Bischof Athanasius Scheider: Omne malum a clero oder die Kirchenkrise durch Klerus gemacht 15. Juni 2016Traditio et Fides
Zur Herzenswärmung geben wir das Interview von Weihbischof Athanasius Schneider für gloria.tv wieder und präsentieren eine im deutschen Sprachraum exotische Erscheinung: einen katholischen Bischof mit katholischen Ansichten. Manche unserer Leser, die dem Klerikerstand angehören, werden sich denken:
Ja, in Kasachstan kann er sich das leisten. Er sollte es mal in Deutschland versuchen und weit würde er nicht kommen. Denn zuerst würdern ihn (1) seine Mitbrüder zerfleischen, danach (2) seine Ordinariatsmitarbeiter und schließlich (3) die Presse, sprich die üblichen verdächtigen: FAZ, Süddeutsche, die Zeit und der Spiegel.
Dies ist wohl wahr, aber viel Feind – viel Ehr. Die Seele ist unsterblich und büßt in der Hölle oder im Fegefeuer auch die Unterlassungssünden ab. Man soll sich also immer fragen: „Ist es wirklich Klugheit oder doch eher Feigheit ?“ Wir alle stellen uns angesichts Amoris Laetitia die Frage, manche Bischöfe und Kardinäle auch. Bischof Schneider hat recht, aber um mit der katholischen Priesterausbildung anzufangen, müßte es katholische Bischöfe geben. Ihr Handlungsspielraum ist deutlich durch den kollektivismus der Bischofskonferenzen eingeschränkt, siehe Bischof Mixa und van Elst und jetzt kann Papst Franziskus aufgrund des Motu proprio „Wie eine liebende Mutter“ Bischöfe und Ordensobere wie es im passt absetzen, zwar aufgrund des Missbrauchsvorwürfe, aber dieses kommt leider Gottes überall vor und solchen Leuten wie Kardinal Daneels passiert natürlich nichts. Da jetzt jede Ordensgründung gleich von Rom abgesegnet werden muss, so wird man schon im Vatikan achten, dass nirgends etwas gesundes, katholisches oder gar traditionelles entsteht, was zur Gesundung der Kirche beitragen kann. Der nächste Papst kann ein Bergoglio-Bis werden und die Linien seines Vorgängers weiterverfolgen und wie man sieht haben wir gar keine katholisch denkende Bischöfe oder Kardinäle, da sich keiner nach Amoris Laetitia mit dem H-Wort (Häresie) zur Wort gemeldet hat. Wir müssen wohl auf eine „biologische Lösung“ warten. Denn der Islamische Staat hat versprochen „die Straßen Roms mit Blut zu tränken„. Vor Sacco di Roma aus dem Jahre 1527 wachte auch niemand auf und Gott scheint denselben modus operandi zu haben, siehe Altes Testament: Abfall von Gott, Gottes Strafe mit dezimierung der Ungerechten verbunden, der Heilige Rest macht weiter. Diesmal wird es auch so werden. Dies ist keine Prophetie, sondern Analyse.
Verheerende Kirchenkrise: „Dazu braucht es keine Beweise mehr“ Das kirchliche Leben ist in vielen Ländern von einer tiefen Krise des Glaubens geprägt. Das sagt der kasachstan-deutsche Weihbischof Athanasius Schneider im Video-Interview mit dem österreichischen Philosophie-Professor Thomas Stark.
Schneider stellt fest, dass der Glaube das Fundament der Kirche ist, und fährt weiter: „Wenn das Fundament nicht stimmt oder geschwächt wird, dann wird langsam das Gebäude schief oder mit der Zeit schwerwiegend beschädigt.“
Die Ursache der Kirchenkrise verortet er im Klerus. Der Klerus habe mit seinem schwachen Glauben das Volk Gottes angesteckt. Darum wäre eine solide Priesterausbildung für Schneider die Lösung des Problems. Die unterrichtete Theologie müsse auf dem Fundament des heiligen Thomas von Aquin stehen. Die Feier der Liturgie in den Priesterseminarien müsse würdig sein. Das geistliche Leben der Kandidaten sei zu festigen.
