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  • 20.02.2018 00:44 - Die Situation in Syriens Nordwesten spitzt sich stündlich zu. Während türkische Truppen am Montag mit Angriffen ...
von esther10 in Kategorie Allgemein.

Die Situation in Syriens Nordwesten spitzt sich stündlich zu. Während türkische Truppen am Montag mit Angriffen auf die von YPG-Truppen kontrollierte Stadt Afrin starteten, sind am Dienstag offenbar erste Einheiten syrischer Regierungstruppen in der Region eingetroffen, um die YPG im Kampf gegen türkische Truppen zu unterstützen.



Pulverfass Nahost

Gefährliche Kettenreaktion: Das droht, wenn Assad Kurden gegen die Türkei unterstützt

Erdogan.


Dienstag, 20.02.2018, 21:44

Die Situation in Syriens Nordwesten spitzt sich stündlich zu. Während türkische Truppen am Montag mit Angriffen auf die von YPG-Truppen kontrollierte Stadt Afrin starteten, sind am Dienstag offenbar erste Einheiten syrischer Regierungstruppen in der Region eingetroffen, um die YPG im Kampf gegen türkische Truppen zu unterstützen.

Zwar soll es sich bei den syrischen Truppenteilen nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte bislang nur um eine Vorhut handeln, die keine schweren Waffen dabei hat. Doch meldeten verschiedene Nachrichtenagenturen bereits erste Angriffe von türkischen Einheiten auf syrische Truppen.

Einen Monat nach Beginn der türkischen Offensive gegen YPG-Milizen im nordwestlichen Grenzgebiet zur Türkei hat der Konflikt in den syrischen Kurdengebieten damit eine neue Stufe erreicht, die weit über die Region hinausgehen könnte. FOCUS Online zeigt im Überblick, wie die Eskalationsspirale sich weiterdrehen könnte.

Eskalationsszenario 1: Konfrontation zwischen Syrien und der Türkei
Syrien hatte der Türkei schon zu Beginn der „Operation Ölzweig“ gegen die PKK-nahe YPG Mitte Januar gedroht, türkisch Kampfflugzeuge abzuschießen. Doch bislang blieben trotz des aggressiven Vorgehens der Türkei militärische Reaktionen aus. Das könnte sich nun schlagartig ändern, zumal es die Türkei in den letzten Tagen nicht an Drohungen fehlen ließ, im Fall einer YPG-Unterstützung auch gegen syrischen Soldaten zu kämpfen.

Eskalationsszenario 2: Konfrontation zwischen Russland und Türkei
Sollte es tatsächlich zu bedeutenden Kampfhandlungen zwischen Erdogans und Assads Truppen kommen, droht die nächste Eskalationsstufe. Und die könnte ein Land in den Kurdenkonflikt mit hineinziehen, das die Sache noch viel komplizierter machen würde: Russland. Putin ist Assads wichtigster Verbündeter. „Zwar würde Russland versuchen, den Konflikt mit Ultimaten an beide Seiten zu verhindern. Aber wenn das wirklich nicht gelingen sollte, wird Russland sich kaum aus dem Konflikt heraushalten können und auf die Seite von Assad schlagen“, warnt Türkei-Experte Yasar Aydin im Gespräch mit FOCUS Online.

Im Video: Terrortruppen am Ende: Jetzt treibt der IS seine Frauen an die Waffen
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Eskalationsszenario 3: Konfrontation zwischen Russland und Nato
Würden Russen an der Seite von Assad gegen türkische Truppen kämpfen, träte der Bündnisfall ein, der den Konflikt erheblich ausweiten würde. Denn da die Türkei Natomitglied ist, müsste die Nato der Türkei zur Seite springen. „Die Nato müsste der Türkei helfen, denn sie würde sonst ihre Glaubwürdigkeit verspielen“, sagt Aydin. Sollte es zu diesem Szenario kommen, wären die Folgen kaum absehbar, da sich dann theoretisch auch russische und US-amerikanische Truppen gegenüberstehen könnten.

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Hoffnungen liegen auf Russland
Die größten Hoffnungen, dass es trotz aller Drohgebärden sowohl von türkischer als auch nun von syrischer Seite nicht zu einer Kettenreaktion kommt, ruhen laut Aydin derzeit vor allem auf Russland. „Ich will das Land nicht loben. Aber im Syrien-Konflikt sind die Russen bislang eher behutsam vorgegangen.“ Putin und sein Außenminister würden daher „weiter versuchen, mäßigend auf die beiden Parteien einzuwirken, um einen Konflikt zu vermeiden“. Dafür spräche auch, dass Russland bei den syrischen Friedensgesprächen die Türkei mit an den Tisch geholt habe.

Für den stockenden Friedensprozess in Syrien wären neue Fronten in den syrischen Kurdenregionen in jedem Fall ein schwerer Schlag und könnten ihn zum völligen Erlahmen bringen, falls Russland mit hineingezogen würde. Das größere Problem wäre jedoch, dass die Eskalation einen neuen Flächenbrand im gesamten Nahen Osten auslösen könnte.

