Islamische Gesänge in der Kirche Da hat jemand sein Gehirn weggeworfen 9. Dezember 2017
(Paris) Das Islamische Kulturzentrum (ICI) von Paris organisierte in einer Kirche ein Konzert mit islamischen Gesängen. „Da hat jemand sein Gehirn weggeworfen, aber dennoch muß ein zuständiger Pfarrer seine Erlaubnis dazu gegeben haben“, so Chiesa e postconcilio.
Anlaß war das islamische Fest Maulid an-Nabi, an dem die Muslime den „Geburtstag des Propheten“ feiern, womit sie Mohammed meinen („von dem man nicht einmal sicher weiß, ob er überhaupt existiert hat“, so Riposte Catholique). Um den „Geburtstag“ zu feiern, veranstaltete das Istitut des Cultures d’Islam am 1. Dezember ein Konzert mit islamischen Liedern. Gemeint sind nicht Volksgesänge aus islamischen Ländern, sondern „sakrale“ Gesänge, wie es in der Einladung hieß.
Das Konzert fand aber nicht in einem islamischen Kulturzentrum oder einem Konzertsaal statt, sondern in der katholischen Kirche Saint Bernard de la Chapelle im 18. Pariser Stadtbezirk.
Das allerheiligste Altarsakrament blieb während des Konzertes im Tabernakel. Die für die Kirche zuständigen Priester kümmerten sich nicht einmal um die Einhaltung der elementarsten Bestimmungen für die Nutzung einer katholischen Kirche. Die Nutzung für geistliche (nicht weltliche) Konzerte ist unter Einhaltung bestimmter Auflagen möglich. Die Nutzung einer Kirche für eine andere Religion ist verboten, erst recht die Nutzung für einen anderen Kultus.
Die Pfarrei Saint Bernard wird von Xaverianer-Missionaren (SX) betreut. Die 1895 vom heiligen Guido Maria Conforti gegründete Gesellschaft des heiligen Franz Xaver für auswärtige Missionen, so der eigentliche Name des Missionsordens, ist vor allem in den traditionellen Missionsgebieten Asiens, Afrikas und Amerikas tätig. Ein neues Betätigungsfeld für den Orden in Europa, darunter Frankreich, tut dich durch die Einwanderung aus. Migrantenseelsorge gehört auch zum Schwerpunkt der Pfarrei Saint Bernard in Paris. Zuständiger Pfarrer ist P. Livio Pegoraro SX. Seine Schwerpunkt ein den vergangenen Jahren waren „Für eine neue Migrationsseelsorge“, „Ausländer und Migranten: Welcher pastorale Ansatz?“ oder „Die Dringlichkeit einer interkulturellen Pastoral“. P. Pegoraro SX ist als Pfarrer verantwortlich für das islamische Konzert vom 1. Dezember.
Begeistert über das Konzert gab sich Bariza Khiari. Die Muslimin wurde in Algerien geboren. Sie besitzt heute die algerische und die französische Staatsbürgerschaft. Von 2004 – 2017 saß sie für die Sozialistische Partei (PS) im französischen Senat. 2017 kandidierte sie nicht mehr, schloß sich aber der neuen Mehrheitspartei La République en marche! (LREM) von Staatspräsident Emmanuel Macron an, der ebenfalls zuvor Mitglied der Sozialistischen Partei gewesen war. Sie wurde Parteitagsdelegierte und sitzt seit November im Parteivorstand von Macrond neuer Partei LREM.
Von 2011 – 2014 war Khiari Vizepräsidentin des französischen Senats und leitete die entscheidende Debatte, bei der 2013 die umstrittene Loi Taubira zur Legalisierung der „Homo-Ehe“ beschlossen wurde. Ihre politischen Sporen erwarb sie sich nach ihrer Einwanderung nach Frankreich ab 1970 als Mitglied des linksextremen MRAP, einer „antirassistischen Bewegung für Völkerfreundschaft“, die sich für die Einwanderung stark macht.
Zu den politischen Schwerpunkte Khiaris gehört seit Jahren die Ablehnung ethnischer oder religiöser Zählungen zu statistischen Zwecken. Sie gehört zu den Gründern des Club XXIe siècle (Klub 21. Jahrhundert), dem fast ausschließlich muslimische Vertreter aus Politik und Wirtschaft angehören, die in Nordafrika geboren wurden. Ihr Ziel ist es, das „Gleichheitsprinzip“ der französischen Republik zugunsten der Einwanderer durchzusetzen. 2013 führte sie, zusammen mit anderen islamischen Abgeordneten, im Senat die „Gespräche über den Islam“ ein.
Seit 2016 ist die Präsidentin des Islamischen Kulturzentrums (ICI) von Paris. Als solche war sie die eigentliche Veranstalterin des islamischen Konzertes in Saint Bernard.
Das 18. Arrondissement von Paris, in dem sich die Kirche Saint Bernard und der Sitz des Islamischen Kulturzentrums ICI befinden, zählt 200.000 Einwohner. In ihm befindet sich auch die berühmte Basilika Sacré-Cœur am Montmartre.
2005 waren 37 Prozent aller Minderjährigen maghrebinischer, subsaharischer oder türkischer Abstammung. 2017 sind laut Schätzungen zwei Drittel aller Minderjährigen in diesem Bezirk ausländischer Abstammung oder haben zumindest einen Elternteil, der nach Frankreich eingewandert ist. Im 15köpfigen, gewählten Bezirksrat sitzen sechs Sozialisten, drei Grüne, zwei Kommunisten, ein Linksradikaler sowie zwei Vertreter der rechtsliberal-konservativen Republikaner und ein Liberaler.
Mit einem Video berichtete die islamische Vereinigung OummaTV auf ihrer Internetseite und auf Facebook über das Ereignis.
Text: Giuseppe Nardi Bild: Riposte Catholique
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