Morgendliche Papstmesse vor vielen leeren Stühlen 20. Oktober 2017
Papst Franziskus gestern in Santa Marta. Immer häufiger, so der Eindruck, bleiben viele Stühle in der Kapelle leer.
(Rom) Wann immer Papst Franziskus in Santa Marta die Heilige Messe zelebriert, werden Bilder davon veröffentlicht. So auch gestern, als er zum wiederholten Male die katholischen Priester tadelte für etwas, das es gar nicht gibt. In der Hauskapelle des vatikanischen Gästehaus zelebriert Franziskus seit Beginn seines Pontifikats um 7 Uhr morgens die Heilige Messe.
Auf den Bildern fällt auf, daß verhältnismäßig wenige bis sehr wenige Gläubige anwesend sind. Diese Beobachtung erfolgt immer öfter. Die Teilnahme an einer vom Papst zelebrierten Heiligen Messe ist ein außerordentliches Privileg. Katholiken würden zu Tausenden Schlange stehen, wenn sie die Möglichkeit hätten, daran teilnehmen zu können.
Im Frühjahr 2015 berichteten verschiedene Medien unter Berufung auf den Vatikan, daß es „zu viele Anfragen“ gebe, an der morgendlichen Papstmesse teilnehmen zu können. Franca Giansoldati schrieb am 23. April 2015 im Il Messaggero überschwenglich:
„Die Papstmesse in Santa Marta ist überbucht. Es gibt nicht einmal mehr genug Stühle.“ Weder die frühen Morgenstunden noch die Sicherheitskontrollen würden abschrecken.
„Natürlich will der Papst alle hineinlassen. Oft setzt er sich gegen die Gendarmen und die anderen Mitarbeiter durch, die den massiven Strom zu kontingentieren und zu ordnen versuchen. Doch auch Papst Franziskus muß sich dem guten Willen, den Regeln des Evidenten beugen, weil all die vielen Leute, die ihm jeden Tag schreiben und um einen Platz (auch Stehplatz) bitten, um seine Predigt zu hören und an der liturgischen Zelebration teilnehmen zu können, würde nicht einmal in den Petersdom passen. Der Strom hat langsam, kontinuierlich, unaufhaltsam zugenommen. Die Anfragen kommen von überall her, aus kleinen, entlegenen Dörfern Norditaliens genauso wie aus unzugänglichen Gegenden des Amazonasdschungels. Kurzum: Es ist ein planetarisches Phänomen.“
Liegt es also an den hohen Sicherheitsstandards? Ein abgeschirmter Papst paßt aber nicht wirklich zum Auftrag des Amtes. Das gilt ganz unabhängig vom gerade regierenden Papst, umso weniger aber zu einem Pontifikat, das fast penetrant „Offenheit“ predigt. Liegt es am organisatorischen Unvermögen der zuständigen Stellen im Vatikan den „Strom“ zu handhaben? Oder liegt es an der Einladungspolitik des päpstlichen Umfeldes, durch exklusive Zugangskriterien nur ausgewählte Personenkreise in die Nähe des Papstes zu lassen? http://www.katholisches.info/2017/10/mor...eeren-stuehlen/ Wir wissen es nicht und fragen deshalb.
Text: Giuseppe Nardi Bild: Radio Vatikan (Screenshot) http://www.katholisches.info/category/pr...m-und-zoelibat/
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