Weiterer Brandherd droht zu eskalieren
Denn zu allem Überfluss droht auch ein weiterer Brandherd gerade zu eskalieren: Die Erzfeinde Israel und der Iran könnten in den Konflikt mit hineingezogen werden. Denn Israel beschuldigt den Iran, Hisbollah-Milizen in Syrien zu unterstützen. Erst vor wenigen Tagen hatte Israel Luftangriffe gegen Stellungen der Miliz geflogen, nachdem angeblich eine iranische Drohne in israelisches Hoheitsgebiet eingedrungen sein soll. YPG-Truppen sollen mit den schiitischen Hisbollah-Milizen sympathisieren.

Aydin: „Falls die Hisbollah die YPG-Truppen unterstützen sollten, könnte Israel dies als weiteren Versuch werten, dass der Iran seinen Einfluss in Syrien noch weiter ausbauen will.“ Und dann bestünde Gefahr, dass Israel direkt in den Konflikt eingreift, was das ohnehin extrem angespannte Verhältnis zum Iran auf eine harte Probe stellen würde.

Mit Agenturmaterial

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soll es sich bei den syrischen Truppenteilen nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte bislang nur um eine Vorhut handeln, die keine schweren Waffen dabei hat. Doch meldeten verschiedene Nachrichtenagenturen bereits erste Angriffe von türkischen Einheiten auf syrische Truppen.

Einen Monat nach Beginn der türkischen Offensive gegen YPG-Milizen im nordwestlichen Grenzgebiet zur Türkei hat der Konflikt in den syrischen Kurdengebieten damit eine neue Stufe erreicht, die weit über die Region hinausgehen könnte. FOCUS Online zeigt im Überblick, wie die Eskalationsspirale sich weiterdrehen könnte.

Eskalationsszenario 1: Konfrontation zwischen Syrien und der Türkei
Syrien hatte der Türkei schon zu Beginn der „Operation Ölzweig“ gegen die PKK-nahe YPG Mitte Januar gedroht, türkisch Kampfflugzeuge abzuschießen. Doch bislang blieben trotz des aggressiven Vorgehens der Türkei militärische Reaktionen aus. Das könnte sich nun schlagartig ändern, zumal es die Türkei in den letzten Tagen nicht an Drohungen fehlen ließ, im Fall einer YPG-Unterstützung auch gegen syrischen Soldaten zu kämpfen.

skalationsszenario 3: Konfrontation zwischen Russland und Nato
Würden Russen an der Seite von Assad gegen türkische Truppen kämpfen, träte der Bündnisfall ein, der den Konflikt erheblich ausweiten würde. Denn da die Türkei Natomitglied ist, müsste die Nato der Türkei zur Seite springen. „Die Nato müsste der Türkei helfen, denn sie würde sonst ihre Glaubwürdigkeit verspielen“, sagt Aydin. Sollte es zu diesem Szenario kommen, wären die Folgen kaum absehbar, da sich dann theoretisch auch russische und US-amerikanische Truppen gegenüberstehen könnten.

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Hoffnungen liegen auf Russland
Die größten Hoffnungen, dass es trotz aller Drohgebärden sowohl von türkischer als auch nun von syrischer Seite nicht zu einer Kettenreaktion kommt, ruhen laut Aydin derzeit vor allem auf Russland. „Ich will das Land nicht loben. Aber im Syrien-Konflikt sind die Russen bislang eher behutsam vorgegangen.“ Putin und sein Außenminister würden daher „weiter versuchen, mäßigend auf die beiden Parteien einzuwirken, um einen Konflikt zu vermeiden“. Dafür spräche auch, dass Russland bei den syrischen Friedensgesprächen die Türkei mit an den Tisch geholt habe.

Für den stockenden Friedensprozess in Syrien wären neue Fronten in den syrischen Kurdenregionen in jedem Fall ein schwerer Schlag und könnten ihn zum völligen Erlahmen bringen, falls Russland mit hineingezogen würde. Das größere Problem wäre jedoch, dass die Eskalation einen neuen Flächenbrand im gesamten Nahen Osten auslösen könnte.

Weiterer Brandherd droht zu eskalieren
Denn zu allem Überfluss droht auch ein weiterer Brandherd gerade zu eskalieren: Die Erzfeinde Israel und der Iran könnten in den Konflikt mit hineingezogen werden. Denn Israel beschuldigt den Iran, Hisbollah-Milizen in Syrien zu unterstützen. Erst vor wenigen Tagen hatte Israel Luftangriffe gegen Stellungen der Miliz geflogen, nachdem angeblich eine iranische Drohne in israelisches Hoheitsgebiet eingedrungen sein soll. YPG-Truppen sollen mit den schiitischen Hisbollah-Milizen sympathisieren.

Aydin: „Falls die Hisbollah die YPG-Truppen unterstützen sollten, könnte Israel dies als weiteren Versuch werten, dass der Iran seinen Einfluss in Syrien noch weiter ausbauen will.“ Und dann bestünde Gefahr, dass Israel direkt in den Konflikt eingreift, was das ohnehin extrem angespannte Verhältnis zum Iran auf eine harte Probe stellen würde.
https://www.focus.de/politik/ausland/pul...id_8499565.html
VIDEO
https://www.focus.de/politik/ausland/mue...id_8485763.html
Mit Agenturmateria
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