Samstag, 12. September 2015 Der Dung des Teufels..... Matteo Matzuzzi wagt in Il Foglio den Blick über die Alpen- auf die deutsche Kirche- sub Petro- aber..... und spart dabei im Hinblick auf ihre Finanzen nicht an drastischen Worten.
Hier geht´s zum Original: klicken http://www.ilfoglio.it/chiesa/2015/09/11...briche_c345.htm
"Dung des Teufels in Deutschland"
"Im vergangenen Winter hat die große Diözese Köln, Deutschland, zum ersten Mal ihre Bilanz veröffentlicht. Ihre Vermögenswerte entsprechen mehr als drei Milliarden Euro in Finanzanlagen (die Summe der festverzinslichen Anleihen, Immobilienfonds und Aktien). Für das Jahr 2013 wurde dann-gut dokumentiert-ein Überschuss von 59 Millionen € auf Grund der guten Entwicklung der Kirchensteuer erwirtschaftet. Zugenommen hat die Zahl der "Rebellen", die die Austrittserklärung aus der Kirche unterschreiben, (um die Steuer nicht zahlen zu müssen), damit kommt weniger Geld in die Kassen der Bischofskonferenz, die, um die Blutung zu stoppen, darum bittet, Einschränkungen und Bindungen zu lockern, Standards zu senken, in der Hoffnung, dadurch neue Massen von Gläubigen zu gewinnen. Es ist kein Zufall, daß vor ein paar Tagen der Vorsitzende des mächtigen Zentral-Komitees der deutschen Katholiken, Alois Glück, sich wünschte, daß die Synode - die sich nach den Plänen von Papst Benedikt XVI ursprünglich mit anthropologischen Themen und Bioethik befassen sollte-, beschließt- daß sich jede Region- wie es Kardinal Schönborn in einem Interview mit Civiltá Cattolica andeutete- ihr eigene Pastoral geben kann. Das ist der alte Ohrwurm der Kirche nördlich der Alpen: sub Petro- aber in eigenen Hause unabhängig, das ist auch das Konzept, das Kardinal R. Marx meinte, als er vor einigen Monaten sagte : "wir sind keine Filiale Roms".
Der Spiegel, appellierte ehrerbietig (?)- bevor er die Grafiken und Tabellen der Kölner Bilanz veröffentlichte "Verteilen Sie wenigstens die Mittel an die, die es am dringendsten brauchen." Besonders in der Zeit und der Kirche von Franziskus, der kaum gewählt- als der den anwesenden Journalisten, die in Rom zum Konklave zusammengeströmt waren, dankte, sagte: "Ach wie sehr wünsche ich mir eine arme Kirche für die Armen". Arm ist die deutsche Kirche nicht. Gehen Sie nach Stuttgart und sehen Sie sich den Palast der Caritas an, er unterschiedet sich nicht von dem von Mercedes, sagt jemand, der sich in den Verhältnissen der deutschen Kirche auskennt zu Il Foglio. Aber müssen sie wirklich alle diese Immobilienunternehmen haben, eines davon in den Niederlanden, fragt der Spiegel im Hinblick auf Köln, müssen sie Finanzaktivitäten im Bereich von 2 Milliarden € haben und Reserven von 1,5 Milliarden Euro für Notfälle? Wie es ausssieht- ja.
