Aktuelle Studie zur Jugendkriminalität Zahl der Straftaten steigt: Wie Berlin Jugendliche vor der schiefen Bahn bewahren will
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Berliner Beamte bestätigen Problem: Polizist offenbart, wie am Berliner „Alex“ Flüchtlinge zu Drogendealern werden FOCUS Online/WochitBerliner Beamte bestätigen Problem: Polizist offenbart, wie am Berliner „Alex“ Flüchtlinge zu Drogendealern werden Montag, 27.11.2017, 06:21
Die Zahl jugendlicher Gewalttäter in Berlin ging seit 2006 kontinuierlich zurück. Durch Prävention, Sozialarbeiter und eine schnellere Justiz versuchte die Hauptstadt das Problem in den Griff zu bekommen – mit Erfolg. Während es vor zehn Jahren noch 11.110 Delikte gab, waren es 2015 3334 weniger. Zu den Straftaten zählen Rohheitsdelikte wie Diebstahl, Körperverletzung und Einbruch.
Doch 2016 nahm die Zahl jugendlicher Straftäter in Berlin wieder um 2,4 Prozent zu. Das zeigt der vierte Jahresbericht der Landesarbeitsstelle Jugendgewaltprävention. Insgesamt gab es im vergangenen Jahr rund 7000 Straftäter im Alter zwischen acht und 21 Jahren. Einen großen Anteil machen junge Flüchtlinge und Einwanderer aus.
2506 davon waren Deutsche,
1638 Deutsche mit Migrationshintergrund,
323 Verdächtigen mit unklarer Herkunft und
2464 Nichtdeutsche.
Zum Vergleich: 2015 lag die Zahl der nichtdeutschen jugendlichen Straftäter noch bei 1851. Der Anstieg in den letzten zwei Jahren hängt auch damit zusammen, dass in der Zeit viele ausländische Jugendliche nach Deutschland kamen. Die Zahl der Nichtdeutschen zwischen acht und 21 Jahren stieg allein 2016 um 15,8 Prozent. Der Bericht thematisiert auch junge Tatverdächtige mit unsicherem Aufenthaltsstatus, also vor allem Asylbewerber. In dieser Gruppe hat sich die Zahl der Straftäter von 2015 (392) auf 2016 (817) mehr als verdoppelt.
Insgesamt leben 428.571 junge Menschen im Alter von acht bis 21 Jahren in Berlin - Stand 31.12.2016. Die Einwohnerstatistik des Amts für Statistik Berlin und Brandenburg zeigt, dass 235.000 davon Deutsche, 120.317 Deutsche mit Migrationshintergrund und 73.612 Ausländer sind. „Eine erschreckend hohe Zahl“
Über den generellen Anstieg von Gewalttaten sagte Innenstaatssekretär Christian Gaebler (SPD), der auch die Berliner Landeskommission gegen Gewalt leitet, sagte, es sei unklar, ob es bei dem leichten Anstieg um eine Trendwende oder nur eine Schwankung gehe. Es handle sich aber „immer noch um eine erschreckend hohe Zahl“ jugendlicher Gewalttäter, zitiert ihn rbb24.
Besorgniserregend sei auch, dass die ausgeübte Gewalt stärker werde, weil offenbar die Hemmschwellen sänken. Zudem seien rund 500 sogenannte Intensiv- oder Mehrfachtäter mit mehr als zehn Straftaten pro Jahr in Berlin registriert.
VIESO, Polizei http://www.focus.de/politik/videos/sie-v...id_7817815.html
Mit Blick auf die auffallend vielen Gewalttaten von jungen Flüchtlingen und Einwanderern sagte Gaebler, Gründe könnten "archaische Vorstellungen von Ehre" und die "hohe Akzeptanz von Gewalt in der Gesellschaft" sein. Bei den zahlreichen Präventionsmaßnahmen müsste man diese Gruppe besonders im Blick haben, empfahlen auch die Autoren des Berichts. Es gebe einen "besonderen Bedarf an Handlungsstrategien".
