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  • 26.07.2019 00:14 - Gasexplosion Entsetzen über das Feuer von Gerhausen Rüdiger Bäßler, 26.07.2019 - 10:28 Uhr
von esther10 in Kategorie Allgemein.

Gasexplosion
Entsetzen über das Feuer von Gerhausen

Rüdiger Bäßler, 26.07.2019 - 10:28 Uhr



In diesem Haus starben drei Menschen. Foto: Ralf Zwiebler/dpa

Ein Vater und zwei seiner Töchter sterben in der Nacht zum Freitag – wohl durch eine Gasexplosion. Eine Leitung könnte manipuliert gewesen sein.

Blaubeuren - Am Morgen nach dem tödlichen Feuer hat die Feuerwehr immer noch alle Hände voll zu tun. Die Weihergasse, ein kleines Sträßchen im Blaubeurer Vorort Gerhausen, hat die Polizei weiträumig mit Bändern abgesperrt. Mitten drin die Ruine eines Wohnhauses, aus dessen Dach Rauch aufsteigt. Es gehe darum, sagt Helmut Scheck, der Einsatzleiter der Blaubeurer Feuerwehr, verbliebene Glutnester im Dachstuhl zu löschen.

Als die Feuerwehr gegen 3.20 Uhr angerückt war, hatte den Schilderungen zufolge alles bereits in hellen Flammen gestanden. Rund 120 Brandbekämpfer haben in der Nacht mehr als eine Stunde lang gegen die Flammen gekämpft, sperrten dafür auch die Bundesstraße 28, die den Blaubeurer Teilort durchzieht. Für drei Menschen, die im Obergeschoss des Hauses schliefen, kam jede Hilfe zu spät. Nach Polizeiangaben starben ein 41 Jahre alter Familienvater und zwei seiner Töchter im Alter von neun und 13 Jahren. Die Ehefrau und Mutter konnte sich offenbar noch rechtzeitig ins Freie retten, eine 18 Jahre alte Tochter war zum Zeitpunkt des Unglücks nicht zu Hause.

Das Haus ist Jahrzehnte alt

Das Erdgeschoss des Hauses sowie der Keller blieben bei der Explosion unversehrt. Die Kriminalpolizei ermittelt zur Ursache, erfahrungsgemäß kann das mehrere Wochen dauern. Feuerwehrkommandant Scheck deutet am Morgen nach dem Unglück an, an einer Gasleitung im Obergeschoss sei möglicherweise „manipuliert“ worden. Das Gebäude ist mehrere Jahrzehnte alt. Ein Zusammenhang mit der aktuellen Sommerhitze würde damit ausscheiden.

Schockiert stehen Nachbarn aus der Weihergasse vor ihren Häusern. Einer, der sich als den besten Freund des getöteten Familienvaters bezeichnet, will nicht reden, stützt nur immer wieder den Kopf in die Hände. Ein Schichtarbeiter mit kroatischen Wurzeln sei der Hausherr gewesen, erzählt ein anderer Augenzeuge. Ein lauter Knall habe ihn in der Nacht geweckt. Der Mann übt harsche Kritik. Am Fenster seiner Wohnung stehend habe er mitbekommen, dass die Feuerwehr erst rund eine Stunde, nachdem die Flammen hochgeschlagen hätten, am Brandort eingetroffen sei. Nach Polizeiangaben ging gegen 3.20 Uhr ein Notruf ein.

Eine ganze Grundschule muss umziehen

Die Weihergasse mündet in die Schulstraße, so benannt wegen der dort beheimateten Grundschule. Doch die Erst- bis Viertklässler können ihre Klassenzimmer am letzten Tag des Schuljahres nicht zur Ausgabe der Zeugnisse betreten; der ganze Schulbetrieb musste kurzfristig in ein anderes Gebäude in Blaubeuren umziehen. Stattdessen hat die Feuerwehr das Schulhaus zur Einsatzzentrale gemacht. In einem der Räume betreut in Kriseninterventionsteam Familienmitglieder.

Ein beißender Geruch von Rauch zieht durch alle Haus- und Fensterspalte. Unklar, sagt Feuerwehrkommandant Scheck am Vormittag, wann seine Leute endgültig abrücken könnten. Eine Folgeexplosion und damit eine anhaltende Gefährdung von Nachbarhäusern hält er für ausgeschlossen.
https://www.stuttgarter-nachrichten.de/i...64131820&src=cp



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