In weiteren Artikeln fordert -Gott bewahre- uns Marx heraus " Wir sind keine Filiale von Rom, es wird keine Synode geben, die uns sagt, was wir hier tun sollen." Mehr Geld als Familie. Die deutsche Kirche bereitet sich darauf vor, mit Rom zu brechen, während noch vorher der damalige Bischof von Limburg, Franz-Peter Tebartz-van Elst (später entfernt und nach Rom berufen) im Fleischwolf der Medien landete, weil er 31 Millionen € für die Restaurierung des Diözesanen Zentrums ausgegeben hatte, sehr weit entfernt natürlich von der verfallenen Hütte des heiligen Pfarrers von Ars, der sich eine Gesichtsneuralgie zuzog, weil er auf dem feuchten Boden schlief. Aber in die Kostenabrechnungen der großen Diözese von München und Freising, von jenem Kardinal Marx geführt, der im Vatican den neugeschaffenen Wirtschaftsrat leitet, aufgerufen die heilige Kirche in die Transzparenz zu führen, hat kaum jemand seine Nase gesteckt. Sie hätten sonst außer der Casa Santa Maria, der Diözesanwohnung in der Viale delle Medaglie d´Oro in Rom- einer bei den Prälaten nicht allzu beliebt Unterkunft gefunden, daß für die Wiederherstellung des barocken erzbischöflichen Palais 8 Millionen € bezahlt wurden und hätten sich gefragt, warum man für ein multifunktionales städtisches diözesanes Servicecenter 130.000.000 € ausgeben mußte. Unter dem Druck der Medien erklärte der Pressesprecher, daß dieses Geld nicht für Marx ausgegeben worden sei, sondern für die Ortskirche. Auch weil das Land dem Erzbischof das reguläre Gehalt eines Staatssekretärs von monatlich 12.000 € zahlt, wie es gesetzlich vorgeschrieben ist. Die Gehälter der einfachen Priester sind natürlich niedriger, aber immer noch hoch genug, um in den 80-er Jahren die sogenannten Berufungen aus finanziellen Gründen hervorgerufen zu haben. Man trat ins Seminar ein, weil man nach der Priesterweihe die Gewißheit einer nicht unbeträchtlichen Einkommensgarantie hatte. Es hat in den letzten Jahren viele Versuche gegeben, die Kirchensteuer abzuschaffen. Alle endeten im Nichts.
"Sich von materiellen und politischen Lasten befreien" Benedikt XVI hatte bei seiner letzten Reise nach Deutschland 2011 eine Umkehr gefordert :"In Deutschland wird die Kirche auf bestmögliche Weise organisiert, Doch gibt es hinter den Strukturen auch eine geistige Kraft, die Kraft des Glaubens an den lebendigen Gott? Ehrlicherweise müssen wir sagen, daß es ein Überwiegen der Strukturen über den Geist gibt," hatte er in seiner Rede vor dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken betont. Aber die härtesten Worte, die allerdings außerhalb Deutschlands weniger Eindruck machten, waren die, die er in Freiburg am Ende seines Heimatbesuches sprach: "Die historischen Beispiel zeigen, daß das missionarische Zeugnis einer entweltlichen Kirche klarer ist. Von ihrer materiellen und politischen Last befreit, kann die Kirche sich besser auf wahrlich christliche Weise der ganzen Welt widmen, sich für die Welt öffnen." Der Papst gebrauchte damals eine Wortschöpfung des evangelischen Theologen Rudolf Bultmann -"Entweltlichung", ins Italienische übersetzt : "demondalizzazione"- obwohl es eine breitere Bedeutung hat. In Freiburg sahen die anwesenden Bischöfe einander an, sie ahnten sofort, worauf Ratzinger hinaus wollte. Der Vorsitzende der DBK, Msgr. Robert Zollitsch, erklärte in der folgenden Pressekonferenz sofort, daß der "Papst als er von Entweltlichung sprach, sicher nicht die Abschaffung der Kirchensteuer gemeint habe, ein Thema, das im Übrigen gar nicht auf der Tagesordnung gestanden habe." Aber Benedikt XVI hatte dieses Wort in seiner Rede dreimal benutzt und der Schweizer Kardinal Kurt Koch, Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen, versicherte, daß der Pontifex genau über die Kirchensteuer sprechen wollte." http://beiboot-petri.blogspot.de/2015/09...ufels.html#more Quelle: Il Foglio, Matteo Matzuzzi
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