Was uns Mut macht
Das Land Berlin bietet Flüchtlingen seit Anfang 2016 Kurse zum deutschen Rechtsstaat an. Dabei vermitteln Richter und Staatsanwälte ehrenamtlich Wissen zu den Grundrechten und den Pflichten, die in Deutschland gelten. Der Kurs dauert pro Gruppe etwa vier Stunden und umfasst neben einem Vortrag auch Gruppenarbeit zu Beispielen aus dem Alter. Am Ende wird das Wissen in einem Frage-/Antwort-Spiel überprüft. Anfangs fanden die Kurse unter dem Titel „Willkommen im Rechtsstaat“ vor allem in Flüchtlingsunterkünften statt, mittlerweile auch in Schulen und Volkshochschulen.
Berlin ist eines von mehreren Ländern, die solche Programme aufgelegt haben. Im Video: "Deutliche Hinweise": Polizist gibt Unterwanderung durch Clans in Berlin zu Deutliche Hinweise: Polizeigewerkschafter gibt Unterwanderung durch Clans in Berlin zu FOCUS Online/Wochit"Deutliche Hinweise": Polizeigewerkschafter gibt Unterwanderung durch Clans in Berlin zu Neukölln startet neues Projekt gegen Jugendkriminalität
Für Präventionsmaßnahmen erhält jeder Bezirk in Berlin 135.000 Euro pro Jahr. Damit soll vor allem jungen Mehrfachtätern geholfen werden. Ziel ist es, eine kriminelle Karriere der Jugendlichen frühzeitig zu verhindern.
Neukölln startet aus diesem Grund ein neues Projekt – die AG Kinder- und Jugendkriminalität. Ziel der AG ist es, die Familien von Mehrfachtätern insbesondere mit Migrationshintergrund besser zu erreichen und die Integration der ganzen Familie zu stärken. So solle verhindert werden, dass bereits straffällig gewordene Jugendliche „komplett auf die schiefe Bahn geraten“, sagt Bezirksbürgermeisterin Franziska Giffey (SPD).
Häufige Ursache: Misslungene Integration
Viele der Mehrfachtäter stammen aus Familien mit Migrationshintergrund, deren Integration misslungen ist. Das zeige sich an Sprache, Bildung, unzeitgemäßen Rollenbildern, mangelnder beruflicher Teilhabe, Akzeptanz unserer Werte und Normen sowie an der teilweise wahrzunehmenden Herausbildung von religiösen Fanatismen, wie das Bezirksamt Neukölln schreibt. Die AG Kinder- und Jugendkriminalität besteht aus drei Sozialarbeitern, Jugendamt, Ausländerbehörde, Polizei, Gericht und Staatsanwaltschaft. Die beteiligten Behörden sollen in dem neuen Projekt enger zusammenarbeiten und so die Zahl der Mehrfachtäter in Neukölln reduzieren.
Hilfe für einen Alltag ohne Kriminalität
In Neukölln gibt es derzeit 45 jugendliche Intensivtäter. 28 jugendliche Straftäter betreut die AG bereits. Die Mehrheit von ihnen stammt aus arabischen Familien - oft mit fragilen Verhältnissen. Das Team aus drei Sozialarbeitern arbeitet mit den Tätern und ihren Familien zusammen. In Gesprächen entwickeln sie gemeinsam Ziele, die die Jugendlichen in ihrem neuen Alltag verfolgen sollen. Wichtig sei es, den jungen Menschen Möglichkeiten aufzuzeigen, wie sie ihren Alltag ohne Kriminalität meistern können, betont die Bürgermeisterin.
In Abstimmungsrunden sprechen die beteiligten Behörden gemeinsam über konkrete Fälle und bündeln ihre Informationen. Dadurch können die Jugendlichen optimal gefördert werden und alle Beteiligten an einem Strang ziehen. http://www.focus.de/politik/deutschland/...id_7889021.html
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