Es ist unverantwortlich, die Krise schönzureden
Professor Stark weist auf das Wort Christi hin, wonach die Pforten der Hölle die Kirche nicht überwältigen werden. Zitat: „Manche optimistisch gestimmte Leute bedienen sich des Zitates, um dann zu sagen: ‚Es ist ja alles gar nicht so schlimm‘.“ Weihbischof Schneider findet eine solche optimistische Beurteilung „gar nicht realistisch“:
„Wir können vor der Wirklichkeit nicht die Augen schließen oder den Kopf in den Sand stecken und sagen: ‚Alles ist in Ordnung.‘ Es ist nicht in Ordnung. Das sehen wir. Dazu braucht es keine großen Beweise mehr. Es wäre verantwortungslos, wenn wir sagen würden, es ist alles in Ordnung oder es ist nicht so schlimm. Es ist schlimm. Wenn wir die offensichtlichen Übel im Leben der Kirche heute feststellen, bedeutet das nicht, Pessimisten zu sein. Das ist Realismus. Das ist die Sorge um den Glauben, um die Kirche. Wenn ein Vater über eine große Not in der Familie sagt: ‚Es ist gar nicht so schlimm, man muss nichts machen, es wird sich irgendwie lösen‘, dann ist das verantwortungslos. Ein Vater muss, wenn es eine ernste Krise gibt, Hilfe und Lösungen suchen. So ist es auch in der Kirche.“
Kardinäle verkünden Häresien
Professor Stark spricht Weihbischof Schneider auf dessen Aussage an, wonach zunehmend Leute an den Schaltstellen der Kirche sitzen, die den katholischen Glauben nicht vollständig besitzen. Schneider antwortet mit Verweis auf die letzten beiden Bischofssynoden:
„Das sind alles Leute, die an die Schaltstellen der Macht der Kirche gelangt sind – Kardinäle zum Beispiel. Das ist nach dem Papst das höchste Kirchenamt. Wir haben in den letzten beiden Jahren erlebt, wie sogar aus dem Munde von Kardinälen Worte gesprochen worden sind, die gegen den katholischen Glauben waren. Das ist natürlich sehr traurig.“
Schneider zitiert den früheren Präfekten der Glaubenskongregation Franjo Kardinal Šeper (1905-1981), der sagte: „Die Krise der Kirche ist eine Krise der Bischöfe.“
Die Kommunion an Ehebrecher ist unmöglich
Zu Amoris Laetitia fordert Bischof Schneider Korrekturen, sonst „verbreitet sich die Unsicherheit und die Zweideutigkeit und die falsche Anwendung noch mehr“. Johannes Paul II. und Benedikt XVI. hätte die Kommunion an Wiederverheiratete ausnahmslos verboten: „Sie haben gesagt, dass diese Praxis auf dem Wort Gottes gründet, das heißt auf der Offenbarung. Somit ist es unfehlbar.“ Es handle sich nicht um eine Erfindung von Johannes Paul II., sondern um die beständige Praxis der Kirche.
Von diesem Punkt könne man auch bei schuldmindernden Umständen nicht abweichen: „Das wäre eine Untreue.“ Das wäre nicht, wie Kardinal Kasper meint, eine Weiterentwicklung, sondern würde den Sinn verändern: „Solange man die intellektuelle Redlichkeit hat, muss man sagen, dass es ein Widerspruch ist – sonst werden wir Gnostiker, Sophisten.“
Schneider stellt fest, dass die Kommunionspendung an Ehebrecher bereits seit Jahren in manchen Ortskirchen stillschweigend geduldet wird: „Durch Amoris Laetitia wird diese Praxis bestärkt.“ Dieser Missstand werde sich – wenn keine Korrektur aus dem Vatikan komme – wie eine Metastase im Körper ausbreiten.
Der Weihbischof ermutigt Priester, die von den eigenen Oberen gezwungen werden, die Kommunion an Ehebrecher zu spenden, sich auf die kirchliche Praxis der letzten 2000 Jahre zu berufen: „Der Priester muss sogar bereit sein, sein Amt als Pfarrer oder ein anderes Amt, zu verlieren, weil er hier Gott verteidigt und nicht sich selbst.“
Ein Priester verteidigt, so Schneider, bei der Kommunion etwas, das ihm nicht gehört, sondern nur anvertraut ist: „Letztlich ist es der Glaube und für den Glauben muss man sogar bereit sein, zu sterben. Was nützt es diesem Priester, diesem Bischof, wenn er hier für diese kurze Lebenszeit etwas gewinnt: ein Amt, ein Ansehen der Menschen? Wie schnell vergeht das, wie nichtig ist das! Plötzlich steht er vor dem Richterstuhl Gottes, vor der ewigen, unerbittlichen Wahrheit. Dort muss er Rechenschaft ablegen. Da wird kein Papst neben ihm stehen. Kein Bischof. Keine Zeitung. Keine öffentliche Meinung. Alleine er mit seinem Gewissen vor Gott.“
