herz dieser Pfarrer den Schlüssel der Erkenntnis verloren hatte. Ohne weit in Zeit und Raum zurückzugehen: vor drei Monaten, in einem Land, in einer Stadt, wollte eine Mutter ihr soeben geborenes Kind taufen lassen, doch sie war zivil mit einem Geschiedenen verheiratet. Der Pfarrer sagte: ‚Ja, ja. Ich taufe das Kind. Aber dein Mann ist geschieden. Er soll draußen bleiben, er darf bei der Feier nicht anwesend sein’. Das geschieht heute. Die Pharisäer, die Gesetzeslehrer sind nicht etwas, das es nur zu jenen Zeiten gegeben hätte, auch heute gibt es viele. Deshalb ist es notwendig, für uns Hirten zu beten. Zu beten, daß wir nicht den Schlüssel der Erkenntnis verlieren und die Tür nicht vor uns und den Menschen verschließen, die eintreten wollen.“

Dieselbe These vertrat Franziskus in den vergangenen Jahren mehrfach, und jedesmal haben Beobachter gestaunt. Die Wahrnehmung der kirchlichen Praxis, ob in Spanien oder anderen Ländern sei eine ganz andere, so InfoVaticana. „In Spanien wird jedes Kind getauft, dessen Mutter die Taufe wünscht.“

Daß die Mutter nicht verheiratet ist und in einer irregulären Beziehung lebt spielt für die Taufe des Kindes keine Rolle. Das ist aber nicht erst seit heute so, sondern war schon immer so, im 19. Jahrhundert wie im 15. Jahrhundert. Daß unverheiratete Frauen mit unehelichen Kindern gesellschaftlich nicht immer angesehen waren, steht auf einem anderen Blatt geschrieben. Mit der Taufe hatte es nichts zu tun. In Deutschland gab es Ende des 19. Jahrhunderts Gegenden, in denen aus sozialen Gründen bis zu 40 Prozent aller Kinder unehelich zur Welt kamen. Häufiger Grund war, daß die Eltern aufgrund ihres Alters und ihrer Anstellung nicht heiraten konnten, es aber sobald als möglich, taten. Welche „Probleme“ sollte es da also bei der Taufe geben?

Die „Fixiertheit“ des Papstes auf dieses Thema ließ Beobachter bereits in der Vergangenheit danach fragen, ob die Situation in Argentinien so anders sein könnte. Fündig wurden sie aber nicht. Im Gegenteil.

Am 5. April 2014 wurde im argentinischen Cordoba die kleine Umma Azul getauft. Für Aufsehen und Ärgernis sorgte, daß die Mutter des Kindes in einer lesbischen Beziehung mit einer anderen Frau lebt. Beide Frauen sind Homo-Aktivistinnen. Der Kindsvater ist unbekannt. Kritik wurde laut, weil das Kind unter großer Medienaufmerksamkeit in der Bischofskirche getauft wurde und die damalige Staatspräsidenten Cristina Kirchner, die in Argentinien die „Homo-Ehe“ eingeführt hatte, die Patenschaft übernahm. Mit anderen Worten: Die Taufe wurde zu einem Homo-Spektakel für den gesellschaftspolitischen Kampf gemacht. Aufmerksame Katholiken hatten den Bischof im Vorfeld aufgefordert, eine solche Instrumentalisierung nicht zuzulassen. Die Taufe hätte unter Ausschluß der Medien und in einer anderen Kirche oder Kapelle stattfinden können. Niemand aber kritisierte, daß die kleine Umma Azul getauft wird.

Seit Jahren steht daher die Frage unbeantwortet im Raum, woher Papst Franziskus seine Informationen bezieht, die aus seinem Mund zur wiederholte Mißbilligung gegenüber seinen Priestern wurde.

Text: Giuseppe Nardi
Bild: Vatican.va (Screenshot)



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