"Deutschland, Deutschland"-Rufe Flüchtlinge in Budapest fordern Weiterreise 01.09.2015, 11:33 Uhr | rtr, dpa, AFP
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Vor dem Ostbahnhof in Budapest schwenken Flüchtlinge ihre Fahrscheine. Sie wollen endlich weiterreisen. (Quelle: Reuters)
Immer noch warten Hunderte Flüchtlinge in Budapest auf eine Chance, nach Deutschland und Österreich zu gelangen. Sie stehen ausgesperrt vor dem Ostbahnhof, schwenken Fahrscheine, klatschen, buhen und skandieren "Deutschland, Deutschland!".
Zuvor hatte die Regierung den völlig überfüllten Bahnhof geschlossen und mit einem starken Polizeiaufgebot abgeschirmt. Alle Passagiere wurden aufgefordert, das Bahnhofsgelände zu verlassen. Hunderte Polizisten geleiteten die Menschen nach draußen. Am Morgen hatte die Polizei wieder Bahnsteig-Kontrollen durchgeführt und keine Flüchtlinge mehr in die internationalen Züge gelassen. Wenig später wurde der Bahnhof ganz dichtgemacht.
Ein Regierungssprecher begründete diese Maßnahmen mit der Umsetzung von EU-Recht. Dieses verlange, dass jeder Bürger aus einem Drittstaat sich nur mit einem gültigen Pass und einem Schengen-Visum frei in der EU bewegen könne, sagte der Sprecher.
Züge fahren wieder - aber ohne Migranten
Mittlerweile wurde der Keleti-Bahnhof wieder für den Zugverkehr freigegeben. Die davor wartenden Migranten dürfen aber nicht in das Gebäude, meldet die Nachrichtenagentur MTI. In der sogenannten "Transitzone" neben dem Ostbahnhof halten sich nach Angaben von Helfern und Aktivisten derzeit 1500 bis 2000 Flüchtlinge auf, die auf die Möglichkeit einer Weiterreise nach Deutschland warten.
Österreichs Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) kritisiert die Flüchtlingszüge aus Ungarn nach Deutschland. "Es ist unverantwortlich, Dublin nicht wahrzunehmen im Sinne, die Registrierung einfach auszusetzen", sagt er.
München erwartet Hunderte weitere Flüchtlinge
In der Nacht waren alleine in München fast 2000 Asylsuchende angekommen, die am Montag in Budapest gestartet waren. Nach Angaben der Bundespolizei waren in zwei Zügen insgesamt rund 3600 in Rosenheim angelangt. Weitere 1000 würden im Laufe des Tages in München erwartet.
Ungarn hatte am Vortag überraschend die Polizei vom Ostbahnhof in Budapest abgezogen und die davor kampierenden Flüchtlingen nicht mehr daran gehindert, Fahrscheine zu kaufen und in Züge Richtung Deutschland zu steigen. Normalerweise gibt es Bahnsteigkontrolle. Die Polizei soll so Reisende ohne gültiges Visum für Österreich oder Deutschland daran hindern, internationale Züge zu besteigen.
Auch in Tschechien wurden in der Nacht zum Dienstag und am frühen Morgen mehr als 200 Flüchtlinge aufgegriffen, die in Zügen aus Österreich und Ungarn nach Deutschland gelangen wollten. Darunter seien auch 61 Kinder gewesen, sagte eine Polizeisprecherin. Die Migranten seien vorübergehend in Turnhallen der Städte Breclav und Hodonin untergekommen, bevor sie in Erstaufnahmelager gebracht werden. Die weit überwiegende Zahl der Flüchtlinge stammte aus Syrien.
EU-Kommission ermahnt Ungarn
Nach Angaben der Hilfsorganisation Migration Aid saßen bisher auf Budapester Bahnhöfen rund 2000 Asylbewerber fest. Das offenbar überforderte Einwanderungsamt konnte ihnen keine Lager mehr zuweisen. Nach der Dublin-Verordnung ist derjenige Mitgliedstaat für das Verfahren eines Asylbewerbers zuständig, in dem dieser erstmals europäischen Boden betreten hat. Die EU-Kommission ermahnte Ungarn, europäisches Recht einzuhalten und alle ankommenden Flüchtlinge mit Fingerabdrücken zu registrieren.
Ein Großteil der Flüchtlinge kommt aus den Kriegsgebieten Syriens, Nordiraks und aus Diktaturen wie Eritrea. Rund 40 Prozent stammen aber auch vom Balkan und haben wenig Chancen auf ein Bleiberecht.
Erstes Zentrum für Balkan-Flüchtlinge
Speziell für sie eröffnet Bayern an diesem Dienstag das bundesweit erste Aufnahmezentrum für Balkan-Flüchtlinge. In einer ehemaligen Kaserne am Rand von Manching bei Ingolstadt werden künftig 500 Flüchtlinge aus Südosteuropa untergebracht. Durch enge Zusammenarbeit der Behörden sollen die Verfahren deutlich schneller als bisher abgewickelt werden. Ziel ist es, abgelehnte Asylbewerber so schnell wie möglich wieder in ihre Heimat zurückzuschicken. http://www.t-online.de/nachrichten/ausla...eiterreise.html http://www.t-online.de/nachrichten/deuts...s-budapest.html http://www.t-online.de/themen/deutschland
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