Die gegenwärtige, „sehr ernste Situation“ erfordert für Weihbischof Schneider, „dass man manchmal vor den eigenen kirchlichen Oberen ein Bekenner sein muss: „Solche Zeiten gab es in der Kirchengeschichte. Nicht oft, sehr selten, aber es gab sie. Darum muss es uns nicht wundern. Wir haben unser Taufversprechen nicht dem Papst gegeben, nicht dem Bischof, nicht unserem Pfarrer, nicht der Zeitung, nicht der Bischofskonferenz. Wir haben unsere Taufgelübde Jesus gegeben, der ewigen Wahrheit. Daran müssen wir uns halten.“
Christus ist der einzige Erlöser – auch der Juden
Schneider fordert, dass die Kirche in ihren Verlautbarungen auf eindeutige Weise formuliert. In der Straßenverkehrsordnung wäre es verantwortungslos, die Weisung zu erlassen: „Man kann bei der roten Ampel durchfahren oder nicht.“
Ebenso müssten die kirchlichen Dokumente bei Dingen, von denen das ewige Leben abhängt, klare Weisungen geben. Das betreffe Dinge wie die Gebote Gottes oder die Einzigartigkeit der Erlösung durch Jesus Christus: „Es gibt keinen anderen Weg ohne ihn – nicht einmal das heutige Judentum. Er ist der einzige Erlöser aller, auch der heutigen Juden.“
Bischof Schneider betont, dass es nur eine einzige Kirche gibt, die römisch-katholische Kirche: „Außerhalb der Kirche gibt es kein Heil, das heißt: außerhalb Christi gibt es kein Heil.“
Die Alte Messe kommt sogar bis in die Kreuzzeichen aus dem 8. Jahrhundert
Hinsichtlich der Messe warnt der Bischof, diese zu einer „Show“ verkommen zu lassen. Das würde die Liturgie zu einer Veranstaltung machen, von der man sagen kann: „Wir haben die Herrlichkeit der Menschen gesehen.“
Schneider beurteilt es als Fortschritt, dass der alte Ritus im Jahr 2007 wiederbelebt wurde. Er habe über tausend Jahre lang „so viele Früchte, so viel herrliches kirchliches Leben gebracht“. Dagegen fehlten der Liturgiereform nach dem Zweiten Vatikanum überwiegend die Früchte der größeren Ehrfurcht und Andacht. Es habe mehr Früchte der gegenseitigen, menschlichen Verehrung bewirkt.
Schneider wendet sich gegen die Bezeichnung „tridentinische Liturgie“. Der Bischof spricht von „der Liturgie der Väter“ und „der Liturgie der Heiligen“.
Die alte Messe sei viel älter als das Konzil von Trient (1545-1563). Der Aufbau der überlieferten Messe, alle Gesten und Kreuzzeichen, können aus Manuskripten nachgewiesen werden, die bis ins 8. Jahrhundert zurückgehen: „8. Jahrhundert. Das ist nicht das tridentinische Konzil.“
Bischof Schneider betrachtet das Motu Proprio Summorum Pontificum von Benedikt XVI., dass die überlieferte Liturgie wieder zur Verfügung gestellt hat, „als eine der größten Handlungen seines Pontifikats.“
Quelle: https://gloria.tv/video/ineYjwjUP8Tg3pKSYykxZStjx
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Es lohnt sich, in die (von den „verheutigten“ Kirchenoberen verschwiegenen und geächteten) 1851 kirchlich anerkannten Botschaft der Muttergottes von La Salette (1846) hereinzuschauen (https://gloria.tv/article/oHAnyHMesxpk4TNC3dzjQgfeE): „Die Priester, Diener meines Sohnes, die Priester sind durch ihr schlechtes Leben, ihre Ehrfurchtslosigkeiten, ihre Pietätlosigkeit bei der Feier der heiligen Geheimnisse, durch ihre Liebe zum Gelde, zu Ehren und Vergnügungen Kloaken der Unreinigkeit geworden. Ja, die Priester fordern die Rache heraus, und die Rache schwebt über ihren Häuptern. Wehe den Priestern und den gottgeweihten Personen, die durch ihre Treulosigkeiten und ihr schlechtes Leben meinen Sohn von neuem kreuzigen! Die Sünden der gottgeweihten Personen schreien zum Himmel und rufen nach Rache, und siehe, die Rache ist vor ihren Türen; denn es gibt niemand mehr, der die Barmherzigkeit und die Verzeihung für das Volk erfleht; es gibt keine großherzigen Seelen mehr; es gibt niemand mehr, der würdig wäre, das makellose Opferlamm dem Ewigen zugunsten der Welt aufzuopfern. Gott wird in beispielloser Weise zuschlagen.“ Es lohnt sich wirklich, die Botschaft einmal durchzulesen und dann für sich ruhig und sachlich zu analysieren, was bereits eingetroffen ist und was noch kommen könnte.
