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  • 20.12.2017 00:56 - Gaudete: Essen und Trinken in der Kirche
von esther10 in Kategorie Allgemein.

Gaudete: Essen und Trinken in der Kirche
20. Dezember 2017



"Laßt uns essen und trinken" (1 Kor 15,32). Kirche als Speisesaal mißbraucht.

(Rom) Die Gemeinschaft Sant’Egidio machte es vor (für die Armen), Papst Franziskus schloß sich an (für die Flüchtlinge, Migranten, Armen, Alten) und nun kommen auch einfache Pfarreien auf den Geschmack (für alle), aus dem Haus Gottes einen Speisesaal zu machen. Innerhalb von nicht einmal 50 Jahren wurde aus dem heiligen Meßopfer das Abendmahl, und aus dem Abendmahl ein richtiges Mahl. Oder hatte da jemand etwas mißverstanden? Das Ergebnis ist eine Kirchenschändung im offiziellen Gewand.



Bologna: Mittagessen mit dem Papst
In der Pfarrei zum heiligen Augustinus von Ferrara wurde der Gaudete-Sonntag mehr als wörtlich genommen. Der Zuruf des Apostels Paulus an die Philipper (4,4) Gaudete in Domino semper, „Freut euch im Herrn allezeit“, nach dem der Dritte Adventssonntag benannt ist, veranlaßte die Pfarrverantwortlichen zu einer „besonderen“, aber profanen und profanierenden Initiative.



Die Pfarrangehörigen (und wer wollte) wurden am 17. Dezember in die Kirche zum Mittagessen eingeladen.

Die sich am vergangenen Sonntag in der Kirche einfanden, um sie für einen Sonntagsschmaus zu mißbrauchne, waren „keine Erdbeben- oder Überschwemmungsopfer, keine Obdachlosen, keine Flüchtlinge“, so Messa in Latino. „Jemand könnte denken, der Pfarrer hatte eine schlechte Idee, aber der arme Erzbischof wußte nichts davon!“ Weit gefehlt. Pfarrer und Erzbischof feierten fröhlich mit, als würde es sich um die normalste Sache der Welt handeln. Die Kirche als Wirtshaus. Prost Mahlzeit!

„Wir begreifen die Notwendigkeit solcher Initiativen einfach nicht“, so Messa in Latino. „Einst waren die Kirchen die einzigen großen Gebäude, die eine entsprechende Zahl von Menschen fassen konnten. Heute hingegen hat jede Pfarrei ihren Pfarrsaal und in jeder Gemeinde gibt es Kultur- und Veranstaltungszentren. Und Restaurants und Gasthäuser gibt es ohnehin zahlreich. Warum also ohne jede Not in der Kirche?“

Soll damit bewiesen werden, daß die Kirche „doch noch“ eine gewisse Nützlichkeit hat? Als Speisesaal? Jeder Anlaß scheint geeignet. Das Pfarrpatrozinium wäre im August, aber Gaudete tut es auch.

Ist es vorstellbar, daß Jesus mit seinen Jüngern im Jerusalemer Tempel getrunken und gegessen, gar gezecht hätten? Jede katholische Kirche ist der Tempel von Jerusalem und sogar noch heiliger. In ihr wird Christus selbst aufbewahrt, Gott ist tatsächlich gegenwärtig. Der Jerusalemer Tempel war leer, nachdem die Bundeslade verlorengegangen war, und doch war er das Allerheiligste des jüdischen Volkes.


Ferrara, das Bistum von Erzbischof Negri

Die Kirchenschändung ereignete sich im Erzbistum Ferrara, das bis vor kurzem von einem der profiliertesten Bischöfe Italiens geleitet wurde. Erzbischof Luigi Negri war von Papst Benedikt XVI. ernannt worden. Von Papst Franziskus wurde er mit Vollendung des 75. Lebensjahres sofort emeritiert. Msgr. Negri ist ein Mann der klaren Worte. Kaum war Franziskus gewählt, begannen bestimmte Kreise ein Kesseltreiben gegen den Erzbischof. Dabei wurde auch vor niederträchtigen Methoden nicht haltgemacht, um ihn zu diskreditieren.


Ferraras neuer Erzbischof Perego

Zum Nachfolger ernannte Franziskus Msgr. Gian Carlo Perego. „Eine typische Bergoglio-Ernennung“, so Messa in Latino seinerzeit. Perego kam aus der Caritas und war der Migrantenbeauftragte der Italienischen Bischofskonferenz. Er wurde vom Papst-Vertrauten Nunzio Galantino, dem Generalsekretär der Bischofskonferenz, gefördert. Für Perego warb auch der Caritas-Direktor von Bologna, Don Giovanni Nicolini, der wiederum der progressiven Schule von Bologna nahesteht. Das progressive Milieu machte für ihn mobil.

In diesen Kreisen herrschte, so der Vatikanist Sandro Magister, regelrechtes Triumphgeheul, als Franziskus Erzbischof Negri emeritierte. Im Erzbistum Ferrara wurde durch Umbesetzung an der Kirchenspitze die wertvolle Phase der Erneuerung, die durch Erzbischof Negri eingeleitet wurde, zu früh abgewürgt. Und das leider mit Absicht.

Am 15. Februar 2017 wurde Msgr. Perego zum neuen Erzbischof von Ferrara-Comacchio ernannt. Am 6. Mai fand seine Bischofsweihe statt und am 3. Juni nahm er von seinem Bistum kanonisch Besitz. Am 17. Dezember aß und trank er mit Pfarrangehörigen in einer Pfarrkirche.
https://www.katholisches.info/2017/12/ga...-in-der-kirche/
Text: Giuseppe Nardi
Bild: MiL

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