Antworten Marienzweig sagt: 15. Juni 2016 um 17:08 Uhr Weihbischof Athanasius wäre mit seinen Aussagen, die einem gläubigen und treuen Herzen entspringen, vermutlich hierzulande nicht lange Bischof. Es würde sich schon ein Vorwand finden, ihn abzusetzen. Aber er sagt auch zu recht, dass ein Priester (und Bischof) tapfer sein muss und sich einmal vor Gott wird verantworten müssen, wie auch wir. IHM ist er -und wir- eines Tages Rechenschaft schuldig. Ein Priester verteidigt, so Schneider, bei der Kommunion etwas, das ihm nicht gehört, sondern nur anvertraut ist. Diese Worte haben mir wieder richtig deutlich gemacht, wie kostbar und wichtig das Priesteramt ist.
Antworten Albert Frick sagt: 19. Juni 2016 um 0:50 Uhr Wenigstens bezüglich des Schreibens Amoris Laetitia können wir jetzt beruhigt sein. Der Papst hat es selbst gesagt: «Zu Ihrer Beruhigung muss ich Ihnen sagen, dass das, was in der Exhortation [Anm. d. Red.: »Amoris laetitia«] geschrieben steht, alles thomistisch ist, von vorne bis hinten. Das ist sichere Lehre» Ich bin jetzt in etwa so beruhigt, wie wenn mir jemand beschwichtigend weis machen will, ein Haushaltsgummi sei beim Bungee-Jumping vollkommen ausreichend. http://kath.net/news/55605
Antworten Traditio et Fides sagt: 19. Juni 2016 um 11:09 Uhr Ja, ja und witzig ist er auch oder eher sarkastisch ober aber er kennt die Bedeutung des Adjektivs „thomistisch“ nicht.
Heute ein sehr tiefgehender und trauriger Text auf Rorate Caeli, dass wir alle Papst Franziskus verdient haben. http://rorate-caeli.blogspot.com/2016/06...ve-francis.html
Ich bin mir da nicht sicher, dass wir alle ihn verdient haben, denn die nachkonzilare Genereation hat die katholische Lehre in solch einer verdünnten und veränderten Form erhalten, gemäß den Beschlüssen des Konzils, dass sie wirklich das Beste daraus machte, was sie konnte.
Wo kann man den in den deutschsprachigen Ländern noch die katholische Lehre auf dem akademischen Niveau kennenlernen? Doch nirgends. Also es herrscht doch wirklich wenigstens teilweise unüberwindbare Ignoranz vor. Wirklich schuldig sind diejenigen, die uns das eingebrockt haben. Wo kein volles Bewusstsein und intentio nocendi, das liegt keine schwere Sünde vor, eine lässliche aber schon. Wir stecken noch alle in der Matrix fest. Vielleicht tatsächlich am wenigsten die US-Amerikaner, weil sie schon immer privat finanzierte traditionalistische Kapellen hatten und traditionelle Verlage und Presse, siehe The Remnant. In Europa gab es das nicht, weder im Osten noch im Westen. Deswegen muss man sich all das mühevoll selbst aneignen, da es keine Lehrer gibt und bei der Pius-Bruderschaft ist leider theologisch gesehen auch nicht alles koscher.
Antworten Shuca sagt: 19. Juni 2016 um 21:00 Uhr „Bischof Schneider betrachtet das Motu Proprio Summorum Pontificum von Benedikt XVI., dass die überlieferte Liturgie wieder zur Verfügung gestellt hat, „als eine der größten Handlungen seines Pontifikats.“ Und er hat sie selber nie gefeiert und das hätte er tun müssen damit sie siegen kann. Was ist passiert? Nichts! Aber viele gute Katholiken fallen auf ihn rein und glauben das er in der Wahrheit ist und das ist er wahrhaftig nicht. An ihren Früchten werden wir sie erkennen, nicht auf ihren Gequatsche und ihren leeren Formeln. Per Mariam ad Christum.
Antworten Stella sagt: 20. Juni 2016 um 13:29 Uhr Das Selbstzerstörungs-Virus,das erst Deutschland,dann Europa und nun die kath.Kirche erfasst hat wird ganze Arbeit leisten. Erst musste man sich schämen Deutscher zu sein,dann musste man sich schämen weiß und heterosexuell zu sein und nun wird man sich in Bälde schämen müssen,Christ zu sein. Und Franziskus ist der „Oberschämer“,der dann allen,die zu den „Guten“ zählen die Füße küßt. Übrigens gibt es interessante Aussagen bei A.K.Emmerick zur Herkunft der dunklen Hautfarbe,aber ich werde es lieber NICHT zitieren. Wen es interessiert,wird es auch so finden oder weiß es schon.
https://traditionundglauben.com/2018/10/...enschen-wollen/ + https://traditionundglauben.com/2016/06/...klerus-gemacht/
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